Nicht auszuhalten...

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Traum-Tänzerin
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Nicht auszuhalten...

Beitrag von Traum-Tänzerin »

Hallo Ihr,

es passt nicht hierher und doch irgendwie schon! Meine Mutter und meine Oma komme seit dem ich denken kann nicht wirklich miteinander aus, trotzdem scheinen sie eine dennoch innige und füreinander wichtige Bindung zueinander zu haben. Wirklich erklären und begreifen kann ich sie nicht...

Nun ist es so,dass ich über meine Oma wohne und ich wohne eigentlich mittlerweile auch gerne hier, nur dieser ewige nicht endete Streit zwischen meiner Mutter und meine Oma nervt mich schlicht weg. Sie streiten,diskutieren und jeder möchte Recht haben und keiner Schuld an der verfahrernen Situation- keiner von beiden möchte aufhören in dem er sagt "Ich mach da nicht mehr mit, ich distanzieren mich von alldem und mache meinen Frieden damit"

Ich sage in den Situationen in denen ich merke,in dem es Beiden darum geht von mir "Recht" zu bekommen "Ich sage dazu nichts" und ich habe ihn den letzten Tagen wohl zu oft was gesagt, lediglich meine Meinung dazu und dadurch den Streit wieder aufflammen lassen.

Ich begreife es absolut nicht, dass man sich überhaupt auf dieses Niveau herab lässt sich gegenseitig alles möglich vorzuhalten und ich stelle es mir ungemein anstrengend vor,wenn man ständig Streit sucht!

Es hört aber auch keiner von Beiden auf,meine Mutter hört nicht auf meiner Oma Vorwürfe zu machen und meine Oma hört ncht auf bewusst Dinge zu verschweigen, die dann letztendlich durch Zufälle doch heraus kommen- ausserdem trennt sie bewusst ihr Familie lädt nie alle zusammen ein und das meine Mutter sich dann ausgeschlossen fühlt kann ich verstehen. So ist dann die Auseinandersetzung vorprogrammiert und die Diskussion im vollem Gange.

Nachdenkliche, ratlose Grüße

TT
An dem Tag, an dem
die Last auf deinen Schultern
unerträglich wird
und du strauchelst,
möge die Erde tanzen,
dir das Gleichgewicht wiederzugeben.
Volker
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Re: Nicht auszuhalten...

Beitrag von Volker »

Hallo traum_Tänzerin,

ich schreibe Dir mal, weil ich mit genau so einer Situation aufgewachsen bin. Meine Mutter hat mit meiner Oma ein ähnliches Verhältnis, wie du es beschreibst. Ich wohne seit 15 Jahren nicht mehr zuhause un mit diesem Abstand kann ich erkennen, dass die beiden sich im Grunde lieben, wenn ihr Verhalten auch das Gegenteil vermuten lässt.
Die ständigen Auseinandersetzungen sind meiner Meinung nach das Produkt einer "guten" Erziehung. Haben doch die Eltern unserer Eltern (z.T. noch mit Gewalt) erfolgreich geschafft, dass die Kinder sich so verhalten, wie es die Eltern gerne hätten. Das Problem ist, dass durch diesen kleinen Denkfehler etwas geschieht mit der Psyche: Wir denken, unsere Gefühle hängen davon ab, was andere tun. Beispiel: Das Kind räumt nach dem Essen artig auf, die Mutter fühlt sich wohl und bestätigt. Positiv: Das Kind weiß, was es zu tun hat. Negativ. Das Kind weiß nicht was es machen soll, wenn Mama mal nicht sagt, was sie will. Folge: Erwachsene Kinder streiten sich mit ihren Eltern ständig rum um die Bindung zu erhalten!
Und. Sich im Streit verbunden zu fühlen ist manchmal leichter als verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

Frag deine Oma oder deine Mutter gelegentlich mal was sie wollen ...
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
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Traum-Tänzerin
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Re: Nicht auszuhalten...

Beitrag von Traum-Tänzerin »

Hallo Volker,

das Produkt "guter" Erziehung- mag sein und auch möglich! Mir persönlich ist das zu "hoch", ich finde diese ständige Suche nach Reibung/Auseinandersetzung/Streit einfach nur anstrengend und Nerven zerrend. Ich steig da nicht hinter, warum und wieso und es mir auch zu mühselig. Es ist egal worum es geht, generell wird es so gedreht das man selber nicht daran schuld ist- dann kommen unsinnige Vorwürfe hinzu und wenn man damit nicht weiterkommt dann setzt man eben noch eine "leere" Drohung drauf. Als Kind hat mich das verunsichert, heute als erwachsene Frau verstehe ich diesen "Schwachsinn" einfach nicht- ich habe immer zwei Möglichkeiten zu sprechen oder zu schweigen. Ich persönlich bin der Meinung, wenn man etwas sagt dann sollte man das auch meinen und wenn man sich nicht sicher ist denkt man nochmal darüber nach. Sicherlich kann einem im Affekt etwas rausrutschen, aber nicht ständig und bei jeder Auseinandersetzung.
Es gibt Dinge/ Tatsachen die sind richtig oder falsch,basta!!! Und wenn ich etwas Falsches tue, dann ist es das mindeste das ich dazu stehe und mich gegebenenfalls für meinen Fehler entschuldige und es ist in meinen Augen falsch es dann so zu drehen,dass mein Gegenüber irgendwann meint es sei es selber schuld das es passiert ist.
Es gibt Lebensumstände in denen mir alles zuviel wird, aber das gibt mir nicht das Recht meine Umwelt zu terrorisiern und mich immer als den Geschädigten darzustellen- viel mehr ist es an mir Wege daraus zu suchen und mir wenn nötig Hilfe dafür zu suchen.

Ich mag ungerecht klingen, undankbar und herzlos- aber ich sehe es so, ich bin ein Mensch der klare Wege mag, der sein Ziel vor Augen hat- mal mehr mal weniger, dass ist völlig okay- aber ich muss Bewegung sehen. Es macht mir große Schwierigkeiten immer einen "Generalar***tritt" zu bekommen, fast unabhänig von dem was ich sage. Es auch völlig unwichtig was ich solchen Situationen antworte, ich könnte sprechen oder schweigen- Beides wäre falsch. Es scheint schlicht darum zu gehen das Gegenüber verbal "auszubooten"- sich selber die eigene Stärke zu demonstrieren. Und ich kann es nicht begreifen, dass man nicht zu so viel Selbstreflektion fähig ist, dass zumindest das auffallen müsste.

Sicherlich mache ich Fehler und ich bin nicht perfekt- auch ich verhalte mich in Situationen falsch und verletzte dadurch manchmal unbewusst mein Gegenüber. Im Grunde möchte ich doch nur mit den Menschen auskommen die mir wichtig und lieb sind!

LG TT
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