funktionierende Beziehungen

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Bärchen
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Registriert: 16. Februar 2004 14:00

funktionierende Beziehungen

Beitrag von Bärchen »

Hallo ihr Lieben!

Immer mehr Paare lassen sich scheiden, mittlerweile liegt die Scheidungsrate bei 50%. Uns Scheidungskindern wird sogar noch eine höhere Scheidungsrate vorausgesagt.
Doch ich möchte es unbedingt einmal besser machen als meine Eltern. Meine Kinder sollen nicht unter einer Scheidung leiden müssen. [Ich möchte damit nicht allgemein behaupten, dass es immer schlecht ist sich scheiden zu lassen, manchmal ist es wohl die bessere Lösung - und doch ist es mein grösster Wunsch mit meinem Partner ein Leben lang glücklich zu sein!]

Ich mache mir oft Gedanken, wie das denn zu schaffen ist. Wie soll man es als Scheidungskind besser machen, wenn es die Eltern nicht vorleben können?
Auch in meinem Umfeld gibt es keine echten Vorbilder, überall findet man Ungereimtheiten und vermeintliche Traumpaare trennen sich wie aus heiterem Himmel, weil hinter der Fassade doch nicht alles so toll war wie von aussen gedacht...

Was denkt ihr, was ist wichtig für eine funktionierende/ glückliche / intakte Beziehung?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie haltet ihr die gegenseitige Liebe aufrecht? Welche Erkenntnisse hattet ihr nach einer Scheidung, woran ist die Ehe gescheitert? Was habt ihr für die neue Beziehung dazugelernt? Was würdet ihr anders machen?

Ich weiss, leider gibt es kein Patentrezept... - und doch würde ich mich über eure Erfahrungsberichte freuen!
LG
Bärchen
Simone

Re: funktionierende Beziehungen

Beitrag von Simone »

Hallo Bärchen,

interessantes Thema.

Als meine Eltern mir damals eröffnet haben, das sie sich trennen, brach nach und nach meine Welt für mich zusammen. Sicher ich wußte, das da schon manches nicht so passt, aber sie waren so lange (27 Jahre) verheiratet....
Als ich meinen Mann geheiratet hab, hab ich ihm (der ebenfalls schon geschieden ist und geschiedene Eltern hat) gesagt, das ich nicht möchte, das unsere Tochter das Gleiche Schicksal ereilt. Er möchte das auch nicht. Wissen tut man es nie. Aber man kann versuchen dagegen zu kämpfen, so kann ich (im Gegensatz zu meinen Eltern, die das nicht gemacht haben) meiner Tochter immer sagen, wir haben gekämpft aber es hat nicht gereicht.

Für mich gehört dazu:
-Für die Ehe/Beziehung was tun
-Freiheiten lassen
-nie aufhören miteinander zu reden!!!!
-gemeinsame Unternehmungen
....
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Ansa
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Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: funktionierende Beziehungen

Beitrag von Ansa »

Liebe Bärchen,

das ist eine Frage, deren Antworten Dir nicht wirklich helfen werden..... glaube ich.

Schon meine eigene Geschichte ist eine andere, ich komme aus einer ganz intakten Familie, da gab es weder Trennungen noch Scheidungen oder gar sonst was Wildes.... und doch habe ich das gesamte Gefüge als reichlich verlogen gesehen und mir oft gedacht, das ich so nicht leben möchte. Bei der Familie meines Exmannes war es ebenso, nach außen hin hui und innen? Faul wie ein wurmiger Apfel, da wurde betrogen und gelogen und ich hab wieder gedacht, so? Möchte ich nicht leben.

Ich bin geschieden und weiß Gott, das ich nichts was ich meinen Kindern je wünschte.... und nichts, von dem ich jemals wollte, das es passiert. Trotzdem, wenn ich heute zurück sehe, war es das Beste was ich tun konnte. Nicht unbedingt direkt für die Kinder, aber in jedem Fall für mich. Ich stand an der Stelle, entweder zerbrechen und mich verlieren oder gehen und überleben.... am Ende war dies auch eine Entscheidung für die Kinder. Ein Leben mit einer Mutter die alle Freude an etwas verloren hat, kann lang werden.... im Laufe der Jahre. Vor allem belastend, denn irgendwann rutscht es einem doch heraus, ich habe es für Euch getan.... ich bin davon überzeugt, das Kinder lieber eine glückliche Mama möchten, als eine, die miesepetrig durch ihren Tag schlappt..... für Männer gilt natürlich das Gleiche.

Es kommt, meiner Meinung darauf an, wie man damit umgeht. Kann man die eigenen Belange, also die der Paarebene wirklich zurück stellen? Kann man die Elternebene leben und fördern, wenn doch die Paarebene noch so verletzt und wund ist? Man kann.... aber es kostete unendlich Kraft und immer die Fähigkeit zu verzeihen, die Dinge nicht an sich heran zu lassen, es kostet ein Vermögen an Unterscheidungen, denn die Trennungen beider Ebenen sind schmalgradig. Und dann merkt man, das es manchmal eben doch nicht geht, derweil der Gegenüber nicht kann oder nicht will, wobei ich zumeist glaube, er kann nicht.

Heute bin ich, nein, eigentlich wir, wieder verheiratet, glücklich.... allesamt. Eine Beziehung bedeutet Arbeit an sich selbst und mit sich selbst. Sie braucht die Fähigkeit, das eigene Glück nicht vom Gegenüber abhängig zu machen und zu leben. Ich für mich muss in mir glücklich sein, dann kann ich das auch teilen, aber die Verantwortung für das Glück ansich, die trage ich allein. Beziehungen wollen gepflegt werden, wie Pflanzen. Man kann sie mal ein wenig kümmern lassen, aber dann muss man die Dinge nachholen.... es muss einem bewusst sein, das sie diese Pflege brauchen und das man dafür etwas tun muss. Miteinander Zeit verbringen und auch ohne einander..... persönliche Freiheiten schätzen, anerkennen und geben. Sich wertschätzen und dies sagen und zeigen. Möglichkeiten für eigene kleine Rituale finden und diese leben.

Und wie das für einen ausschaut, das ist eben so unterschiedlich, wie die Menschen es sind. Verschieden von Paar zu Paar.

Aber das Wichtigste ist, finde ich, im Gespräch zu bleiben und miteinander zu reden. Nicht nur über den Alltag, sondern über sich selbst und den anderen. "Ich liebe an Dir....... weil das aus dem und dem Grund gut für uns ist." Oder "ich mag es, wenn Du ....." oder nur "ich hab mich heute so auf Dich gefreut", bezogen auf kleine Alltagsdinge. Dies ansprechen können bedeutet nämlich vor allem, es wahr zu nehmen. Und wie oft nehmen wir im Alltag nur das wahr, was nicht stimmig ist? Und nehmen das, was schön ist als "normal" hin und sagen nichts mehr dazu? Den Partner überraschen, ab und an.... bedeutet ja im Grunde nur "ich hab grad an Dich gedacht."

Es bedeutet für mich auch, mir bewusst zu sein, warum ich genau diese Partnerschaft, diesen Mann und dieses Leben will. Nicht das ich darüber nachdenke, was schöner oder begehrenswerter sein könnte.... ganz im Gegenteil. Ich mache mir das was ich so schätze bewusst und erhalte es dadurch lebendig. Natürlich stützt sich das aus meinen gemachten Erfahrungen, aber solche hat einjeder. Es kommt eben darauf an, wie ich etwas umsetze. Und wenn mein Liebster sagt, das er noch nie in seinem Leben einfach so sehr er selbst sein konnte, wie an meiner Seite.... das er das spürt und erfasst, dann weiß ich, das es so sein sollte, denn mir geht es ganz genauso.

Das sind nur ein paar Gedanken.

Liebe Grüße
Niana
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Miss September
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Wohnort: Hamburch meine Perle =D

Re: funktionierende Beziehungen

Beitrag von Miss September »

Hallo Bärchen,
Hm, meine Eltern sind auch geschieden... aber ich glaube so lange die Beziehung der Eltern noch einiger Maßen freundschaftlich verläuft und nicht in einer Schlammschlat endet ist es nicht so schlimm und nicht viel schwerer eine gute und lange Beziehug zu führen... aber wenn das Urvertrauen zerstört wurde, seis weill Vater oder Mutter einen verlassen hat, stell ich mir das viel schwieriger vor..
Ich für meinen Teil find ees sehr schwer einem Mann zu vertrauen, und ich laufe eigentlich vor jeder Beziehung weg... aber das heißt nicht, dass es bei jedem so sein muss..
Ich denke einfach dass es wichtig ist, mit sich selber zu frieden zu sein, einfach damit man nicht versucht sich zu sehr um die Fehler des Partners zu kümmern um sich nciht sich selbst stellen zu müssen... aber man muss auch ehrlich sein und neimals aufhören miteinander zu reden... mit einander lachen sollte mana uch nach langer Zeit noch können =)

Liebe Grüße
Lisa
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