Hallo Gerda!
Es stimmt - ich frag mich oft, ob ich etwas falsch gemacht habe, etwas übersehen oder nicht wahrgenommen habe.
Gerade bei meinem Mittelchen bin ich mir so unsicher.
Ich werde wohl tatsächlich loslassen müssen und darauf vertrauen, dass sie ihren Weg gehen wird. Jetzt wo ich darüber nachdenke, wird sie sich tatsächlich bevormundet vorkommen. Also werde ich üben, nichts zu sagen. Drück mir die Daumen, dass ich es schaffe.
Du fragst, wie es uns geht.
Wir haben - von den alltäglichen Dingen des Lebens und des Alltags eigentlich keinen Grund zur Klage. Mein Mann hat Arbeit, was ja in der heutigen Zeit leider keine Selbstverständlichkeit ist und wir sind alle gesund.
Unsere Ehe läuft gut und mit meinem Exmann haben wir nach wie vor ein herzliches Verhältnis. Was wollen wir also mehr?
Klein-Felix hat sich mit seinen mittlerweile 15 Monaten zu einem kleinen Charmeur entwickelt, der ganz genau weiß, wie er alle Leute - besonders seine Schwestern - um den Finger wickeln kann

Ich hab ihm ja eine Internetseite eingerichtet. Wenn du magst, schau ihn dir an. Die Seite findest hier in meinem Profil.
Unsere Älteste ist inzwischen eine junge Dame von 16 Jahren geworden, die sich prima entwickelt. Sie weiß genau, wo sie hin will und versucht alles, dies auch möglich zu machen. Sie ist sehr selbstständig und hat keine Scheu davor, ihre Meinung vor anderen Menschen angemessen zu vertreten, auch wenn es bedeutet, dass sie sich evtl. zum Außenseiter macht. Jüngstes Beispiel dafür war, dass ihre Klasse eine Party plant, auf der es auch Alkohol geben soll. Eine Klassenkameradin meinte, Alkohol zu trinken sei Pflicht und meine Älteste sagte daraufhin ihre Teilnahme an der Party ab. Sie verabscheut Alkohol und - wie sie es nennt - sinnloses Besaufen noch mehr. Ihre Klassenkameraden meinten, sie seie viel zu erwachsen und vernüftig für ihr Alter und mit ihr könne man nichts anfangen. Klar, sie war verletzt und auch wütend, aber sie stand zu ihrem Wort.
Kurzum - ich bin richtig stolz auf mein Kind.
Ich selbst genieße jede Minute mit Felix, habe ich doch in den letzten 15 Monaten für mich gelernt, dass man so ein "spätes" Kind ganz anders genießen kann. Man ist gelassener, ruhiger in vielen Dingen. Man weiß, wo man Grenzen setzt und wo man Freiheiten gewährt. Ich mache mir nicht mehr so große Sorgen darum, ob Felix dieses oder jenes schon essen darf oder lieber noch nicht. Ich probiere es einfach aus.
Wenn er mal eine halbe Stunde später zu Bett geht als sonst, wird ihn das nicht umbringen. Wenn ich da so manch junge Mutter sehe ... Ich lächle dann immer leise in mich hinein, war ich doch mal genau so.
Dafür mache ich mir halt um so mehr Gedanken um mein Mittelchen, die so ganz anders pupertiert, als meine Älteste. Aber da sieht man mal wieder, dass die Kinder verschiedene Persönlichkeiten haben und ich mit meinem Mittelchen anders umgehen muß, als ich mit meiner Ältesten konnte.
Du siehst, bei uns tobt der ganz normale "Wahnsinn"
Liebe Grüße
Muckel