Fühle mich komplett erziehungsunfähig

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Muckelmaus
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Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen ihr Lieben!

Kennt ihr das, wenn man sich unfähig fühlt, mit seinen Kindern umzugehen, sich unfähig fühlt, sie zu erziehen? Wenn man das Gefühl hat, es macht eh jeder was er will?

Zur Vorgeschichte:
Unsere Große ist ja 15 Jahre alt und damit mitten in der Pupertät. Mir ist durchaus bewußt, dass man in dieser Zeit versucht, seine Grenzen auszutesten, alles diskutiert und eh alles blöd findet, was Mama sagt und grundsätzlich erst einmal dagegen ist. Mir ist auch klar, dass sie ihre Identität finden muß und das nicht einfach ist.
Am letzten Freitag kam es zwischen uns zu einer ziemlich heftigen Diskussion um eine doofe Computermaus, die wir ihr gekauft hatten, weil die ihre kaputt war. Nein - es war nicht mit ihr abgesprochen. Aber wir dachten, sie würde sich freuen. Statt dessen wird mein Mann recht vehement zusammengefaltet, als er ihr die Maus geben wollte. Sie würde keine neue brauchen und warum wir uns immer einmischen würden. Dabei hatte sie sich selbst schon über ihre Maus beklagt. Später kam sie zu mir in die Küche und ich fragte sie, warum sie so heftig reagiert habe. Da knallt sie mir um die Ohren, dass sie es sch...e finden würde, dass wir - ohne sie zu fragen - ihr Geld ausgeben würden. Ich muß dazu sagen, dass sie seit einiger Zeit Zeitungen austrägt, um sich ihr Taschengeld aufzubessern. Also versuchte ich ihr zu erklären, dass wir ihr die Maus hätten schenken wollen und ganz sicher nicht an ihr Geld gegangen wären. Darauf meinte sie, dass könne ja jeder behaupten und das wäre wohl kaum wahr. Ich war so wütend, dass ich sie zunächst auf ihr Zimmer schickte. Mir fiel dazu echt nichts mehr ein.
Übers Wochenende waren die Kinder bei ihrem Papa und kaum hatte unsere Älteste gestern Abend unsere Wohnung wieder betreten, wurde sie aggressiv und schlecht gelaunt. Ich fragte sie, was los sei und sie meinte, sie sei nur noch genervt und würde es hier nicht mehr aushalten. Sie würde lieber bei Papa wohnen oder in einem Heim, als noch länger bei uns. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Der Papa würde sich wenigstens um sie kümmern, was ich ja nicht schaffen würde. Sie war letzte Woche krank (Magen-Darm-Virus). Aber anstatt sich daran zu halten, was der Arzt ihr gesagt hatte, stopfte sie alles mögliche in sich rein. Immer wieder habe ich versucht, ihr klar zu machen, dass es so nicht besser würde. Aber sie hörte nicht.
Ich habe gestern Abend noch mit meinem Exmann telefoniert. Er meinte, er habe nichts weiter getan, als ihr Tee und Suppe gemacht. Hallo? - Ich habe nichts anderes getan und ihr die nötigen Medikamente, die sie nicht nahm, zur Verfügung gestellt. Jedenfalls wollte er sie dann auch noch sprechen und daraus wurde dann eine halbstündige Schimpfattacke auf mich und dass sie hier nicht länger bleiben wolle.
Heute früh ist sie dann wortlos zur Schule verschwunden.

Im Gegensatz zu unserem Mittelchen, dass sich in der letzten Zeit offenbar herausnimmt, selbst zu entscheiden, wann und ob sie zur Schule geht und wann nicht.
Sie war erst vorletzte Woche nicht in der Schule, ebenfalls Magen-Darm-Virus. Sie verhielt sich aber genau wie ihre Schwester auch.
Heute früh stand sie ganz normal auf, zog sich an und erklärte mir plötzlich, ihr sei schlecht und schwindlig. Ich sagte ihr, sie solle trotzdem zur Schule gehen und vielleicht würde ihr die frische Luft auf dem Schulweg ja gut tun. Sie verschwand in ihrem Zimmer und ich dachte, sie würde ihre Schulsachen packen. Statt dessen steht sie - 5 Minuten bevor sie los muß - vor mir im Schlafanzug und erklärt mir, sie würde wieder ins Bett gehen und heute vormittag noch zum Arzt. Ich stand da und dachte, ich spinne. Wie hätte ich reagieren sollen? Mein Nervenkostüm liegt wegen der elenden Wohnsituation und ihrer Schwester eh schon blank.
Ich muß vielleicht noch erwähnen, dass ich wegen unserem Mittelchen schon länger mit der Schule in Konkakt stehe, weil die häufigen Fehlzeiten logischerweise auch dort aufgefallen sind. Sie hatte - in Absprache mit mir - in der letzten Woche ein Gespräch mit der Beratungsleherin und die empfahl ihr und mir auch, ein Gespräch mit einem Psychologen. Den Termin habe ich bereits gemacht.

Ich sitze jedenfalls jetzt hier, fühle mich komplett überfordert und unfähig, meine Kinder zu erziehen. Letzte Nacht habe ich ernsthaft überlegt, mit meinem Ex-Mann zu sprechen, dass er die Mädels zu sich nimmt. Vielleicht kommen sie dort ja besser zurecht, als hier. Was ich seit gestern Abend geheult habe, ist nicht mehr normal.

Traurige Grüße
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
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Ansa
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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Ansa »

Ach Muckelmaus,

lass Dichmal ganz fest drücken :umarmen: .....

Ob Du es glauben magst oder eher nicht, aber solche Anwandlungen wie "unfähig" und "völlig daneben" die kenne ich auch.... aus eben solchen Situationen heraus. Sie können einem schon den allerletzten Nerv rauben, die Pubertierenden Mädchen. Das hat auch nicht unbedingt etwas mit Dir oder mit Deinem Verhalten zu tun.

So wie kleine Kinder auch (selbst das ist ja manchmal schwer auszuhalten) probieren diese Großen unsere Grenzen aus. Leider haben sie dazu andere Mittel und Möglichkeiten als damals, als sie klein waren. *seuftz* Und sie wenden sie an um unsere Grenzen und Nerven zu finden und um zu testen, ob wir sie immer noch tragen, auch wenn sie wissentlich eklig sind. Sie prüfen unsere Loyalität, unsere Liebe, unser Vertrauen, unsere Zuverlässigkeit und all das, was sie für sich brauchen. Bestehen wir diese Tests dann sind sie irgendwann wieder zufrieden und werden ruhiger. Leider geht das nicht ohne Achund Weh und auch nicht ohne Geschrei und Toben.

Auch ich hab schon ab und an darüber nachgedacht ob es nicht einfacher wäre die ein oder andere Tochter würde bei Papa leben, aber da wäre es eben nicht. Weder für sie selbst noch für uns.... also, Augen zu und durch. Konsequenz und logische Folgen auch hier.....

Grade Schule schwänzen oder soviel "krank" sein ist ein deutliches Testen von Grenzen. Mein Mittelchen (auch) hat das ebenfalls ausprobiert, zu oft für meinen Geschmack und seitdem geht sie zur Schule egal wie sie sich fühlt. Sie kann heimkommen und die Lehrer bitten gehen zu dürfen wenn sie sich unwohl fühlt. Da ist dieHemmschwelle größer als bei mir daheim. Schule ist Pflicht und aus. Da gibt es kein wenn und kein aber und wer krank ist, der darf vieles nicht. Kein Fernsehen (das strengt an), kein PC (das ermüdet zu sehr), kein normales Essen (man muss sich schonen) und dafür viel unbeliebtes Zeug (Kamillentee oder Zwieback statt Schokokeksen und Birnenbrause).... nö, das macht dann auch niemandem Spaß.

Da hilft auch nur richtig streng sein. Notfalls das Kind zur Schule bringen, ich vermute aber mal, das wäre ihr so überaus peinlich das sie das wirklich nur einmal probiert um heraus zu finden, ob Du das auch bringst. :D

Bei Deiner Großen.... nicht erklären das Du Dich ums ie kümmerst..... keine Listen derart "schau mal was ich alles für Dich mache." Sie jammert das Du Dich nicht um sie kümmerst? Da gibt es nur eine Antwort "ach, schade das Du das so empfindest, aber ich bin mir ganz sicher, dass das nicht stimmt!" Und stehen lassen....... Du bist Dir sicher das Du Dich um sie sorgst und kümmerst dann vertrau Dir.

Für den Vorwurf Ihr würdet Euch an ihrem Geld vergreifen würde ich allerdings eine Entschuldigung verlangen. Da soll sie drüber nachdenken, für sich..... und dann zusehen, wie sie das wieder ausbügelt. Und die Maus würde sie auch nicht mehr bekommen, ich muss jemandem, der mich schlecht behandelt keine derartigen Geschenke machen. Vielleicht kannst Du auch mal darüber nachdenken, ihr Verhalten zu spiegeln?

Meine Große war letzte Woche wütend und versorgte mich tatsächlich mit einem "leck mich....." Ich bin fast umgefallen.... und hab sie aus dem Raum gehen lassen. Später wollte sie dann was von mir (das passiert ja immer ein wenig später, das sie dann was wollen, die Mäuse) und da hab ich ganz trocken gesagt "also nö, wer SO mit mir spricht, der könne mich nun auch. Ich würde es mir jedenfalls nicht gefallen lassen, das einer derart mit mir umgeht und ihr Problem wäre nun tatsächlich ihr Problem." Und dann wurde ihr bewusst das ich wirklich verletzt bin (nicht als Druckmittel sondern wirklich betroffen) und das tat ihr leid. Sie wäre doch wütend gewesen.... "sorry," hab ich gesagt, "das wäre aber keine Entschuldigung, denn so würden wir nicht miteinander umgehen, aber wenn sie beschimpft werden wolle, wenn ich sauer wäre..... fänd ich zwar blöd, könnt ich aber ausprobieren?" Das wollte sie dann auch nicht.

Und ganz wichtig sind kleine Nettigkeiten zwischendurch, ein "ich hab Dich lieb" oder "Mensch prima, das ich michso auf Dich verlassen kann" (wenn sie an was gedacht hat) helfen die positiven Momente (die sicher da sind) zu erkennen und deutlich zu machen, für alle....

Ganz liebe Grüße und Kopf hoch....

NIana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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Muckelmaus
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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Niana!

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich komme erst jetzt zu einer Reaktion auf deinen Beitrag, weil hier seit heute früh wieder mal der Bär tobt.
Unsere Nachbarin macht uns das Leben zur Hölle. Wir haben mittlerweile einen Anwalt für Mietrecht eingeschaltet. Heute nun kam ein Brief von ihrem Anwalt, der voller Lügen steckt. Ich habe gekocht vor Wut, als ich ihn las. Na ja - anderes Thema. Jedenfalls zerrt dieses Thema enorm an meinen Nerven, zumal einfach keine neue Wohnung in Sicht ist.

Mein Mittelchen liebt leider Kamillentee, so dass dieser keine Strafe für sie ist. Sie hat mich heute sogar gefragt, ob ich vom Einkaufen welchen mitbringen, weil keiner mehr da. Fernsehen, Computer und sonstige Dinge habe ich komplett für heute gestrichen. Statt dessen habe ich sie - abgesehen vom Arztbesuch - ins Bett geschickt. Dem hat sie dann auch von ihrem Schwindelgefühl erzählt und er hat sie nach einer eingehenden Untersuchung gefragt, ob ihr etwas auf dem Herzen läge. Daraufhin hat sie ihm erzählt, dass ihre Schwester nicht mehr bei uns wohnen wolle und sie jetzt Angst habe, sie würde tatsächlich ausziehen.
Wenn wirklich das der Grund für ihr "Schwänzen" war, muss ich da wohl anders dran gehen.

Meine Große kam früher als erwartet aus der Schule, da die letzten beiden Stunden ausfielen. Sie war freundlich und schien gut gelaunt zu sein. Sie machte ihre Hausaufgaben und erklärte mir dann, sie hätte sich überlegt, dass eine neue Frisur her müsse und daher würde sie jetzt zum Frisör gehen. Sie hätte ja Geld, ich brauche das also nicht zu finanzieren. Sie hat mich sogar gefragt, ob ich nicht mit ihr gehen wolle, das sei ihr lieber, als allein zu gehen. Schließlich hat sie sich aber doch dazu entschlossen, allein zu gehen und kam dann mit einem Stufenschnitt froh gelaunt nach Hause, um sich von uns allen bewundern zu lassen.

Die Maus hat sie übrigens nicht bekommen. Mein Mann hat nach ihrem "Ausraster" die Maus wieder an sich genommen und nun liegt sie bei uns und wartet auf ihren Einsatz.

Liebe Grüße
Muckel

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rita
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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von rita »

Liebe Muckelmaus,

auch meine Tochter (15 ) und ich hatten Querelen, das bleibt leider nicht aus in diesem Alter. Dann sagte sie immer öfter, sie wolle zu ihrem Vater ziehen, was ich ihr letztenendes auch nicht ausredete, sondern sie gehen ließ.

Im Nachhinein hab ich hier zwar jetzt Ruhe, aber es hat mir das Herz zerrissen, weil sie einfach gegangen ist und ich sie nun nicht mehr erziehen "darf", nicht mehr viel mitkriege und mich nicht mehr kümmern darf, so wie ich es möchte. Hört sich doof an, aber das Meiste macht nunmal jetzt ihr Vater. Wenn ich gewußt hätte, wie weh das alles tut, daß sie nicht mehr da ist, wie ohnmächtig und von einem Kind entmündigt man sich fühlt, hätte ich viel öfter Gespräche geführt und Konsequenzen wegen ihres patzigen Verhaltens aufgezeigt. Aber leider können sie in diesem Alter selbst entscheiden, wo sie leben wollen und dann muß man sich fügen, ob man will oder nicht. Daß sie meine Gefühle nicht nachvollziehen kann, ist mir aber klar.

Ich will Dir damit sagen, bevor Du sie wegschickst, versuch es nochmal auf ne andere Weise, denn wenn sie von alleine geht, dann wirst Du eventuell erst recht neben dem Gefühl der Ohnmacht das Gefühl haben, daß Du versagt hast. Kann ich Dir nur aus meiner Erfahrung so sagen.

Eine immer noch traurige Rita
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Ansa
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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckel,

die zentrale Frage die sich hier stellt ist im Grunde, wie ernst meint sie es, zu ihrem Vater ziehen zu wollen? Ist das überhaupt möglich, bzw. würde der Papa das am Ende auch wollen? Trennungskinder nutzen dieses "dann geh ich zu Papa/Mama" ja doch hin und wieder um Druck auf uns auszuüben.

Aber wie ernst sie das wirklich meint, das ist etwas, das nur Du allein einschätzen kannst. Ich bin mir zum Beispiel überaus sicher das meine Kinder das nicht tun würden..... von daher kann ich gelassen reagieren wenn da eine, mit gepacktem Koffer in die Küche tobt, weil ich den PC für heute still gelegt habe, und schreit "ich zieh jetzt zu Papa!" Da sag ich dann "ach, das macht mich wirklich sehr traurig das Du ausziehen möchtest. Ich mag nicht ohne Dich hier leben, aber wenn Du das wirklich willst dann darfst Du das natürlich...... soll ich den Papa anrufen damit er Dich abholt oder magst Du das selbst tun?" Ich weiß dann aber auch das ich sofort ein weinendes Kind um den Hals habe, das zu mir sagt "a...a...aber...ich ich wiiiillllll doch über haupt nicht weg hier."

Diesen Ansatz als Druckmittel einzusetzen haben die Mädchen dann auch sehr schnell fallen lassen.

Also, wie ernst meint es Deine Große? Oder ist es für sie nur ein Synonym dafür, auszudrücken, das sie unzufrieden ist, mit der Gesamtsituation?

Liebe Grüße
Niana
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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Muckelmaus »

Liebe Niana!

Seit dem meine Große einen Tag nach ihrem "Ausbruch" aus der Schule kam, ist sie wieder ganz und gar ausgeglichen. Sie ist gut gelaunt, fröhlich, bietet ihre Hilfe an. Es ist irgendwie, als wäre das Thema für sie damit aus der Welt geschafft, dass sie mir hilft, sogar ihrer Schwester hilft, sich um Felix kümmert usw. Mir scheint es fast so, als wolle sie sich damit entschuldigen.

Ich denke nicht, dass es ihr wirklich ernst war mit dem Umzug zu Papa, zumal sie weiß, dass er das gar nicht oder nur sehr schwer mit seinem Beruf vereinbaren könnte. Er arbeitet viel und auch mehrtätige Geschäftsreisen bleiben nicht aus. Außerdem ist ihr bewußt, dass ein Umzug zum Papa gleichzeitig auch einen Schulwechsel mit sich bringen würde und sie betont ja immer wieder, dass sie - wenn wir umziehen - die Schule auf keinen Fall wechseln möchte.

Irgendetwas scheint sie also bei uns zu stören, so dass sie sich hier nicht so wohl fühlt, wie ich mir das für sie wünschen würde. Daher habe ich mir vorgenommen, am Wochenende ein Gespräch mit ihr zu führen. Vielleicht kann ich herausfinden, was sie bedrückt.

Liebe Grüße
Muckel

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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Ansa »

Liebe Muckelmaus,

das klingt doch gut.... vielleicht haben ja auch nur die Hormone wild durcheinander getanzt? Mir kommt es immer so vor als könnten unsere Teenies das manchmal nicht einordnen und in die richtigen Bahnen lenken bzw. überhaupt erst einmal erkennen?

Das kommende Gespräch klingt so ein wenig nach einem gemütlichen Mutter-Tochter-Eis-essen-gehen..... oder nach "lass uns mal nen Kakao miteinander trinken". Ich wünsche Dir dafür alles Gute.

Liebe Grüße
Niana
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Re: Fühle mich komplett erziehungsunfähig

Beitrag von Muckelmaus »

Hallo Niana!

Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber irgendwie kam ich vorher nicht dazu.

Das Mutter-Tochter-Gespräch ist erst einmal verschoben, weil mein Exmann gefragt hat, ob wir unsere Wochenenden tauschen könnten.
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Liebe Grüße
Muckel

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