traurig

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Muckelmaus
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traurig

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen ihr Lieben!

Vielleicht steht es mir ja nicht zu, weil ich lange nicht mehr regelmässig hier war bzw. bin. Vielleicht ist es vermessen, aber trotzdem möchte ich sagen, dass ich traurig bin, wenn ich lese, was hier gerade passiert.
Das kenne ich gerade von diesem Forum nicht. Ich bin seit nun bald - ich glaub - drei Jahren hier angemeldet und habe die Wertschätzung, den Respekt, den Umgangston hier immer sehr hoch geschätzt.
Deshalb stimmt es mich traurig, zu sehen, dass ihr euch streitet.
Ich will nicht darüber reden, ob und wer recht hat oder nicht. Ich möchte nur sagen, dass ich es schade finde, dass hier plötzlich so miteinander umgegangen wird. Mag sein, ich sehe es zu eng. Aber ich finde es schade und traurig, dass Simone ihre Aufgaben als Moderatorin niedergelegt hat. Sie war und ist ein wichtiger Teil dieses Forums, hat vielen Leuten hier mit Rat und Tat zur Seite gestanden und sie fehlt einfach.

Ganz liebe Grüße an euch alle
Muckel

Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass Du denkst, du wirst verrückt.
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Gerda
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Re: traurig

Beitrag von Gerda »

Hallo Muckelmaus,

Streit ist eine Tatsache des menschlichen Lebens, die offenbar nicht am Forum vorbei geht und das ist ja erst mal nichts Schlechtes. Im Gegenteil: durch STreit werden STandpunkte deutlicher, Menschen zeigen Kontur und er führt zu Wachstum und ist in jeder Beziehung notwendig.

In der Vorweihnachtszeit/ an Weihnachten wird so viel gestritten, wie sonst im Leben nie. Alle Menschen sind in Kontakt mit allen möglichen Sehnsüchten und tiefen Gefühlen und vor allem mit überzogenen Erwartungen erfüllt. Es stimmt, was du schreibst, es geht nicht darum, zu beurteilen, wer Recht hat. Denn es geht bei solchen Konflikten ja nicht darum, wer Recht hat, wer "der Böse", wer "der Gute". Es geht ja darum, dass es unterschiedliche Bedürfnisse gibt, die miteinander kollidieren. Und es ist nicht zu verhindern, dass das geschieht, auch wenn es traurig ist und unsere Wunschbilder immer Einklang und Harmonie erstreben.

LG
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

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Muckelmaus
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Re: traurig

Beitrag von Muckelmaus »

Hallo Gerda!

Sicher, Streit gehört zum Leben dazu.
Aber Streit enthält immer einen bitteren und traurigen Beigeschmack. Warum kann man statt Streit nicht ruhig diskutieren, argumentieren und so seinen Standpunkt deutlich machen?
Ich muß doch nicht streiten, um zu verdeutlichen, wie ich etwas sehe.

Liebe Grüße
Muckel

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Re: traurig

Beitrag von FSapiatz »

Liebe Muckel! =)

Hallo auch, liebe Gerda! :)


Wie Ihr ja gemerkt habt, bin ich auch rar geworden hier im Forum, nicht nur begründet in meinen gesundheitlichen Problemen sondern auch im Lauf der Zeit immer mehr, weil sich vertraute Personen immer mehr aus dem Forum zurück gezogen haben – so, wie ich letzten Endes auch.
Vielleicht, liebe Muckel, sind wir selber mehr daran beteiligt, als wir wahr haben wollen, dass sich unser Forum gewandelt hat?!
Ich bin nicht ganz so wie Du zum „Inventar“ geworden =) aber manchmal habe ich mich so gefühlt... . Und wenn u. a. noch jemand diese Bezeichnung tragen darf, dann ist es wohl Simi.

@Simi: Ich denke, ich bin inzwischen der letzte, liebe Simi, der Dich bei Deinem alten Nickname nennt.
Auch ich finde es traurig, dass Du Dich zum Gehen genötigt fühlst, aber ich wünsche Dir selbstredend alles erdenklich Gute, für Dich, für Jana und für Deinen Menne... =)
Danke, dass Du da warst, MIR jedenfalls hast Du geholfen!

Liebe Grüße sendet Euch

der alte Franky
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Gerda
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Re: traurig

Beitrag von Gerda »

Hallo Muckelmaus,

ich glaube, das kann nur jede/r für sich selbst sagen, warum sie/er nicht ruhig diskutiert, sondern die Anliegen wütend vorbringt oder Wut und Ärger ausagiert, die einen ganz anderen Ursprung haben, als die Person, mit der ich streite - z. B. die übergroßen ERwartungen im Zusammenhang mit Weihnachten.

Ich finde es überhaupt nicht zwangsläufig so, dass Streit etwas Bitteres und Trauriges mit sich bringt. Das kommt glaube ich eher durch die jeweilige Streitkultur einer jeden beiteiligten. Person. Was sie dazu beiträgt, dass ein Streit klärend oder vergiftend ist. z. B durch steckenbleiben in Anklagen, schlechtes Gewissen machen, oder auch das HIntenherum - dass der Konflikt nicht mit der Person geklärt wird, die es angeht, sondern mit anderen alles besprochen wird - womit alles eher das Klima vergiftet wird.

Ich habe schon so viele Streite in meinem Leben gehabt, die einfach die Luft gereinigt haben, die Beziehung lebendig gemacht haben oder eben einfach klärend waren.

Aber natürlich sind wir alle hier auch gebrannte Kinder, weil wir alle es erlebt haben, dass eine Streitkultur so war, dass sie zu Trennung und viel Schmerz geführt hat. Ich glaube, dass wir das STreiten, das gesunde Streiten, alle noch ein Stück lernen müssen.

LG
Gerda

Nchtrag:

Hallo Frank,

schön, wieder mal etwas von dir zu lesen!

Ich finde es sehr ähnlich, wie du: ich kann nicht sagen, "das Forum ist blöd geworden"...., denn ich bin ja immer auch selbst "das Forum". Ich muß und DARF mich immer fragen, "was kann ich dazu tun, dass es hier schön ist und so ist, dass ich mich wohl fühle? Welche Themen kann ich ansprechen, damit auch ich mich wohl fühle. "

Bis zum "Inventar" sind es übrigens bei dir, wenn ich das richtig sehe, nur noch 46 Posts. :D Aber in meinem Herzen bist du sowieso Inventar. ,)
LG
Gerda
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Muckelmaus
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Re: traurig

Beitrag von Muckelmaus »

Guten Morgen :winken:

@ Frank
Ein Forum ist ein Stück weit, wie das reale Leben. Menschen kommen - Menschen gehen - Menschen ziehen sich mehr oder weniger zurück. Da hängt es dann von einem selbst ab, wie man damit umgeht.
Ich habe mich z. B. hier zurück gezogen, weil ich mich hier über eine Person ein wenig geärgert hatte und mir dachte, es wäre Zeit für eine Pause. Ich habe mich hier nicht mehr ernst genommen und vorallem angenommen gefühlt, da grundsätzlich dann niemand mehr auf eine Frage antwortete, wenn ich meinen Senf dazu gab.
Ich habe aber immer "von außen" ins Forum geschaut und auch mir ist dabei aufgefallen, dass nicht nur ich mich zurück gezogen hatte.
Es war Simone, die mich an anderer Stelle bat, doch wieder öfters hier zu sein.
Aber ich denke nicht, dass ich mich mit meinem Rückzug dazu beigetragen habe, dass es sich hier ein wenig verändert hat. Denn das Forum lebte ja nicht allein von mir. All die anderen, die nicht mehr so oft oder gar nicht mehr hier waren und sind, werden ihre eigenen - ganz persönlichen - Gründe dafür haben.
Außerdem denke ich, dass auch ein Forum von Veränderungen lebt und jedes neue Mitglied eine Bereicherung darstellen kann.

@ Gerda
Streitkultur - ja, die hängt von einem selbst ab. Da hast du sicher Recht.
Aber ich kann nicht bestätigen, dass ein Streit immer die Luft reinigt und Beziehungen belebt. Allerdings klärend waren sie meistens, auf die ein oder andere Weise.
Wir sind alle - mehr oder weniger - gebrannte Kinder. Auch da hast du recht. Vielleicht reagiert man da - zumindest ich - auf Streit sensibler.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich es hasse, zu streiten. Ich suche lieber das ruhige, klärende Gespräch. Natürlich lässt sich ein Streit nicht immer vermeiden. Aber anschließend fühle ich mich schlecht. Ich frage mich, ob ich anders hätte reagieren können, ob ich den Streit hätte vermeiden können, wo mein Anteil daran lag.

Liebe Grüße
Muckel

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Gerda
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Re: traurig

Beitrag von Gerda »

Hallo Muckelmaus,

nee, ich hab auch nicht JEDEN Streit gemeint, sondern Einschränkungen genannt. Denn wenn es so giftig und zerstörerisch wird, weil ausagiert wird, dann ist es natürlich nichts Gutes.

Ich kann es gut verstehen, dass dir STreit unangenehm ist. Angenehm ist es erst mal für niemanden und es liegt auch in unserer Natur, eher Harmonie zu suchen als Streit. Vor allem, weil es oftmals so zerstörerische Streiterfahrungen gibt. Ich mag auch das klärende Gespräch lieber, aber nicht alle Streitbeteiligten wollen dies. Mein Ex z. b. wollte nie etwas klären, sondern in Anschuldigungen verharren, er tut das bis heute, 17 Jahre nach der Trennung, und hat noch nie einen versöhnlichen Schritt auf mich zugemacht. Kein einziges Mal.

Ich kenne unterschiedliche Beteiligungen von mir. Ich kenne es, dass ich lautstark meine Position vertrete, weil sie nicht gehört wird oder mich wütend abgrenze, und wenn ich ein Gegenüber habe, das damit umgehen kann und es nicht als Angriff auffasst, dann klärt es und ein klärendes Gespräch ist zusätzlich möglich. Ich kenne aber auch, dass ich aus der Haut fahre und gar nicht weiß, warum eigentlich, und dann überlege, was eigentlich mit mir los ist. Ich mache mich im Innern auf die Suche nach dem Bedürfnis, das verletzt ist und weshalb ich aus der Haut fuhr, und dann kann ich auch in Ruhe darüber reden. Das setzt aber immer ein kompetentes Gegenüber voraus, das nicht sofort dicht macht in solchen Situationen. Und eigentlich lasse ich das auch nur in meiner Partnerschaft zu oder bei Menschen, die mir sehr nahe stehen, aus der Haut zu fahren.

LG
Gerda
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tarsshaft
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Re: traurig

Beitrag von tarsshaft »

Hallo Frank!

Schön, mal wieder von dir zu hören! Wie geht´s dir denn?

Ich finde dieses Forum nach wie vor wunderbar und es ist ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Vielmehr bestimmte Leute, die darin schreiben.

LG tarsshaft
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Muckelmaus
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Re: traurig

Beitrag von Muckelmaus »

Hallo Gerda!

Ja, wenn ich "ausflippe", dann zu Hause, wo ich mich sicher, angenommen und geborgen fühle. Wo ich weiß, dass ich geliebt werde, auch wenn ich brülle.
Weißt du, ich war von Kindheit an ein eher impulsiver Mensch. Das hat mir manches doch schwieriger gemacht, als es rückblickend hätte sein müssen. Ich habe lange daran gearbeitet, meine Impulsivität im Zaum zu halten und es gelingt mir längst nicht immer.
Aber vor Dritten, also Menschen, die ich nicht oder kaum kenne, war ich immer ruhig. Mein Mann behauptet sogar, ich sei dann zu ruhig und würde mich nicht trauen, im angemessenen Rahmen meine Meinung zu äußern. Da hat er völlig recht. Oftmals halte ich da den Mund, wo ich ihn hätte aufmachen sollen. Aber dann kann ich es nicht - warum auch immer. Später denke ich dann darüber nach, was ich hätte sagen können und sollen. Nur, dann ist es zu spät.

Im Streit fallen oftmals Worte, die verletzen, die weh tun und meist gar nicht so gemeint waren. Selbst wenn man sich dafür entschuldigt, kann man das Gesagte nicht rückgängig machen und ich möchte niemanden, den ich liebe, verletzen.
Mein Mittelchen (wie Niana immer so schön sagt :) ) steckt mitten in der Pupertät und versucht gerade sich und ihren Weg zu finden. Sie tut sich schwer damit. Im Moment z. B. darf ich ihr noch nicht mal sagen, dass sie mir bitte bei diesem oder jenem im Haushalt zur Hand gehen soll, dann fühlt sie sich schon angegriffen. Das liegt dann aber abseits von solchen Sätzen wie "Warum muß ich immer helfen und warum macht das nicht meine Schwester?" Nein, da fallen dann Sätze in der Art von "Warum soll ich das tun? Ich mache das eh nicht gut genug. Überhaupt Mama, du nörgelst ja sowieso nur an mir rum. Das liegt daran, dass du ein schlechter Mensch bist und nicht einsiehst, dass ich das tue und sage, was ich will und für richtig halte." In diesem Moment bin ich also für sie ein schlechter Mensch, weil ich sie um Hilfe gebeten habe. Mir tut das in diesem Moment dann auch weh, auch wenn ich genau weiß, sie meint es nicht so, wie sie es sagt. Eine Entschuldigung bekomme ich dafür nie. Wenn man sie später darauf anspricht - ruhig, dann sagt sie, sie habe das schon durchaus so gemeint und sie stehe dazu. Sie glaubt im Moment, dass sie jedem ihre Meinung ins Gesicht schreien darf und muß, weil es ja die freie Meinungsäußerung gibt. So hat sie mir nämlich ihr Verhalten begründet. Niemand darf ihr etwas sagen, sie sachlich kritisieren - schon ist der schönste Streit zu Hause im Gange. Ich könnte dir jetzt noch tausende Beispiele dieser Art nennen.
Nur eines weiß ich genau. Weder mein Mann, noch mein Exmann, noch ich leben ihr ein solches Verhalten vor. Daher kann ich es nur an der Pupertät festmachen. Daher tut es mir noch mehr weh, wenn sie so heftig reagiert und ich fühle mich dann meist so hilflos und frage mich, ob und wo ich in der Erziehung versagt habe.

Liebe Grüße
Muckel

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Bine40
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Re: traurig

Beitrag von Bine40 »

Hallo liebe Muckel!
Nein, Süße, du hast nicht in der Erziehung versagt - es ist eine super stressige Zeit, wo die Hormone durch den Körper schießen und auf alles zielen, was da gerade ist.
Mein Mittelchen (malzunianarüberwink :winken: ) steckt auch gerade VOLL darin, daher kenne ich diese Streitereien leider viel zu gut :( . Auch ich bin diejenige, die mal "fünfe gerade" sein lässt, um ein Harmonie in der Familie zu haben - klappt aber häufig nicht...
Darum lass den Kopf nicht hängen, sie "schleifen" ihre Ecken gerade an uns ab, machen uns "irre" - und sind doch selbst gerade
völlig daneben. Und wenn diese Kinder nicht in der Pubertät "durchknallen", dann halt später - das hatte ich mit meiner Großen,
nur da war sie 18 und ich hatte wenig Möglichkeit, ihr noch Grenzen zu setzten - heute -3 Jahre später- ärgert sie sich über verpasste Chancen und nutzlose Zeit. Andererseits ist nun sehr klar in ihrer Zukunftsplanung und auch gestärkt in Sachen "Freunde" und "Miteinander". So hat auch diese -für mich- sehr schwierige Zeit etwas Gutes bewirkt. Und ich bin mir sicher, so wird es auch unseren "Mittelchen" gehen - lass den Kopf nicht hängen und halte durch!! Und ich bin überzeugt, dass deine Erziehung nicht versagt...

Streiten ist für mich immer sehr schrecklich und ich kann sehr schlecht damit umgehen - auch da bin ich mit dir einig, ein klärendes Gespräch ist viel sinnvoller. Aber ich habe auch gelernt, dass es manchmal keine Lösung gibt und suche dann
meinen Weg, um damit umzugehen. Sicher ist ein "reinigendes Gewitter" auch mal gut, aber dann muss auch GUT sein.

Auch ich bin traurig, dass sich Simone zurückgezogen hat und danke ihr für all ihren vielen Gedanken - und ich bin froh, ihre Kommentare weiterhin zu lesen :winken: .

Liebe Grüße
Bine
Wenn Gott Dir eine Tür zuschlägt, öffnet er Dir ein Fenster.
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Else
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Re: traurig

Beitrag von Else »

Hallo ihr Lieben,
ja auch ich hab schon lange nicht mehr geschrieben, aber ich muß gestehen ich lese ab und zu hier und freu mich immerwieder auch mal was von den "Alten" zu lesen. Mir persönlich geht es familiär sehr gut. Wir kämpfen dieses Jahr mit der Gesundheit unserer Hunde, aber das gehört nicht hier her. Somit hab ich auch nix zu schreiben. Aber zu diesem Thema möchte ich mich dann doch auch kurz zu Wort melden:
Ich hab es schonmal geschrieben, das ich in diesem Forum so gerne bin, weil bis auf ein oder zwei Ausnahmen immer Alle lieb und sachlich geschrieben haben. Ich stelle heute mit entsetzen fest,das das nicht mehr so ist. Das finde ich schade. Diskutieren ja, aber auf einer lieben, sachlichen Ebene. Simone hat sich die letzten zwei Jahre schon immer die Mühe mit dem Wichteln gemacht und ich fand das immer super und hab mich auch immer sehr über mein Päckchen gefreut. Bisher ging ja auch immer Alles gut. Da ich dieses Jahr wenig geschrieben habe, hab ich auch beim Wichteln nicht mit gemacht. Naja, egal....
Aber ich finde es sehr schade, das Simone aufhört :-( , aber ich kann sie verstehen und wünsch ihr alles Liebe und Gute. Vielleicht sehen wir uns ja noch ab und zu als User.....

LG Else
"Man muß nur warten können..."
Simone

Re: traurig

Beitrag von Simone »

Hallo ihr Lieben,
ich möchte zu dem Thread hier nichts sagen, es ist alles gesagt von meiner Seite aus.

Danke an die, die mich vermissen werden, mich verstehen können und die mich hoffentlich nicht vergessen. Ich werde als User hier bleiben.... So fern meine Zeit das zuläßt.
Danke an euch :umarmen:
MarliJo

Re: traurig

Beitrag von MarliJo »

Ihr Lieben !

Erst heute habe ich mich durch die ganzen Wichtelthreads gelesen und ich möchte sagen, dass ich eure Auseinandersetzungen konstruktiv fand - und vor allem authentisch.
Auch der Ehrlichkeit wegen habe ich dieses Forum sehr schätzen gelernt und finde es, wie tarsshaft, wunderbar - nach wie vor!

Wenn ich darf, möchte ich Euch einmal kurz auf den Text, den ich kürzlich unter Poesie geschrieben habe, lenken.
>Gezeiten der Liebe<
Man kann das Wort Liebe auch durch Leben austauschen (und dieses Forum ist ja mehr oder weniger Teil davon)-
Mir wurde durch diesen Text bewusst, dass es unmöglich ist, immer so zu "funktionieren" wie wir es von uns und andere von uns erwarten.
Auch in diesem Forum gibt es ein stetiges Auf und Ab - das sollten wir uns zugestehen.
Und doch haben diejenigen, die sich diesem Forum verbunden fühlen (ganz gleich wieviel oder wenig sie hier schreiben) eines gemein:
Sie sind Partner in der gleichen Bewegung. Dessen bin ich mir hier sehr sicher.
Das finde ich un endlich wertvoll und ich fände es schön, wenn sich dieses Forum - ja, diejenigen, die hier freiwillig und gern schreiben - wieder auf ihre Stärken besinnen . Nähmlich ein Rückrat für Scheidungskinder und Scheidungseltern zu sein.

MarliJo
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Re: traurig

Beitrag von Muckelmaus »

Ihr Lieben alle!

Nie hätte ich gedacht, dass mein Thread eine solche Resonanz hervor ruft (schreibt man das eigentlich nach der neuen Rechtschreibreform getrennt oder zusammen? ,) ).
Eigentlich wollte ich doch nur deutlich machen, dass ich es schade findet, dass Simone sich hier zurück zieht. Sie war und ist es hoffentlich immer noch eine wichtige Säule in diesem Forum.

@ Bine
Ich danke dir, Süsse.
Deine Worte bauen mich wirklich auf. Wie oft habe ich in der letzten Zeit das Gefühl, bei meinem Mittelchen an meine Grenzen zu stoßen. Unzählige Stunden habe ich in der Zwischenzeit wach gelegen und mich gefragt, was ich noch tun könnte. Sogar Tränen sind geflossen.
Sie hat es einmal fast geschafft, dass mir die Hand ausgerutscht wäre. Im letzten Moment kam ich zur Besinnung. Abends habe ich lange wach gelegen und mich gefragt, wie es dazu kommen konnte.
Du hast recht. Es ist besser, sie stößt sich jetzt und vor allem hier die Hörner ab, als später. Ich bin nur heilfroh, dass mein Exmann und ich so gut zusammenarbeiten können, zumal sie bei ihm das gleiche Verhalten zeigt. So wissen wir wenigstens beide, wovon wir reden. Gleichzeitig bewundere ich meinen Mann, der all das mit mir trägt, mich immer wieder aufbaut und einfach da ist. Er ist wirklich mein Fels in der Brandung, der die Situation doch mit einer gewissen Distanz betrachten kann und mich oft auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Ich weiß, er liebt dieses Kind und sie liebt ihn, den auch vor ihm macht sie keinen Halt. Das zeigt mir, dass sie sich bei ihm sicher fühlt. Wenn ich es so betrachte, kann man all dem auch etwas positives abgewinnen.
Ich mache es ähnlich wie du und lasse vieles durchgehen, damit es ruhig bleibt. Aber immer frage ich mich dabei, ob das tatsächlich der richtige Weg ist. Denn Grenzen und Konsequenzen braucht sie auch weiterhin. Nur, es fehlt mir manchmal einfach an Kraft und dann auch an Durchsetzungsvermögen.

@ MarliJo
Authentisch war die Auseinandersetzung sicherlich und auch menschlich - aber in meinen Augen unnütz. Das mag aber daran liegen, dass ich Streiteren grundsätzlich als unnütz betrachte.
Ich ziehe, wie gesagt, ein ruhiges, konstruktives, sachliches Gespräch einem Streit nun mal vor und denke, dass sich so auch besser eine Lösung finden lässt. Es bringt mir nichts und meinem Gegenüber auch nicht, wenn wir uns anzicken, evtl. weh tun, beleidigen und hinterher weiß niemand mehr, wo der Ursprung lag. Dann ist für mich der nächste Streit schon vorprogrammiert, weil das eigentliche Problem noch immer im Raum steht.

Liebe Grüße und gute Nacht euch allen
Muckel

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Re: traurig

Beitrag von Gerda »

Hallo Muckelmaus,

ich bin froh, dass dich die Worte von Bine wieder aufbauen. Ich weiß´so gut, wie du dich fühlen mußt, kenne ich ja auch dieses Phänomen der Pubertierenden :D und die Resonanz darauf in mir - Ohnmacht, Wut, Hilflosigkeit und Inkompetenzgefühle. Und ich bin froh, dass du es schaffen konntest, dass dir die Hand nicht ausgerutscht ist.

Ja, manche Streite kommen einem vielleicht unnütz vor; aber sachliche, klärende Gespräche sind oftmals nicht möglich und sogar nicht angebracht. Denn wenn jemand wütend herumpowert - wie das Pubertierende zuweilen tun, aber auch Erwachsene :D - dann läßt man diesen Menschen im Stich, wenn man nur sachlich bleibt. Einen wütenden Menschen, sachlich anzu sprechen, wird von ihm dann als Provokation aufgefasst und macht ihn u. U. noch wütender. Menschen - erwachsene wie Pubertierende - brauchen Grenzen, und wenn sie sehr emotional werden, brauchen sie auch eine emotionale Grenze. Deine Tochter sagt dir solche unmöglichen Dinge und provoziert damit die Grenze. Sie will dich spüren und will auch ihre Kraft messen und agiert außerdem allen Stress, den sie hat, an dir aus. Ein bei Eltern sehr unbeliebter Liebesbeweis :D, denn man muß ja um sehr viele Ecken denken und fühlen, um sich das klar zu machen.

Und letztlich ist es doch so: wir lieben unsere Kinder so sehr, so tief und sogar leidenschaftlich, finden unser Kind das Schönste und Liebste, das wir kennen und wir könnten sie niemals loslassen, wenn sie nicht so eklig zu uns würden. Denn sie signalisieren uns ja auch immer wieder, wie sehr sie uns brauchen, was uns wieder nah holt und das können sie dann wieder nicht brauchen. Der Lauf der Welt ist, dass sie irgendwann mal auf eignen Füßen stehen sollen und wollen, und das ist letztlich der Weg, wie sie dahin kommen. Sie machen sich unabhängig von uns, Schrittchen für Schrittchen und manchmal eben durch solche Gemeinheiten, wie du sie erlebst.

Und klar auch: sie hat das Verhalten nicht von dir und auch nicht von ihrem Vater. Und sachlich klärend würde sie sagen "Mama, Papa, ich möchte jetzt erwachsen und von Euch unabhängig werden. Deshalb lasst mich bitte in Ruhe, wenn ich mich etwas stärker fühle und erlaubt mir mehr, aber betüddelt mich ein wenig, wenn ich mich schwächer fühle, laßt mir manchmal ein wenig Freiraum und zeigt mir bitte sachlich, wo meine Grenzen sind, wenn ich sie erreiche und ich halte mich dann daran." So funktionieren Leben und Wachstum eben nicht. ES funktioniert mit allen Schätzen, womit uns das Leben ausgestattet hat, mit Wut, mit Trauer, mit Befreiungsschlägen, gegenseitigen Schmerzen, Abschiednehmen von Menschen, von Wunschbildern usw. und wir Eltern sind dazu da, zu zeigen, was geht und was nicht. Und da sie jünger und mit so einem starken Hormonkocktail ausgestattet sind, sind sie auch oftmals ein wenig stärker als wir. Schrecklich! Aber das kann uns Eltern die Sicherheit geben, sie loszulassen, Stück für Stück und ins Leben zu entlassen und zu wissen, dass sie sich schon durchzusetzen wissen. Auch wenn wir ihre Schwachstellen so gut wie sonst niemand sehen können. Ich glaube, du machst deinen Job ausgezeichnet und bist genau der Mensch, den deine Tochter braucht, um sich dran zu reiben und zu schleifen, den sie im MOment braucht.

Hallo MarliJO,

ich freue mich, dass du fokussierst, dass es hier sehr viele Stärken im Forum gibt. Die Stärken sind ja da, auch wenn mal ein wenig gestritten wird und machen sogar die Stärken AUCH aus.

Ich freue mich auch immer sehr, wenn ich dich lese, weil ich dich als einen sehr kompetenten Mitschreiber erlebe, der immer zu diesen Stärken des Forums beiträgt.

LG
Gerda
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