Früher war es ein Schmerz – heute ist es ein „Danke“
Verfasst: 10. März 2009 18:26
Hallo zusammen!
Ich möchte kurz ein Erlebnis erzählen, das ich am vergangenen Sonntag hatte. Und das mich bewegt.
Ich hatte zusammen mit meinem Bruder unseren Papa besucht. Am nächsten Tag - dem Sonntag - wollten wir anschließend unsere Oma im Altersheim besuchen. Unser Papa bot uns an, uns mit dem Auto hinzufahren. Von ihm zu Hause ist es ungefähr eine Stunde Fahrt. Er hatte immer ein gutes Verhältnis zu unserer Oma, die die Mutter unserer Mutter ist, und wollte sie gerne mit uns zusammen besuchen. Wir Geschwister hatten uns für Sonntag mit unserer Mama bei Oma verabredet. Das wusste auch Papa. Also trafen wir uns alle bei Oma.
Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Wie zurückversetzt in jene Welt, die ich damals mit 8 Jahren verlassen musste. Die Welt, in der ich bis zur Scheidung meiner Eltern gelebt hatte. Am letzten Sonntag hatte ich sie für ein paar Minuten wieder.
Wir saßen alle im Zimmer unserer Oma, plauderten eine Weile und gingen schließlich zusammen spazieren. Wir Kinder hatten unsere Oma untergehakt, hinter uns liefen Mama und Papa und unterhielten sich. Wir spazierten durch die Altstadt und besuchten den dortigen Dom. Im Inneren gingen wir langsam durch die Kirche, meine Mutter und mein Vater nebeneinander und mein Bruder und ich mit unserer Oma.
Ich betrachtete meine Familie. Es war ein wunderschöner Moment für mich. Alle waren sie da. Meine geliebte Mama, mein geliebter Papa, mein geliebter Bruder, meine geliebte Oma. Niemand fehlte und niemand störte dieses Bild. Das war ein Moment, der für mich etwas unendlich Kostbares ist und bleiben wird.
Es war in diesem Augenblick unwichtig, dass es sich nur um ein paar Minuten handeln würde. Es war unwichtig, dass es „eigentlich“ nicht die Realität widerspiegelte. Denn ich wusste die ganze Zeit, dass wir uns nach dem Kirchenbesuch wieder trennen würden. Und jeder würde wieder seiner Wege gehen. Aber dieser eine Augenblick gehörte uns.
Es geht mir nicht darum, mir selbst wieder die Illusion einer heilen Familie vorzustellen. So hätte ich das sicher noch bis vor kurzem gemacht. Es geht mir darum, diesen einen Augenblick mit ganzem Herzen genießen zu können. Zu wissen: Ich habe eine Mama, einen Papa, einen Bruder und eine Oma, und ich liebe sie alle von ganzem Herzen.
Dafür habe ich in der Kirche „Danke“ gesagt, eine Kerze angezündet und bin dann mit den anderen nach draußen und zurück in meine Realität gegangen.
Dann habe ich noch mal „Danke“ gesagt. Dafür, dass ich all das erleben durfte und keinen Schmerz mehr empfand, sondern Dankbarkeit.
Dieses Erlebnis wollte ich mit euch teilen. Viele Grüße, tarsshaft
Ich möchte kurz ein Erlebnis erzählen, das ich am vergangenen Sonntag hatte. Und das mich bewegt.
Ich hatte zusammen mit meinem Bruder unseren Papa besucht. Am nächsten Tag - dem Sonntag - wollten wir anschließend unsere Oma im Altersheim besuchen. Unser Papa bot uns an, uns mit dem Auto hinzufahren. Von ihm zu Hause ist es ungefähr eine Stunde Fahrt. Er hatte immer ein gutes Verhältnis zu unserer Oma, die die Mutter unserer Mutter ist, und wollte sie gerne mit uns zusammen besuchen. Wir Geschwister hatten uns für Sonntag mit unserer Mama bei Oma verabredet. Das wusste auch Papa. Also trafen wir uns alle bei Oma.
Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Wie zurückversetzt in jene Welt, die ich damals mit 8 Jahren verlassen musste. Die Welt, in der ich bis zur Scheidung meiner Eltern gelebt hatte. Am letzten Sonntag hatte ich sie für ein paar Minuten wieder.
Wir saßen alle im Zimmer unserer Oma, plauderten eine Weile und gingen schließlich zusammen spazieren. Wir Kinder hatten unsere Oma untergehakt, hinter uns liefen Mama und Papa und unterhielten sich. Wir spazierten durch die Altstadt und besuchten den dortigen Dom. Im Inneren gingen wir langsam durch die Kirche, meine Mutter und mein Vater nebeneinander und mein Bruder und ich mit unserer Oma.
Ich betrachtete meine Familie. Es war ein wunderschöner Moment für mich. Alle waren sie da. Meine geliebte Mama, mein geliebter Papa, mein geliebter Bruder, meine geliebte Oma. Niemand fehlte und niemand störte dieses Bild. Das war ein Moment, der für mich etwas unendlich Kostbares ist und bleiben wird.
Es war in diesem Augenblick unwichtig, dass es sich nur um ein paar Minuten handeln würde. Es war unwichtig, dass es „eigentlich“ nicht die Realität widerspiegelte. Denn ich wusste die ganze Zeit, dass wir uns nach dem Kirchenbesuch wieder trennen würden. Und jeder würde wieder seiner Wege gehen. Aber dieser eine Augenblick gehörte uns.
Es geht mir nicht darum, mir selbst wieder die Illusion einer heilen Familie vorzustellen. So hätte ich das sicher noch bis vor kurzem gemacht. Es geht mir darum, diesen einen Augenblick mit ganzem Herzen genießen zu können. Zu wissen: Ich habe eine Mama, einen Papa, einen Bruder und eine Oma, und ich liebe sie alle von ganzem Herzen.
Dafür habe ich in der Kirche „Danke“ gesagt, eine Kerze angezündet und bin dann mit den anderen nach draußen und zurück in meine Realität gegangen.
Dann habe ich noch mal „Danke“ gesagt. Dafür, dass ich all das erleben durfte und keinen Schmerz mehr empfand, sondern Dankbarkeit.
Dieses Erlebnis wollte ich mit euch teilen. Viele Grüße, tarsshaft