leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

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frank23
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leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von frank23 »

hallo! ich bin seit 3 jahren mit einem jungen frau zusammen, deren eltern sich trennten, als sie klein war. sie kann nicht an beziehungen festhalten, obwohl ich ihr in keinster weise ihre kindheit zum vorwurf mache. ganz im gegenteil: ich will ihre situation verstehen, aber sie geht immer wieder weg- zu anderen (jungen?) männern.
heißt konkret: beziehung im arsch- ihre liebe mir gegenüber nur als treibendes gefühlsholz im wasser
wer mich versteht und mir vielleicht hilfe geben kann, ist herzlich willkommen.

frank 23, oldenburg
Ruheloser
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von Ruheloser »

Hallo Frank,
herzlich Willkommen im Forum.


Ist nicht einfach zu beantworten. Scheint, ihr hattet nur eine kurze Beziehung. Tcha was ist lang. Zeit- Relativ
Sie wird Beziehungsängste haben können. Diese, wegen der Trennung der Elter? Dazu braucht es mehr Input von ihr. Wenn das so wäre, meinst Du sie verstehen zu können? Ich glaube kaum. Es sei denn Du hättest ähnliches erlebt. Bist Du ein Scheidungskind?
Um es etwas verstehen zu können, solltest Du dir Bücher besorgen. Siehe Startseite.

Gefühlsholz. Jeder Baum lebt auch nach dem er "geschlagen" wurde. Offensichtlich hat sich Deine Freundin nicht fallen lassen wollen. Frank, diese fallen lassen geht nur bei vollem Vertrauen. Dazu kommt die Angst enttäuscht, nicht verstanden zu werden. Und , und, und...

Zu viel für eine einfach Antwort. Scheinst so noch sehr zu lieben.

Viel Glück

Knut
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Hammer
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von Hammer »

Hi Frank 23,

sie hat Angst entäuscht zu werden.
Sie hat ihre Eltern geliebt und durch Trennung zumindest einen Teil verloren.
Es kann sein das sie Angst hat durch ihre Liebe wieder zu verlieren und
deshalb schon nach kurzer Zeit die Beziehungen beendet.
Oder dies dann tut wenn sie sehr intensiv werden,aus Angst verletzt zu werden.
Neben Vertrauen brauchst du Geduld und viel Verständnis.
Deine Freundin müßte die Kraft finden sich psychologisch betreuen zu lassen,
um vergangenes auf zuarbeiten und um ihr eigenes Leben zu leben.

Alles Liebe
hammer
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
frank23
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von frank23 »

hallo ruheloser! ich bin kein scheidungskind- vielmehr großer bruder von fünf geschwistern; mitwindler, miterzieher usw. seit 2 semestern studiere ich erziehungswissenschaften- ich stecke mehr in diesem studium drin, als so manch andere/r student/in.
ich kenne diese frau (meine freundin) schon seit drei jahren und wir sind gemeinsam von berlin nach oldenburg gezogen.
du hast mir eine gute antwort geschrieben, vielen dank. ich fühle mich trotzdem extrem hilflos, weil sie gehen will- irgendwo anders studieren- und weil sie mich nicht mehr an sich heran lässt. körperlich, wie geistig. sie sagt, dass die gefühle für mich, nicht weg sind, aber sie will etwas neues. also mich nicht mehr! sie sucht "das kribbeln im bauch".
wie geht das? vor 2 wochen waren wir noch glücklich, dann sagt sie mir, wenn sie lange mit mir zusammen sein will (und sie wollte es wirklich), fehlt zwischen uns etwas (das kribbeln, dass sich aufeinander freuen usw.) und vorgestern kommt sie spät am morgen nach hause und sagt mir, sie hätte mist gemacht. verabredung, lecker essen gekocht, sich mit ?IHM? geküsst.
das gefühl, zu wissen, dass der mensch, den ich liebe, für den ich die sterne samt sonne und mond vom himmel holen würde, mich hintergeht, ist wie säure auf der haut. es tut überall weh.
ihre eltern haben sich früh scheiden lassen. ihre ältere schwester hat sie zum größten teil erzogen und sozialisiert. ich bin also ein einzelkämpfer im weiten wald der verzweiflung.
könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich fühle, zu wissen, dass ihr verhalten aus den erfahrungen der kindheit resultiert?
es ist dieser hass- dieses kaputtmachen wollen, was sie/ euch scheidungkinder so kaputt gemacht hat.
viel schlimmer ist aber, dass ich diese frau liebe. und ich meine mit liebe die form, die ihr keiner der neuen "freunde/ partner" geben wird- dass lieben des: ich halte dich fest und ich werde es immer tun, ohne zu verurteilen, dass du so bist, wie du bist. das lieben des: du hast keine schuld- du warst ein KIND.
als großer bruder, als junger angehender diplom-sozialpädagoge, weiß ich, dass ich ihr nicht das geben kann, was ihr genommen wurde. aber ich möchte ihr zeigen- aus liebe, und respekt ihr gegenüber- dass sie mir vertrauen kann, dass ich sie halten kann und will- egal wie schwer ihre seelische last eines tages ist/ sein wird.

ihr seht also, nicht nur das alleingelassenwerden als kind/ jugendlicher/ heranwachsender ist schlimm, sondern auch das alleinlassen derer, die ihr liebt, geliebt habt und denen ihr euch rechtfertigen müsst- weil ihr euch als scheidungskinder behaupten sollt/ immer schon musstet.
bitte versteht, dass ich euch in keinster weise für euer handeln verurteile.
vielmehr verurteile ich mich, dass ich nicht in der lage bin/ war, ihr (meiner freundin), dass zu geben, was sie in der beziehung gebraucht hätte.
Ruheloser
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von Ruheloser »

Puhhh, kommt mir alles bekannt vor.
Ein Gedanke der mir sofort kommt: Ich wollte für mich immer das ich es besser mache. Vor allem in einer Beziehung. Besser als meine Eltern. Das war eine leichte Übung, waren es ja schlechte. Aber, so leicht wie es war, um so schwieriger wurde alles. Das weiß ich aber erst heute. Um genau zu sein seit rund 1 Jahr. Mir war nicht im mindesten bewußt das ich mir die Schuld gab. Auf den Punkt bringen kann ich es bis heute nicht warum erst nach so langer Zeit. Die Trennung meiner Eltern, da war ich 6 Dann kamen weiter 6 Jahre von den ich keine Ahnung habe. Null Erinnerung nichts. Erst mit 12 fangen meine Erinnerungen an. Über das Danach rede ich jetzt nicht. Würde zu lange dauern.

Ich weis nur das ich in jeder Beziehung Probleme hatte. Nur eben umgekehrt. Ich habe geklammert.

Es sind Einzelschicksale. Um sie zu "bewerten", das Warum rauszubekommen, dafür bin ich der Falsche. Für mich stellt sich die Frage wie kannst Du ihr helfen. Ich bin "nur" ein Laie. Und ich kann mir vorstellen wie Du dich fühlst.
Ich könnte Deiner Freundin vielleicht etwas helfen. Doch dazu hast Du nicht das nötige wissen, welches ich bräuchte. Im Grunde gebe ich nur meine Erfahrung weiter. Lerne von Schicksal zu Schicksal und manchmal unter Tränen. Das was du hier lesen kannst. ein Bruchteil von dem was ich lese. Die Anonymität erleichtert das reden, wenn privat geschrieben wird.

Deine Freundin - sucht. Sucht nach dem was sie besser machen will als ihre Eltern. Sie wird es Dir nicht sagen können was es ist. Weiß es vielleicht selber nicht.

Um dem noch eins draufzusetzen. Meine ganze Familie, alle samt geschieden. Nur unsere Kinder noch nicht. Sie werden nicht heiraten. Vielleicht doch. Ich werde ihrem Glück nicht im Wege stehen. Aber zusehen, voller Stolz. Denn sie sind es, die aus meinen Elend einen Vorteil hatten. Einen Wermutstropfen gibt es immer. Wegen dem bin ich hier.

Zu retten was zu retten ist. Von dem wenigem was übrig gelassen wurde. Von denen die einst aus liebe Kinder machten.

Ein letzter Gedanke: Kann es sein, dass Du zu viel helfen wolltest? Sie dadurch oft aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht hast. Starrt sie an die Wand wenn sie über sich redet?

Wenn Du das kaputt machen willst was uns kaputt gemacht hat. Wozu? Ich sehe lieber nach vorne. Hinten ist es mir zu kalt. Nach meiner Scheidung, fand ich was ich suchte. Ca. 3 Monate später. Meine Frau. Die Frau fürs Leben. Ich wollte nie wieder Heiraten, nun bin ich verheiratet. Warum also meinst Du, dass Deine Freundin mit einem andern Mann nicht glücklich wird/werden kann. Er nicht so viel geben kann wie Du? Woher nimmst Du Dir das Recht zu behaupten ein anderer Mann wäre immer schlechter als Du?

Dein letzter Abschnitt: find ich, sorry, scheiße. Warum: Du und ich, beide hatten wir keinen Einfluß auf das tun unserer Eltern. Warum soll ich mich da entschuldigen.
Unsere Spassgeselschafft die wir auch noch Wählen dürfen, sie haben ein Gesetz gefunden und gemacht von dem sie keinen Schimmer haben. Nennt sich Besuchsrecht. Zum Beispiel.

Will mich da jetzt zurückhalten.

Bis dann

Knut
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von kleiner_stern29 »

Hallo zusammen!!!!

ich möchte mich da doch auchmal "einmischen"...Verzeihr, wenn es etwas verwirrt klingen mag, aber (wie soll ich mich mich ausdücken) es verwirrt mich. All diese Sachen, von Verlustängsten, Klammern, auf der Suche nachdem perfekten glück, es besser machen zu wollen wie die Eltern etc..puhhhh das kenne ich...und ich dachte immer, ich steiger mich in etwas hinein und bilde mir Sachen ein..Habe einen Knall...sind wir Scheidungskinder,sorry wenn ich es so ausdrücke, gestört??? Lieber Frank, ich kann Dir nicht wirklich weiterhelfen, dafür kenne ich die Geschichte Deiner Freundin nicht...Aber, im ersten moment habe ich gedacht, supi, ein wirklich netter Mann, der sich um die Ängste seiner Freundin kümmert...das finde ich toll, aber der zweite gedanke der mir kam war, setzt er sie vielleicht etwas unter Druck??? Fühlt sie sich eingeängt??? Zuviel Liebe kann auch erdrücken??? Klar, reden wir nicht alle ungerne über unsere vergangenheit??? Schon wenn es um das thema Trennung/Scheidung geht???ich habe manchmal das Gefühl, das ich mitleidige Blicke einfange, wenn ich erzähle meine Ehe besteht nur auf dem Papier und die Scheidung läuft. Wenn ich dann noch erzähle das ich selber ein Scheidungskind bin, war glaub ich fast 3 jahre, dann kann ich vörmlich sehen was die Leute denken...Scheidungskind, Ehe fast geschieden..ist doch klar, was weiß die schon über Beziehungen,Familie etc...Ich muß gestehen, ich habe mir eine Phantasiewelt aufgebaut, wollte immer eine tolle Ehefrau und Mutter sein..Glaubte an das Bild, Vater mutter Kind.Perfekte Familie...Vielleicht ist sie ja auf der Suche nach etwas was nur sie meint finden zu müßen...lass sie gehen und zeige ihr das Du sie liebst..Schei...,mir fehlen die Worte.Wie soll ich Dir das erklären, Du kannst einen Reisenden nicht aufhalten.Sie ist vielleicht nicht bereit, noch nicht..Drei Jahre seit ihr zusammen, vielleicht merkt sie das es
"Ernst" wird und sie hat Angst..oh man, ich lass es lieber..kann es Dir nicht erklären...sorry.
lg
kleiner stern
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von Ruheloser »

Hallo kleiner Stern,

Sind wir gestört??? Eine Frage mit der ich mich bis vor 1 Jahr nicht beschäftigt habe. Die Antwort lautet: Ja
Ohne das jetzt weiter zu kommentieren. Wie und in welchem Maß. Unterschiedlich, bei jedem. Die gähnende Statistik besätigt es.

Die Mitleidigen Blicke. Wieder ein Ja.
Dein Bild an das Du glaubtest. Ich habe es. Es, wie furchtbar das klingt.
Hatte aber auch den Glauben an solches Glück verloren. So ist das Leben. Du weißt nicht wer morgen um die Ecke gebogen kommt. Wo Du doch eigendlich dort nicht einbiegen woltest.

Alles Liebe

Knut
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von kleiner_stern29 »

Hallo Ruheloser!!!
Will aber nicht gestört sein...möchte nur normal Leben können, ist uns das nicht vergönnt??? Eine Psychologin,die ich kurz aufsuchte als das mit meinem Mann war,sagte mir eine Scheidung zieht sich durch alle Generationen,wenn man den kreislauf nicht unterbricht.Kurz nachgedacht, meine Uroma ließ sich scheiden, mein Opa,soweit ich weiß beging Selbstmord, meine Mutter ließ sich scheiden und meine tante sogar zweimal...und nun ich..wird es meinem Sohn auch so gehen??? Furchtbar....Sind wir besonders auf der Suche nach dem großen Glück???
lg
kleiner stern
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von Ruheloser »

Das große Glück. Als ich aufgab es zu suchen. Da fand ich es. Ich denke das das allen so geht.

Hallo kleiner_stern,

Ich bin jetzt die dritte Generation. Ich denke das reicht. Für dich und für mich.
Die Jugendämter machen mir da mehr Sorgen. Frank studiert Erziehungswissenschaften wird vielleicht noch die J.-Ämter beraten. Und das Wissen nur aus Büchern. Die Menschen ändern sich. Der Inhalt eines Buches aber nicht. Er schreibt das er seine Freundin kennt. Ich bezweifle das, wäre er doch nicht hier, würde er sie kennen. Nicht war, ist es nicht so.?

LG
Knut

@Frank: Meine Frau, 15 Jahre sind wir glücklich zusammen. Sie versteht nicht was war, diese immer wieder kommenden warum's. Doch gibt sie mir Raum, wenn ich mich dem Warum hingeben MUß. Und sie ist still neben mir, wartet und hält mein Herz.
Solche Sätze wie diese, sie bringen mich zum Weinen, trotz meines Glückes. Ich schäme mich dafür nicht. Nicht mehr.

viel Glück

Knut
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von kleiner_stern29 »

Tja, lieber Ruheloser, man meint immer, das man seinen Partner kennt,aber das Innere kennt niemand. Ich glaube schon, das Frank seine freundin "kennt", aber nur eine Seite. Das, was sie verletzt hat und sie bedrückt, kennt nur sie alleine. Therorie aus Büchern...immer gern genommen. Es ist so einfach sich Geschichten und Erlebnisse in Büchern anzulesen, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Menschen die sich nie mit großen Sorgen befassen mußten und ihre eigene schöne Welt für Jahre aufbauten, stehen auf einmal dumm da, wenn sie mit anderen "kaputten" Menschen zu tun haben und da hilft auch ein schlaues Buch nicht.
Mit JG hatte ich noch nichts zu tun, außer als ich klein war...wie die arbeiten weiß ich nicht...Will ich auch ehrlich gesagt nicht kennenlernen...
LG
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von frank23 »

hallo ihr lieben! einen ganz herzlichen dank an euch alle, die ihr mir geschrieben habt. ich war gestern und die tage davor total verzweifelt, ABER- und bitte versteht mich- nicht meine freundin ist das problem, sondern ich. ich habe geschrieben, dass ich ein großer bruder von fünf geschwistern bin usw. JA!, ihr habt recht: ich will immer beschützen, immer erhalten, immer dasein. als kind/ jugendlicher hatte ich nie die möglichkeit, mich zu entfalten, mal scheiß zu machen, einfach mal kind/ jugendlicher zu sein. ich war immer für die anderen da. dieses schema trage ich mit mir seit 23 jahren herum- "du bist der GROßE", bla bla bla. gestern bin ich alleine unterwegs gewesen, ohne meine freundin- zum ersten mal alleine weg, ohne freunde, ohne jemanden zu kennen. es war toll! ich habe getanzt, nette menschen getroffen und mich so wohl wie noch nie zuvor gefühlt. mich richtig gehen lassen.
versteht ihr?! ICH bin das problem- meine kindheit, mein heranwachsen wurde von erwachsenen immer durch ein neues geschwisterkind gehemmt. ich habe mit meiner freundin heute zum ersten mal darüber gesprochen, wie es wirklich war, wie ich mich heute fühle, was ich heute fühle. ich habe geheult wie'n schlosshund, aber es war so befreiend, ich denke, ihr könnt das nachvollziehen.
wir leben gemeinsam in einer wohnung, aber wir gehen seit heute morgen wie zwei gute freunde miteinander um. das ist schön- klar es tut mir mehr weh, als ihr.
jemand hatte gefragt, woher ich wüsste, dass ein anderer mann nicht besser ist als ich. das ist ein gefühl. einfach das gefühl, jemanden zu lieben und die person nicht gehen lassen zu wollen.

dieses gefühl sagt mir einfach, dass zwischen meiner freundin und mir eine besondere art von beziehung herrscht. ich kann das schlecht erklären, entschuldigt, aber ich denke, es ist nachvollziehbar. außerdem- und das ist der negative teil des gefühls- vermittelt es mir angst, von ihr verlassen zu werden. also eigentlich ein gefühl mit zwei seiten: vertrautheit im besonderen sinne und angst vor lösung/ abbruch.

habt alle herzlichen dank, für die antworten und auch für die kritik. ich denke immer neu über mich nach, versuche immer, ein stück mehr von meinem SELBSt zu finden. das ist nicht angenehm, und ich werde es auch über eine therapie versuchen. in mir fehlt vielleicht mehr, als ich annehme.
meine freundin ist, und das sei an dieser stelle mit ganzem ernst gesagt: die frau meines bisherigen lebens, die mir gezeigt hat, dass selbst ein "goldener käfig" (NICHtscheidungskind) auch seine negativen seiten hat.
bitte tauscht auch weiterhin eure gedanken über das thema mit mir aus- ich weiß, dass ich sie (meine freundin) nie ganz verstehen kann, aber ihr helft mir ein gutes stück dabei, vielmehr nach MIR selbst zu suchen, als nach der antwort, warum es meiner freundin leichter fällt, mich von sich zu trennen, als ich mich von ihr.

danke an alle. frank
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von kleiner_stern29 »

Hallo Frank !!!!

Selbsterkennstnis ist der beste Weg zur Besserung!

das Verlassen werden ist das Schlimmste was uns Menschen passieren kann, ob es nun der Tod ist oder die Trennung von einem Partner/Vater/Mutter etc...ich glaub,Du weißt was ich meine...Für "uns Scheidungskinder" vielleicht das Schlimmste was passieren kann...ich nehme mir jetzt mal das Recht, es so zu formulieren...
War sie Deine erste große Liebe???

Nun gut, ich wünsche Dir viel Kraft die Trennung zu verarbeiten und das Du es schaffst Dich selbst kennenzulernen...Drück dir die Daumen...
LG
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von Ruheloser »

Eine Frage stand bei mir an oberster stelle. Mein Anstand verbat sie mit.

Ich möchte das Du weißt das ich immer ehrlich und direkt bin. Aus einem einzigen Grund. Es schützt mich vor Enttäuschungen.

Wenn Du Deine Semesterarbeit schreiben mußt, dann tu das. Aber nicht mit mir.
Du hast meine Zeit verschwendet. Diese brauche ich um Mißbrauchten Menschen einen hauch von Selbstwert zu geben.

Wenigstens haben wir Dir unverhoft zur Findung Deiner Selbst verholfen. Wenn es stimmt.Und somit auch Deiner Freundin geholfen. Der Preis dafür, den kannst Du nicht ermessen. Ich bin enttäuscht.
Ich kann Dich/Das nicht verstehen.

Tut mir leid

Knut

PS.Ich war der Jemand der gefragt hat: >>Warum also meinst Du, dass Deine Freundin mit einem andern Mann nicht glücklich wird/werden kann. Er nicht so viel geben kann wie Du? Woher nimmst Du Dir das Recht zu behaupten ein anderer Mann wäre immer schlechter als Du? <<

Du solltest aufmerksamer durchs Leben gehen!
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von kleiner_stern29 »

Hallo????

was versäume ich hier denn gerade????

kleiner stern
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Re: leben mit einer freundin, die scheidungskind ist

Beitrag von frank23 »

lieber ruheloser! ich verstehe deinen frust und ich entschuldige mich an dieser stelle dafür, dass ich, wie du sagst "deine zeit verschwendet habe". ich akzeptiere, dass es in euren kindheiten mehr schlimmes gab, als in meiner.
ich gebe dir vollkommen recht, dass ich aufmerksamer durchs leben gehen sollte. diesen satz werde ich mir zu herzen nehmen.
es war vielleicht nicht ganz der richtige weg, mich an dieses forum zu wenden, um im nachhinein dann durch selbsterkenntnis zu erfahren, dass die fehler nicht auf seiten meiner freundin liegen, sondern bei mir.

"...aufmerksamer durchs leben gehen"! ich suche immer nach antworten auf fragen, die ich manchmal nicht einmal richtig formulieren kann. ich bin unschlüssig in meiner argumentation, oft auch zu feige, zu sagen, was ich denke- viel mehr aber fühle.

du sollst bitte dennoch wissen, dass ich gerne eure/ deine ratschläge überdenke und auch versuchen will, sie zu realisieren.

sollte ich euch/ dir in irgendeiner weise unrecht getan haben, bitte ich um entschuldigung.
hilf auch weiterhin den menschen, die nach rat suchen, in situationen, die sie ohne fremde hilfe nicht meistern können.

noch einmal vielen dank an dich und die anderen. frank
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