Ach Muckel,
da kommt aber allerhand zusammen, gell? Deins, Meins, die hat schon wieder das letzte Müsli gegessen, und wer hat mir keine Milch für meinen Kaffee übergelassen, die ganz alltäglichen kleinen Dinge, über die man sich auch beinahe alltäglich in die Haare bekommt. An manchen Tagen bemerkt man sie nicht einmal und an dneren sind sie die Tropfen, die das Fass zum überlaufen bringen. Ts.... Ich glaube, alle Mütter dieser Welt kennen das.
Ich denke schon eine ganze Weile darüber nach, warum es in den Skandinavischen Ländern so anders ist, wieso es dort gelingt, das Menschen füreinander da sind und warum sie dort ein Gemeinschaftsgefühl entwicklen, das ich hier zunehmend vermisse..... manchmal denke ich, das liegt daran, das wir unseren Kindern zuviel Persönlichkeit in zu frühem Alter zugestehen und das wir ihnen zuwenig deutlich machen, "WIR sind eine Familie" und wir funktionieren nur als Familie und eben nicht als Horde von Einzelkämpfern. Aber lassen wir das, wie gesagt, ich denke da noch drüber nach.
Jedenfalls ist es gut, die Kinder ernst zu nehmen. Weißt, wenn meine Tochter sagt "Ach IMMER muss ich mit dem Hund gehen," dann hört sie niemals darauf das erwartete "ach nein, stimmt doch gar nicht....." sondern ein sachliches "Oh, Du willst jetzt immer mit dem Hund gehen, das find ich toll...." und schon zieht sie ihre vorwurfsvolle Aussage zurück, nö, so wäre das dann ja doch nicht gemeint.... dazu Deine Tochter "niemand kümmert sich um mich!" Der Vorwurf für Dich als Mama schlechthin. Mal ehrlich, Du weißt, dass das nicht stimmt und es wird auch nicht zu einer Wahrheit weil sie es sagt.
Also spricht sie unangemessene Vorwürfe aus. Da heißt es ernst nehmen. Dein Okay war eine gute Antwort.... nächstes Mal kannst Du auch sagen "Mensch, schade, das DU nicht merkst, wie wir uns alle um Dich sorgen, aber ich weiß ja, dass das anders ist." Umdrehen und stehen lassen. Das zeigt deutlich "Das Problem liegt bei Dir und ich erkenne es an, mit dem "Schade" nämlich, aber ich mache es nicht zu meinem Problem, weil ich weiß, dass das was Du da gesagt hast, nicht der Wahrheit entspricht. Und auch ja, man kann das mal einstellen, aber nur ganz sachlich und als logische Folge auf ihren Vorwurf.....
Natürlich gehört in die Zeit der Pubertät das Kratzen an den Eltern, das Demontieren und das Prüfen ihrers Haltes. Verletzen gehört dazu und schauen was passiert, Grenzen überschreiten... je nach Temperament des Kindes wird es heftiger oder nicht. Manchmal kommt einem das Schicksal entgegen, die Erfahrungen die mein Mittelchen grad macht, lässt sie aufmerken und deutlich sagen "ach, ich bin soooo froh, das DU meine Mama bist, was habe ich es doch gut." Ich hätte ihr das nicht vermitteln können, auch wenn ich davon fest überzeugt bin
Wichtig aber ist, das sie immer wissen, das sie geliebt werden, das wir halt nur nicht mögen, was sie tun. Darum geht es.
Und das Du etwas für Dich tust, das ist wichtig und gut. Kraftinseln schaffen.... schön, das Du Deinen Mann hast, der Dich so unterstützt. Und achte auf Dich. Letztes Wochenende schlug mir mein Liebster vor, er könne ja, um mich zu entlasten, mal ein Wochenende mit den Kids allein etwas unternehmen. Ichw ar ganz angefasst von diesem Vorschlag und er verwirrt, weil er es lieb gemeint hat. Ich brauchte aber eine ganze Weile bis ich für mich formulieren konnte, meine Entlastung ist aber, wenn Du hier bei mir bist und nicht, wenn Du unter der Woche schon nicht da bist, dann auch noch am Wochenende weg bist.... so klar war mir das vorher nicht gewesen.
Und ja, auch Dein Kleiner ist im Trotzalter.... eine schwere Zeit. Aber auch sie geht vorbei.....
Dir liebe Grüße
Ansa