Sorgen anderer Art

Hier finden Sie alle Themen, die in kein anderes Forum passen.
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Hallo Ihr Lieben,

nun komme ich mal ein wenig zum verschnaufen..... seit dem Geburtstag meiner Großen haben wir Zuwachs bekommen, eine Freundin (die beiden sind befreundet seit seit mein Kind drei ist) lebt seitdem bei uns.

Sie ist zwanzig und ihrer Mama weg gelaufen..... und ihre Mama ist eine meiner besten Freundinnen......... um die ich mir jedoch schon seit geraumer Zeit Sorgen mache. Sie verändert sich und legt, ich nenn das mal so, seltsame Verhaltensweisen an den Tag. Die Familie lebt von Hartz IV und so ist dem Mädchen ein offizieller Weg fürs Ausziehen verwehrt, derweil sie erst mit 25 ein Anrecht auf eine eigene Wohnung hat. Sie besucht zur Zeit eine Berufsfachschule und will, wie meine Große, Erzieherin werden.

Meine Freundin nun ist ein Messi...... und als ich vor einem Jahr ihre Wohung gesehen hab (sie brauchte mich als Zeugin bei einem Gespräch mit der Wohungsverwaltung) hab ich einen Schock bekommen. Alles voll........... nur Laufwege.......... selbst Küche und Bad sind nur eingeschränkt und teilweise nutzbar. Duschen geht nicht, als Beispiel, weil die Wanne bis unter die Decke voll geräumt ist und ich finde Duschen ist für Mädchen in der Pubertät ein Grundbedürfnis.

Ich hab lange überlegt was zu tun ist oder nicht und hab dann für mich entschieden, das ich da sein werde, wenn die Kids den Wunsch nach Hilfe verspüren...... aber das ich von allein nicht handle. Solange die Mädchen (20 und 16 - beide sind mit meinen Töchtern befreundet) zu Hause bleiben wollen, solange halte ich mich raus. Dazu kommt, das meine Freundin sehr bevormundent ist und Kontrollwütig. Als Beipiel, sie war mit zum 2. Date ihrer Großen und hat dem jungen Mann erklärt wo er ihre Tochter treffen dürfe und wo nicht und dann zückte sie einen Terminplaner und wollte mit ihm Termine für ihr Kind machen, damit sie auch alles im Auge habe - der war dann schneller weg, als man piep sagen konnte; oder wenn die beiden hier sind, dann ruft sie andauernd an, "wann kommt ihr nach Hause.... und geh noch ma an den PC, mach dies, mach das, druck das aus, bring das mit...." Sagen sie, sie kommen zwischen 18 und 19 Uhr, klingelt um 18.01 Uhr das Telefon "wo seit ihr denn" "kommt nicht im Dunklen, das ist gefährlich" etc. pp.) Da hab ich aber schon etwas zu gesagt, mehrfach und gemerkt, das meine Freundin das nicht annimmt, nicht zuhört und nichts davon wissen will, eventuell auch nur, etwas zu übertreiben. Okay..... ihre Kinder sind natürlich kurz gehalten und irgendwie sehr still..... sie kommen gegen Mama nicht zu Wort, keine Chance. Von daher kann ich auch gut verstehen, das die Große so gegangen ist, wie sie es getan hat.

So, die Große ist bei der Arge gewesen und die haben ihren Auszug positiv bewilligt. Ich sehe, dass das schwer ist, sich als Tochter gegen die Mama stellen zu müssen und eindeutig Position zu beziehen..... aber ich unterstütze sie und erkläre ihr, das sie für sich sorgen muss und nicht für Mama, das diese psychisch krank ist und Hilfe braucht..... Mama reagiert nun, tja, wie völlig von der Rolle. Kein Verständnis.... kein Mitgefühl, sie geht die Tochter an, hat das Schloß ausgetaucht, erzählt, das alles Sachen ihrer Tochter (derjenigen, die bei mir lebt) sind und das sie nur nicht aufräumt....... sie zetert und will vor Gericht gehen, um den Auszug zu verhindern, sie macht ihr Vorwürfe, sie würde ihr Leben zerstören (was aus ihrer Sicht auch so ist, denn sie wird nun umziehen müssen und allein der Gedanke daran muss Panik bei ihr erzeugen) und sie würde ihre Schwester kaputt machen. Es ist ziemlich schwer. Dabei weiß sie noch nicht, das die Große nicht wieder kommt, sie läuft einfach nur ins Blaue Amok. Die Große nämlich traut sich nicht zu sagen, was sie plant....... sie hat Angst..... und will Mama vor vollendete Tatsachen stellen. So glaubt meine Freundin immer noch, sie kommt wieder, heute mehr als morgen. Das ist schwer für alle Beteiligten, auch meine Töchter sind sehr mit einbezogen.

Für die Tochter meiner Freundin ist es schwer aus vielen nachvollziehbaren Gründen - für mich, weil ich meine Freundin von einer Seite kennen lerne, die ich früher nie so wahr genommen habe, weil sie nun sauer auf mich ist, weil ich ihr Kind abschirme und ihm Ruhe verschaffe und sie eben nicht postwendent nach Hause geschickt habe, und, das ist jetzt für uns alle das Schlimmste, sie schirmt die Jüngste total ab..... lässt sie nicht mehr allein, sagt am Telefon "aber sie will nicht mit Dir reden" sagt Termine ab, geht nicht mehr aus dem Haus.......... lässt sie einfach nicht einen Moment aus den Augen. Sie setzt sie, das nehmen wir an, so unter Druck, das sie sogar ihre Mailaccounts oder ihre Daten bei Goolife etc. unter Kontrolle hat und übt einen Druck aus, der für uns nicht übersehbar ist. Heute sagte sie, meine Tochter dürfe sich mit ihrer nicht mehr treffen, das würde ihr nicht gut tun. Und wenn meine Tochter bei ihr anruft, würde sie dann sagen, sie soll sie in Ruhe lassen, ihre Tochter wolle das so. Als ich dann sagte, dann müsse ihre Tochter das meiner selbst sagen, ist sie völlig ausgeflippt. Sie sei die Mutter und eine eine gute Mutter und sie lasse sich da nicht reinreden und überhaupt......... Gestern hat die Große bei ihr ein paar Sachen holen wollen und wollte ihre Schwester sehen und die Mutter hat sie nicht gelassen, die wolle sie nicht sehen, weil sie sauer auf sie sei. Gespräche miteinander wolle die Schwester nur bei der Familienberatungsstelle. Punkt.

Es geht um viele Dinge, darum, ihr Leben zu verschleiern, darum, weiterhin das Geld für ihre Kinder zu bekommen, die Große bekommt im Monat nur 10 € Taschengeld und die noch von ihrer Oma; da ist so viel, das ich hier jetzt nicht ausführen kann. Darum, die Macht und den Einfluss auf die Jüngere zu behalten. Wir haben keine Ahnung, wie groß dieser Druck ist und was das Mädchen selbst nun will oder kann oder nicht? Meine Freundin erzählt drei Personen die gleiche Sache in drei Varianten und jede ist glaubhaft, so dass am Ende niemand weiß, was nun stimmt oder nicht.

Und ich bin nun am überlegen, was das Klügste ist. Das JuA einschalten? Den Pschosozialen Dienst? Oder still halten, bis die Große aus dem Schussfeld ist? Ich hab der Jüngeren ein Mail geschrieben, befürchte aber, das die Mama es abgefangen und gelöscht hat. Die Jüngste sich selbst überlassen und warten, bis sie selbst Kontakt sucht? Ich bin da hin- und hergerissen, tendiere aber doch dazu, erst einmal die Füsse still zu halten.

Euch liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Gerda »

Liebe Ansa,

das klingt wirklich sehr krank, was du von deiner Freundin beschreibst. Die Messiesachen, die Abschirmung ihrer Tochter. Geht die denn zur Schule? könnt Ihr sie da nicht irgendwie kontaktieren?

Wenn das so stimmt, wie du schreibst, dann würde ich zum Jugendamt gehen. Ich würde sogar eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung überrlegen. Stell dir vor, etwas noch Schlimmeres passiert. dann wird hinterher immer gesagt, viele wußten davon, aber niemand hat etwas geamacht. Der Kontaktabbruch der GEschwister, den die Mu herbeiführt, ist in jedem Fall völlig unmöglich. Gibt es denn keinen Vater der Töchter, der da eingeschaltet werden kann?

Liebe Grüße
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Liebe Gerda,

das ist eine ganz lange Geschichte...... die Eltern sind geschieden, die Jüngere hat hier auch einmal geschrieben, vor längerer Zeit, aber das wurde dann auch von der Mutter geblockt. Der Vater ist sozusagen verschwunden........... ich hab damals meiner Freundin geglaubt, die sagte, er kümmere sich nicht und habe kein Interesse an den Kindern. Er hat auch, auf ihren Wunsch hin, das Sorgerecht im Rahmen der Trennung auf sie übertragen, ohne Wenn und Aber. Für mich sah das alles schlüssig aus.

Weißt, heute weiß ich, sie ist eine sehr dominante Frau und er ist eher ein schlichter, zurückhaltender Mensch. Ihre Schwester sagt, "der hatte einfach Angst vor seiner Frau und ist ihr aus dem Weg gegangen, nicht den Kindern oder er hat kapituliert, vor ihrem Messi Syndrom und den zugehörigen Begleiterscheinungen...... Aber die Kinder waren nie ohne sie unterwegs." Hmh, wenn ich so zurück denke, dann passt das. Es ist also möglich, das sie ihm erzählt hat, die Kinder wollten nichts mit ihm zu tun haben und den Kindern, das Papa nichts mit ihnen zu tun haben will. Mit ein wenig Geschick wird sowas ja auch schlüssig...... und die neue Lebensgefährtin, die sich angeblich (heute sag ich angeblich, früher hab ich ihr geglaubt) meldet (weil er bei ihr wohnt) sagt dann am Telefon "ne, der will seine Ruhe haben" meine Freundin hat erzählt, zu den Kindern...... aber die sagen, sie hätten doch nie dort angerufen, das habe er zu Mama gesagt. Also wird hier die Wahrheit gebogen, so dass es passt.

Okay, bleibt aber ein Vater der der Mutter aus dem Weg geht, der nun kein Sorgerecht mehr hat (auch weil er Schriftwechsel nicht beachtet hat und notwendige Unterschriften verweigert hat, es also auch sachliche Gründe gab - die ich heute anders wahr nehme) und der vielleicht so entmutigt ist, das er nichts zu tun vermag. Abgesehen davon, das ich selbst nicht wüsste, wie ich ihn erreichen sollte, habe ich einen schlechten Standpunkt bei ihm, denn ich bin die Freundin seiner Exfrau. Der Großen hab ich jedenfalls gesagt, wenn sie Kontakt zu Papa möchte (sie weiß weder eine Telefonnummer, noch eine Anschrift und wollte ihre Mutter darum bitten) dann sollte sie sich doch an den Anwalt von Papa wenden...... den kennt sie nämlich und das ginge dann ohne die Einschaltung von Mama. Das hat sie, soweit ich weiß, auch getan. Ich hoffe, das die Dinge dadurch ein wenig in Bewegung geraten.

Das Ganze macht mir schon zuschaffen, da bin ich ehrlich. Ich finde für mich auch nur einen Umgang damit, indem ich mir sage, sie ist krank. Es wird nicht leichter durch andere, mit denen ich darüber rede, die mir sagen, "sie ist erwachsen und Du hast kein Recht Dich einzumischen, willst wohl über eigene Probleme hinweg täuschen, schau mal bei Dir" *seuftz* Dabei wollte ich nur Rat, wie man mit solchen Menschen spricht..... wie reagiere ich richtig. Klar und deutlich oder höre ich nur zu und pflichte ihr bei? Ich bin da unsicher.... im Umgang mit solchen psychischen Erkrankungen fehlt mir die Erfahrung.

Die Jüngste - geht, seit Beginn des neuen Schuljahrs nicht mehr auf die IGS, sondern in ein etwas weiter entferntes Städchen aufs Wirtschaftsgymnasium. Da gibt es auf den Schulwegen keine Berührungspunkte mehr. Dazu kommt eben auch, das die Mädchen spät heim kommen, alle, jede auf ihre Weise und das so persönliche Kontakte arg eingegrenzt werden. Meine Tochter hat sie letzte Woche noch getroffen und angeblich sei sie so kaputt und durcheinander heim gekommen, das ihr weiterer Kontakt nicht gut tut. Was die Tochter selbst dazu sagt, weiß eben keiner. Wir wohnen auch nicht so nah, das wir einander zufällig begegnen könnten.

Ich habe jedoch Kontakt zu ihrer Tante und ich werde einfach mal sehen, was sich da ergibt. Sollte sich das Abschirmen verstärken oder tatsächlich so sein - es besteht ja die Möglichkeit, das die Jüngste keinen Kontakt will, dann werden wir sicher zusammen handeln.

Dir liebe Grüße
Ansa *besorgt*
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Gerda
Moderator
Moderator
Beiträge: 3315
Registriert: 7. Juni 2005 22:06

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Gerda »

Liebe Ansa,

wenn es darum geht, zu wissen, wie du mit einem psychisch kranken Menschen sprechen sollst: da du nicht ihre Therapeutin bist, sondern ihre Freundin und aber auch so eine Art" Patin" der Tochter geht es aus meiner Sicht darum, dass du auf deine Gefühle achtest und diese ihr mitteilst. Also dass du ihr sagst, was du fühlst und wie es dir geht mit dem allen. ganz klar. Und auch, dass du klar bist mit deinen Grenzen. Was kann sie mit dir machen. Was läßt du zu, was sie mit ihren Kindern macht. Klare Ansagen. Beispiel: "Ich bin sehr besorgt um deine Kinder. der Zustand der Großen macht mich sehr nachdenklich und ich habe den Eindruck, du bist überfordert von den Kindern und auch von deinem Haushalt, und das macht mir große Sorgen um die Kinder. Du bist meine Freundin, aber im Moment fühle ich mich von dir behandellt, als sei ich dein Feind. Ich will dir aber nichts Böses. ich will aber, dass es deinen Kindern besser geht, als es ihnen jetzt geht. da ich den Eindruck habe, dass du sie sehr einschränkst, klammerst und auf ungesunde Weise abschirmst, überlege ich sogar, zum Jugendamt zu gehen. ich halte es für notwendig, dass du sofort dafür sorgst, dass die Geschwister miteinander Kontakt haben und dass du sofort der Großen ihre Sachen zugänglich machst. Du hast dafür bis xy Zeit. Danach werde ich zum JUA gehen und dafür sorgen, dass deine Kinder von anderer Stelle Hilfe bekommen. Du weißt, ich bin deine Freundin, und daran habe ich nie einen Zweifel gelassen. Aber die Kinder sind die schwächsten Glieder und sie zu unterstützen ist mir noch näher, als dich zu unterstützen. Im Idealfall unterstütze ich Euch beide. dazu brauche ich deine KOoperation. Wenn es die nicht gibt, dann muss ich andere Wege gehen." Natürlich in deinen Worten.

Was andere sagen, stimmt allerdings auch. Dieses Helfen bei anderen, wenn es im eigenen Leben viele Schwierigkeitenn gibt, kann auch immer ein mögliches Abwehren der eigenen Schwierigkeiten und Schwächen beinhalten. Ich merke das bei mir im Moment deutlich, dass das in meinem Leben eine große Rolle gespielt hat. ich habe auch immer ganz viele Kinder, Freunde meiner Kids, hier gehabt, die Schwierigkeiten hatten. Wenn man selber Schwierigkeiten hat, dann hilftt es oft, das, was man aus den eigenen Schwierigkeiten an Kompetenzen erwirbt, weiter zu geben an welche, denen es noch schwerer geht. aber ich merke schon, dass ich auch sehr gut gucken muss, ob es mir dafür überhaupt gut genug geht. ob ich wirklich gut genug für mich selbst sorge. oder ob ich mit dem Sorgen für anddere nicht zudecke, dass ich Selbstfüürsorge nötiger hätte.

Liebe Grüße
Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Liebe Gerda,

ich denke schon einige Zeit über das nach, was Du mir geschrieben hast..... ich weiß nicht so recht....... meine Freundin ist jemand, der mit Gefühlen mal so gar nichts anfangen kann. Damals, als unsere Freundschaft enger wurde, hab ich das geschätzt, dies bei der Sache bleiben können, realistisch sein, sachlich bleiben können. Ich empfand es als unheimlich wohltuend das mir das ermöglicht wurde, im Gegensatz zu all den Fragen nach meiner Gefühlswelt.....

Im Laufe der Jahre merkte ich aber schon, das sie ganzheitlich so ist. Klar hat sie Emotionen, aber sie lebt sie nicht, sie verbietet sie sich quasi. Selnbst wenn wir im Kino einen Film sehen, der emotional sehr aufwühlend ist, hält sie das nicht aus, sie beginnt dann zu reden........ ununterbrochen um sich zu fangen oder abzulenken? Es hat lange gedauert, bis ich die Zusammenhänge erkannt habe.

So ist selbst die Frage "wie geht es Dir denn?" eher eine Unmöglichkeit in unserer Beziehung, ich hab ihr gesagt, das ich mich um sie sorge und für sie da sein werden....... aber momentan ist sie mir böse, ich tue nicht das, was sie will und das ist, einfach die Tochter bei ihr vor der Tür aussetzen und ihr erklären, das sie bis sie 25 ist, auf Mama hören muss. Ich gebe den Druck den sie austeilt nicht weiter und sage "Dein Kind braucht Zeit" und lasse es dabei, denn das Kind ist nicht wirklich in der Lage sich zu schützen - Weglaufen ist schon ein wenig Scheuklappe.

Ich suche nach einem Weg damit für mich umzugehen, immer mehr erfahre ich, immer mehr Dinge, die nicht stimmen. Klar ich erkenne auch die große seelische Not, die Einsamkeit, aber ich frage mich auch, warum? War das nötig, mich so zu belügen? War es nötig, dieses zu erzählen und größer zu machen als es ist? Hätte es nicht gereicht, die Dinge so zu lassen wie sie sind? Wie will ich weiterhin damit umgehen? Wäre sie nur eine Bekannte, würde ich wohl die Schultern zucken und denken "und tschüß...." Aber Freundschaft beinnaltet für mich auch mehr.

Dir liebe Grüße
Ansa

P.S. die jetzt erst einmal was für sich tut und mit dem Liebsten und ihrem kleinen orangenen Cabrio ein Paarwochenende an der Mosel verbringen wird....... :kopftanz:
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Bolz
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Bolz »

Hallo Ansa,

ich hatte auch vor langer Zeit eine Bekannte, die schwere Psychische Probleme ähnlicher Art hatte. Zum Glück war damals kein Kind im Spiel. Diese Bekannte hatte auch eine solche Kontrollwut, gepaar mit Selbstverletztungen und Verfolgungswahn. Es gab z.B. nächstliche Anrufe sie würde von Ihrem Exfreund überfallen, oder sie bringe sich jetzt um. Kamen wir ( mein damaliger Freund und ich ) in heller Aufregung bei ihr an, war sie gar nicht zu Hause, oder die Situation stellte sich ganz anders da.

Wir sind schließlich weil wir nicht mehr weiter wussten zu ihren Eltern gefahren und haben da zwei zwar betroffene, aber in keiner Hinsicht hilfsbereite Menschen vorgefunden. Die beiden waren nicht mal von dem angedrohten Selbstmord der Tochter dazu zu bewegen, uns den Wohnungsschlüssel zu geben um nachzusehen. Das war deshalb, weil die Eltern bereits in mehreren erfolglosen psychologischen Behandlungen mit der Tochter waren und ihnen da der Therapeut erklärt hat, dass manche Menschen wie Drogensüchtige erst Hilfe annehmen, wenn es für sie selbst nicht mehr weitergeht. Also bei einem Messi z.B.erst, wenn er selbst nicht mehr in der Wohnen aushalten kann. Vorher verstärkt man duch die Hilfe nur das Verhalten, weil man den Betroffenen durch Kritik und Aufmerksamkeit nur dazu bringt, sein eigenes Verhalten zu verteidigen und damit zu bestärken.

Heute ist diese Bekannte nach einem totalen Zusammenbruch und Klinik danach einigermaßen wirder auf dem Weg, ein "normales" Leben führen zu können.

Ich kann Dir auch keinen Rat geben, da ich Deine Freundin und deren Situation ja gar nicht kenne, aber ich schätze Du kannst derzeit nur den Kindern anbieten ihnen zu helfen und mehr kannst Du erstmal nicht tun. Wie Du schon selbst schreibst, die Freundin erkennt derzeit nur den Feind in Dir.

Viel Kraft wünsche ich Dir
Bolz
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Liebe Bolz,

ja, leider triffst Du mit Deinen Worten den Nagel auf den Kopf, ich bin zur Zeit der absolute Feind, um so mehr, da sie offensichtlich ihrer jüngeren Tochter meinen an sie geschriebenen Brief abgenommen hat (ein Mail) und nun so sauer auf mich ist.... das es knirscht. Gestern hat sie mir mit Verleumdungsklage gedroht und mit Anwalt.... weil sie verwechselt, das sie diejenige ist, die alles ausplaudert und nicht ich.

Es ist grad ganz schlimm, ich kann das gar nicht alles in Worte fassen. Sie drängt sich z.B. zwischen die Schwestern, und beeinflusst die Jüngste so, das diese nicht mehr wissen kann was los ist. Die Jüngere hat jedenfalls der Tante gesagt, das sie ihre große Schwester nicht mehr sehen will, weil diese Dinge erzählen würde, die sie ihr im Vertrauen gesagt habe - das Problem an dieser Aussage ist nur, das es meine Freundin ist, die mit diesen Dingen herum spaziert und sie hier und dort erzählt...... die Schwester hat kein Wort verlauten lassen.

Und immer diese Ausreden, all die ganzen Dinge gehören entweder nun der Großen oder dem Exmann der, als sie zur Kur war, die Wohung voll gestellt hat..... bloss ist der vor einem Jahr ausgezogen und hat vorher kaum noch dort gewohnt. Und die Kur ist mindestens drei Jahre her? Oder die Sache mit dem ausgetauschten Schloß, von dem sie steif und fest behauptet, das sei nicht getauscht worden und ihre Große (die seit mindestens 10 Jahren dort lebt) würde dauernd versuchen, die Wohnung mit dem Garagenschlüssel aufzuschließen? Is klar........ jedenfalls hat sie mich gestern ángerufen und zusammen gebrüllt..... nun ja, damit muss ich wohl umgehen.

Die Große wird sich jedenfalls an die Jugendhilfestation wenden......... und wenn es nur ist, weil die Mutter ja alle Unterlagen und Daten des Vaters unter Verschluss hält, so dass er für die Kinder ernsthaft unbekannt verzogen ist. Ich hab allerdings immer ehrlich geglaubt, das sei er tatsächlich, weil alles, was sie darüber erzählte, so schlüssig aussah und passend klang. Ihr Mann hat sogar sein Sorgerecht schriftlich abgelehnt - das sieht dann schon nach einem Vater aus, dem seine Kinder nicht so ganz wichtig sind...... da war ein Anwalt zwischen..... von daher hab ich nie gezweifelt. Aber das JuA wird seine Anschrift haben, hoffen wir. Denn sie braucht seine Mitwirkung bei Baföganträgen etc. pp.

Mittlerweile nimmt mich das mehr mit, als es mir Recht ist und ich spüre, das ich mich baldmöglichst auch ausklinken werde. Ich kann da nicht helfen, nur den Kindern und für die werde ich da sein. Gut das ihre Familie sich zwar immer rausgehalten hat, weil sie meinte, "solange die Kinder da sind und nichts tun wollen....." aber genau das ist mittlerweile ja eingetreten, die Kinder, zumindest eines, will etwas tun. Unbedingt. Und so sind die Dinge in Bewegung geraten und dadurch das wir uns austauschen, ist vieles anders als sie erzählt hat und eigentlich kann sie uns grad alle nicht mehr leiden............ aber da es eben eine Familie gibt, der mehr und mehr auch handelt, um die Kinder zu schützen, sehe ich auch die Möglichkeit, mich zurück zu ziehen. Noch nicht sofort, aber laufend.

Das Stellen diverser Anträge lässt einen sowieso an allen Ämtern zweifeln. Die Kindergeldkasse: Also, solange die Tochter zu Hause lebt, bekommt die Mutter das Kindergeld, wenn die Tochter allein lebt, steht es ihr zu........... aber wenn sie woanders lebt, hat sie ein Problem. Aber allein leben geht nicht, weil das Kind keinen Cent hat, ja das würde man verstehen, aber das sei halt so.... dann müsse die Mama das Kindergeld auszahlen....... Aha.

Oder das Bafögamt, sie hat Anspruch, das ist schon mal schön.... sie soll ihre Mietkosten darlegen...... ach, sie hat grad keine? Nein, sie hat kein Geld, wie soll sie da allein leben können? Tja also dann, wir können ja nichts ins Blaue zahlen............ :boxen: Ehrlich, ich glaub ja es hackt. Aber das bekommen wir schon hin, da bin ich fest von überzeugt.

Müde Grüße und Danke
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Bolz
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Bolz »

Hallo Ansa,

kannst Du der Tochter denn nicht ein Zimmer untervermieten ?

Gruß
CLH
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Liebe Bolz,

danke für diesen tollen Vorschlag, das ist wirklich eine gute Idee.... ich war heute Mittag mit meiner Freundin (einer anderen) essen und sie hat mir den gleichen Tipp gegeben..... untervermieten und zwar so, das es hinterher für eine 1-Zimmerwohnung reicht.... das werden wir vermutlich auch machen. Unser Vermieteri st ein ganz lieber, der lässt das sicher auch zu.

Dir einen schönen Abend
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

bei uns überschlagen sich die Ereignisse förmlich.... meine Freundin jedenfalls hat unsere Freundschaft, ich nenn das mal, widerrufen? Wir wären nie befreundet gewesen, erzählt sie - wie ich darauf kommen würde - sie hätte nur mit mir gesprochen (dagegen stehen also unzählige Treffen auf einen Kaffee, Spaziergänge, Fahrten zu Ikea, Hilfsangebote zum Fahren und 8 Jahre gemeinsames Montagskino, mindestens zwei mal im Monat) wegen der Kinder (klar, die sind ja auch noch so klein, dass das nötig wäre). Mich hat das schwer getroffen, und das Wissen darum, das sie sich an die Wand gestellt sieht, hilft mir nicht, weil, ich will nichts davon wissen.

Sie versucht ununterbrochen ihre Tochter zu beeinflussen, besorgt alle notwendigen Anträge selbst (obwohl wir die schon haben, und sie ausgefüllt und abgeschickt sind), behauptet, sie müsse die einreichen und die Tochter soll sie ausfüllen, drängt, dass das Kind zu dem ihr total verhassten und schlecht gemachten Vater zieht (wir rätseln noch was sie davon hat) aber sie lässt schon durchklingen, das sie meint, das Kind soll da nur wohnen, würde Geld von ihr bekommen und nichts müsste sich ändern - was bedeutet, das ihr der drohende Umzug erspart bleiben würde. Ich hab dem Kind erklärt, "sorry, das ist Sozialbetrug und Du darfst in keinem Fall dazu beitragen, mit 20 bist Du voll verantwortlich und wirst in Regress genommen." Sie fordert gemeinsame Gespräche in der Beratungsstelle - aber die Tochter mag nicht und wird auch dabi unterstützt, zum Glück von der Familie und von uns. Ihr Ziel ist uns klar, sie will, um jeden Preis, einen Umzug verhindern.

Nun aber hat sich noch etwas ergeben, die Tochter hat ja den Papa über seinen Anwalt kontaktiert, weil die Mutter weder Telefonnummer noch Anschrift raus gegeben hat und der Vater keinen Kontakt gesucht hat - und der Papa hat sich gemeldet. Ich hatte für einen winzigen Moment ein glückliches Kind, das sprudelte vor Freunde "stell Dir vor, mein Papa hat mich angerufen und will sich mit mir treffen......." aber der glücklich Moment ging dann schnell vorbei, denn Papa hat von Mama einen Brief bekommen, indem sie ihm mitteilt, das seine Kinder keinen Kontakt zu ihm wollen und seine Anrufe sind abgewimmelt worden, "die Kinder wollen nicht mir Dir reden" - ich bin so unfassbar sauer............ das hat sich ausgefreundet, aber gewaltig. Das Mädchen ist traurig und ihre Wut gegen Mama wächst "sie hat mich nicht mal gefragt, ich war doch da schon volljährig - wie kann sie in meinem Namen einen Brief schreiben?" Nun ja.....

Wir warten nun auf das Treffen mit Papa und auf eine Kopie des Briefes, denn wir wollen handeln, zum einen die Schwester aufklären (die hier so um den Papa geweint hat) und zum anderen auch das JuA einschalten. Das geht so gar nicht, ich könnt immer noch platzen. Und so langsam kommt eben von allen Seiten ans Licht, das Mama sehr intregiert hat, hier das eine erzählt hat, dort das andere und am Ende stimmt nichts, aber für alle Zuhörenden ergab das ein stimmiges Gesamtbild. Ehrlich, ich könnt k..... sorry.

Ich weiß nicht, wieviele unzählige Male ich mit meiner Exfreundin gesprochen hab, über das Recht der Kinder auf den Vater (selbst wenn der ein schlechter Vater ist), über garstiges Reden gegen ihn (denn die Kinder nehmen das immer krumm, sind sie doch ein Teil von Papa) und über Verständnis und Zeit, die die Mädchen brauchen - über versiebte Schulabschlüsse und über Druck an falscher Stelle -> ich hätte besser mit einer Parkuhr geredet. Ich bin so wütend...... und mir tun die Kinder so leid...... und sie hat mich missbraucht, in ihr "Spiel" gezogen und sich Hilfe bei mir erschlichen. Das nehme ich ihr wirklich übel.

Na ja, ich bin grad, stell ich fest, reichlich fix und fertig - dazu kommt, das meine Jüngste heute ein Gespräch in ihrer Klinik mit Papa über die Vorfälle des Urlaubes hat - und sie seit sie das weiß, völlig neben sich steht, teils in VortherapieVerhalten verfällt, teils bitter weint, teils durch Kleinigkeiten völig von der Rolle ist und bereits zwei Tage, ich nenn das mal Schulunfähig ist. Verdammt noch mal! Aber das zumindest wird heute Abend vorbei sein, ich ermutige sie schlicht, zu sagen, was sie denkt, ohne Angst, denn dort kann ihr nichts passieren und ihr wird geglaubt werden. Und anschließend gehen wir zusammen essen, wie weiland zu Therapiezeiten, das ist ein übrig gebliebenes nettes Ritual, immer das gleiche Lokal und immer das gleiche Essen. Hoppelpoppel - eine Bratkartoffelpfanne - da freut sie sich schon drauf, immerhin.

Und doch bin ich persönlich tief getroffen und es geht mir nicht gut damit. Auch ich hatte am Montag bereits einen Fiebertag..... und bringe, wie mein Liebster, der zum Gück grad zu Haus ist, ständig alles durcheinander, überhöre Sachen und reagiere auf das, was vorher gesagt worden ist..... mal sehen, das braucht seine Zeit. Mein liebster Freund Frank kommt morgen..... das wird mir einfach nur gut tun, glaube ich.

Euch liebe Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Bolz
Schnelltipper
Schnelltipper
Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Bolz »

Hallo Ansa,

mir ist etwas ähnliches vor 3 Jahren passiert. Eine Freundin, die ich wie eine Schwester geliebt habe, hat sich von heute auf morgen als eine zu tiefst neidische Person entpuppt und ich war völlig vor den Kopf geschlagen. Doch so schlimm das auch ist, so weiß man wenigstens, mit wem man es zu tun hat ( hatte). Letztlich hat man sich schwer getäuscht, aber einen Menschen verloren um den es nicht schade war. Nicht de, den man glaubte zu kennen, den gab es gar nicht.

Ich kann nur hoffen, dass Du Dich so weit es geht heraus hältst aus diesem ganzen Lügengebilde, denn oft ist es in solchen Extremsituationen so, dass ein involvierter Dritter hinterher die A...karte hat. Einfach weil man nie alle Fakten kennt und das Blatt sich zu oft und zu schnell wendet. Die Tochter scheint ja auf dem richtigen Weg zu sein hinter die wirklichen Ereignisse zu kommen.

Die Ex meines Mannes ist auch so eine Lügentante. Sie ist eine ungelernte Eisverkäuferin und hat sich durch die exorbitenten Erpressungszahlungen meines Mannes eine 100qm Wohnung in der besten Lage gekauft. Trotzdem erpresst sie ihn weiter und hat früher glaubhaft rumerzählt, dass mein Mann keinen Unterhalt zahlt. Das Verhältnis meines Mannes zu seiner Schwester und Mutter ist deswegen nicht mehr existent, da die beiden auch erst der Ex geglaubt haben. Ich denke, Du bist nicht die einzige die auf ein solchen Lügengespinst reinfällt, die Lügner sind oft einfach zu geschickt.

Viel Kraft und liebe Grüße
Bolz
tarsshaft
Forumsprofi
Forumsprofi
Beiträge: 282
Registriert: 2. Juli 2007 15:26

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von tarsshaft »

Liebe Ansa!

ich möchte dich auch trösten! das ist wirklich alles ziemlich viel auf einmal! ich wünsche dir, dass du mit hilfe deines liebsten freundes ein bisschen zur ruhe kommst.

es tut sehr weh, wenn man feststellen muss, dass einem urplötzlich eine freundschaft gekündigt wird. auch ich erlebe das gerade. vielmehr ist es so, dass sich besagte person komplett aus meinem leben herausgezogen hat. wir haben uns regelmäßig getroffen. seit einiger zeit kam von ihrer seite nie mehr der wunsch nach einem treffen. wenn ich gefragt habe, hatte sie keine zeit. ich habe auch schon angesprochen, dass ich es schade finde, dass wir uns nicht mehr treffen, da kam von ihr keine stellungnahme. dann habe ich sie in ruhe gelassen, dann wieder gefragt. immer noch kein interesse.

ich glaube zu wissen, woran es liegt: es ist neid. unsere freundschaft lief gut, als meine jetzige beziehung noch ein bisschen in der schwebe war, ob nun etwas ernstes daraus wird oder nicht. als es ernster wurde, hat sie sogar ein paar mal gesagt, ich solle es doch lieber lassen. sie sucht übrigens seit längerem einen partner, bislang ohne erfolg. nun bin ich schon über ein jahr mit meinem partner zusammen und es läuft prima. seitdem hat sie keine zeit mehr. sie sollte letzten urlaub meine blumen gießen, das hat sie "wegen krankheit vergessen" (sie wohnt unter mir), die blumen waren kaputt, als ich zurückkam.

es steckt vielleicht auch in dieser frau, die dir so viel schmerz bereitet, das gefühl von neid. auf materielles, auf emotionales, auf individuelles, auf die großartigkeit, reflektieren zu können, wie du sie an den tag legst.

letztlich ist neid ein gefühl, das dem, der es aussendet, schweren schaden zufügt. du kannst es "trainieren", dieses negative gefühl nicht zu dir durchkommen zu lassen, über meditation, achtsamkeit und gleichmut (nicht zu verwechseln mit gleichgültigkeit). dazu wünsche ich dir viel kraft! lg tarsshaft
Das Heute leben, das Kommende erwarten, das Vergangene nutzen.
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich weiß grad gar nicht, wo mir der Kopf steht, jeden Tag offenbaren sich hier Abgründe, von denen ich nicht einmal träumen wollte und von denen ich auch mehr und mehr sage "mag alles sein - ich will`s gar nicht mehr wissen!" Ich will nicht mehr wissen, was meine Exfreundin über mich erzählt, das beginnt bei "die ist je eh Wahrnehmungsgestört, die Kinder gehen mit Messern aufeinander los und sie merkt es nicht mal" bis hin zu "selbst der Vater möchte, das die Kinder da weg kommen....." Gut, das ist ihre Art sich zu wehren.

Aber was hier ab geht, ist einfach nicht zu fassen.

Ständig ruft sie ihre Schwester an und redet und redet, mag aber überhaupt nicht einsehen, das sie an den Dingen beteiligt ist. Sie verleugnet die jüngere Tochter am Telefon und sagt zu einem gemeinsamen Bekannten "es ist ja nicht so, das ich mein Kind hier einsperre" und ich frag mich, warum sagt sie so etwas dann überhaupt? Jetzt ist die Wohungsvermüllung allein die Schuld der Großen und es Exmannes (der vor über zwei Jahren ausgezogen ist und von dem sie jetzt Mülltüten findet); sie wollte ja immer aufräumen und die Kinder haben immer gesagt "ach ne - Mama; jetzt nicht".

Seit fünf (!!!) Jahren, erzählt die Große, feiern sie kein Weihnachten mehr, weil Mama keine Lust habe den Baum aufzustellen (sie hat eine Tannenallergie und einen künstlichen Baum), Heiligabend geht es zum Konzert in die Marktkirche und Geschenke gäbe es erst am ersten oder manchmal auch erst am zweiten Feiertag auf den Familientreffen. Und mir erzählt sie immer von der Plackerei mit dem Baum..... ich hab so eine große Wut in mir, am liebsten würde ich gewalttätig werden wollen. Okay, ich tu`s nicht. "Gewalt beginnt, wo das Wissen endet" aber ehrlich ich bin kurz davor.... wo mein Wissen endet, mein ich jetzt. :(

Am Sonntag haben wir jedenfalls entschieden, die Sachen der Großen zu holen und sozusagen, auszuziehen. Sie hat Mama einen Brief geschrieben, den ich am Montagnachmittag in den Kasten geworfen habe. Eigenhändig an meine Exfreunin adressiert. Erzählt sie ihrer Schwester "nachdem ich nun am Montagabend extra noch mal am Briefkasten war (???) und nichts drin war, bin ich dann am nächsten Tag mit meiner Tochter an den Kasten gegangen und finde dieses Schreiben..... ausgerechnet an xxx Geburtstag und sie hat den Brief geöffnet, weil sie glaubte, da wären Glückwünsche drinn (sicher - derweil ja auch ihr Nama auf dem Umschlag stand) und nun weint sie.......... so eine Gemeinheit, sie wird ihre Schwester ewig hassen!" Wir sind hier alle sprachlos. So eine Manipulation, die sich da auftut, finden wir nur noch grässlich und es lässt und vergessen, das sie krank ist. Die Wut herrscht langsam vor.

Und dann hat sie gesagt, ihre Tochter käme am Samstag nirgendwo hin - schon gar nicht mit fremden Leuten in die Wohnung und wenn, dann nur mit Polizei! Ich finde das so unsagbar fürchterlich, das mir die Worte fehlen. Aber, wir bereiten uns vor, auf den Supergau, sozusagen..... wir rechnen mit allen, damit, das die Sachen morgens auf der Straße stehen, damit niemand in die Wohnung muss, damit, das wir nicht reinkommen. Für die Kinder ist das einfach nur schlimm. Für beide. Klar, das Wochenende ist ungünstig gewählt, die jüngere Schwester hat Geburtstag, wollte feiern, angeblich - ihre bester Freundin, meine Tochter, weiß von nichts - sie ist angeblich nicht eingeladen, derweil sie immer über zu Hause redet und die Tochter das nicht will?

Gut, das Wochenende ist nicht so toll gewählt, aber es ist das Einzige, an dem in diesem Monat alle helfen können und es muss jetzt schnell gehen, damit sich die Große nicht des Sozialbetruges schuldig macht, derweil die Mutter ja immer noch ihre Hartz IV Bezüge kassiert. Und dann auch in einer übergroßen Wohung lebt. Also, standen wir alle irgendwie unter Druck.

Sie hat mit mir im Sommer letztes Jahr Möbel für die Große gekauft, die sie nun nicht hergeben will - abgesehen davon, das ich so etwas schlicht zum K..... finde, haben wir gesagt, "vergiss die Sachen - da findet sich etwas anderes...."; die Oma jedenfalls, von der das Geld kam, meinte auch "dann kaufen wir es halt nochmal." Gut, das wir soviel Unterstützung erfahren.

Gestern hab ich in meiner Not eine gemeinsame Freundin angerufen, und bevor ich noch sagen konnte, worum es geht, sagte sie "ich wollte Dich auch anrufen, sag mal.........." das war gut, der Austausch brachte nicht so viel Neues an Licht, außer das sie auch hier, ihrer Großen alle Schud zuschob und meinte, "mir doch egal wie es der geht - die macht ja unser ganzes Leben kaputt" da hat unsere Bekannte ihr den Kopf gewaschen, aber gründlich. :D DAS war gut. Aber, die Beiden kenn die Wohnung und das ist für mich gut, denn in den letzten Jahren war niemand darinnen und mein lieber Ex, der dort handwerklich tätig ist (im Rahmen seiner Firma) meinte, "nein also Messisyndrom? Das könnte ich nie so benennen.... mitunter ist es eben bei Menschen unordentlich, schau mal bei Dir steht ja auch viel in der Küche herum......" Is klar.

So, nun werde ich also heute bei de Polizei anrufen und mich erkundigen, was passieren kann, ich werde mir einen Richter suchen, der am Samstag eventuell eine einstweilige Verfügung ausstellen kann und heute Nachmittag habe ich einen Termin bei der Jugendhilfestation und die Große, die holt sich heute noch eine Meldebestätigung. Wollen wir doch mal sehen..... SO - jedenfalls nicht.

Jetzt aber gibt es auch Familienzank, denn meine Exfreundin ist auch sauer auf ihre Schwester, die kommt nämlich auch am Samstag zum helfen vorbei. DAs bedeutet, das sie sich ziemlich in die Ecke gedrängt fühlt. Aber es geht einfach nicht anders. Das Mädchen hat ein recht auf seine Sachen, finde ich. Aber, wenn wir ehrlich sind, ist uns allen ziemlich schlecht bei dem Gedanken an Samstag.

Aber es gibt auch gute Nachrichten, das Treffen mit Papa ist prima gelaufen, die Freundin sei sehr nett und dem Papa gehe es gut, er wirke einfach glücklich und zufrieden, er habe, erzählte sie, sogar ein Bäuchlein bekommen. *kicher* worauf Töchter so achten.... Beide haben ihr sofort Hilfe angeboten und da der Papa zwar eine Wohnung hat (die schön eingerichtet und ganz ordentlich ist), in der er aber gar nicht lebt, hat sie jetzt auch eine Bleibe, denn Papa hat gesagt "dann wohn doch hier". Darüber bin ich total froh - denn das tut uns allen gut. Zwar ist es schön, das sie hier ist, sie kommt mit allen drei Mädeln gut klar und wirkt mitunter sehr eskalierend, sie beteiligt sich an den familiären Aufgaben und doch ist der Stress für alle zuviel, besonders für meine Jüngste. Andererseits hilft es ihr in jedem Fall jederzeit darüber sprechen zu können, wobei sie meine Töchter auch mir vorzieht. Wir haben ihr gesagt, das sie bei uns immer einen Platz hat. "Du gehörst doch zu uns" sagte meine Jüngste, ich hab schon tolle Kinder.

Und noch eine gute Nachricht gibt es, sie könnte auch sofort bei der gemeinsamen Bekannten einziehen, und falls wir oder sie, finanzielle Hilfe brauchen, dann würden sie gern etwas dazu beitragen. Das tut gut, zu wissen, das man nicht allein ist. Und es tut gut, das die Dinge benannt werden, nicht nur von mir, sondern auch von anderen. Wobei ich merke, das ich für mich ein Problem mit meiner eigenen Klarheit habe. So hat auch diese Geschichte eine gute Seite. Klarheit für mich und mein Empfinden.

So sieht es also bei uns aus.... da gehen die Tränen meiner Jüngsten über den Verlauf mit Papa beinahe unter. Sie weint noch, ab und an.... und am meisten ärgert sie sich darüber, das Papa sich nicht entschuldigt hat. Hmh - das ist schwer - aber ehrlich, das hat er noch nie getan, schon gar nicht bei Kindern...... sie muss lernen damit umzugehen, fürchte ich. Aber sie ist auf einem guten Weg.

Euch liebe Grüße und Danke für die lieben Zeilen über meine Situation, ich glaub, über den Kummer bin ich schon fast weg, oder ich begrab ihn grade unter meiner Wut....

Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Benutzeravatar
Ansa
Inventar
Inventar
Beiträge: 2601
Registriert: 14. August 2006 11:52

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Ansa »

Ihr Lieben,

Den Gang zum JuA hätte ich mir sparen können, wir haben ja eine neue Sachbearbeiterin und die hat sich, für mein Empfinden, recht unprofessionell verhalten.

Sie schwenkte nämlich mitten in meinem Infogespräch zu meiner Familie über und meinte "für das Mädchen sähe sie da ja keine Probleme, aber doch für mich?" Auf mein erstauntes "Wieso das jetzt?" Kam sie mir mit, ich hätte ja auch drei Kinder und das sei ja, besonders weil doch die Jüngste so schwierig sei, sicher schwer zu bewältigen.....

Öh, ich hab ja erwähnt, das ich meinem Exmann einen Brief geschrieben hab, wegen der Vorfälle im Urlaub...... und den hab ich zur Kopie für die Akte bei ihr eingereicht. Von daher wusste sie um das ein oder andere, ich also kooperativ, erzähle von dem Mediationsgespräch in der Klinik zwischen Papa und Kind und den Ergebnissen - fällt sie mir ins Wort und meint, "ja, aber wenn der Papa doch erklären wollte, weshalb er so etwas sagt....." und ich, "nein, er hat nichts erklärt, er hat behauptet, das er das so gesagt habe!" Woher ich das denn wissen wolle? Von meiner Tochter! Ach Kinder, na ja die erzählen alle mal was...... UND vom Therapeuten! Ach so, na ja dann.... man müsse eben miteinander reden.

Klar, nach sieben ellenlangen Jahren kommt die mir mit, ich muss mehr mit meinem Ex reden....... und ich bin jetzt unkooperativ, weil ich das nicht will.......... boah, ich könnt die Krise kriegen.

Und das es erst einmal keine gemeinsamen Urlaube geben solle, fand sie für die anderen Kinder ziemlich unpassend....... ja, hab ich gesagt, aber wissen sie, der Therapeut kennt uns alle mittlerweile aus vielen Gesprächen sehr gut und besonders meine Tochter und wenn er so eine Empfehlung gibt, dann vertraue ich ihm da fest. Er weiß, was er tut, das sieht im übrigen selbst mein Exmann so. Und momentan möchte meine Tochter ihn nicht sehen - das wollte sie hinterfragen, aber ich hab dann wieder auf die Klinik verwiesen.

Jedenfalls sagt sie doch glatt, da es für die Jüngste ja bei uns so schwierig sei, ob da nicht eine Unterbringung in eine Wohngruppe empfohlen worden sei, von der Klinik? NEIN - die waren der Ansicht, das Kind sei bei uns gut aufgehoben worden und übrigens, mein Exmann hat kein einziges gemeinsames Gespräch, obwohl wir mehrfach darum gebeten haben, gewollt - das aber nur zum "man muss ja mal miteinander reden."

Aber hinterher, als ich darüber nachgedacht hab und mich gefragt hab, was da abgeht, da war mir wohl klar, das der liebe Exgöttergatte bei ihr war und sie um den Finger gewoben hat - so was von unprofessionell.... nicht zu glauben. Dabei haben wir hier gar keine Probleme mehr, die wir damals hatten, nur noch normale pubertäre Auseinandersetzungen, wie sie jede Familie mit drei Kindern hat. Ph.... Und auf ihr nochmaliges Einwerfen, aber die Kinder müssen eben Auseinanderstzungen mit Papa lernen, bin ich ein wenig geplatzt und hab gesagt, "wenn der Erwachsene im Streitgespräch irgendwann sagt, wir machen das so, weil Deine Seele das will, ich rede nämlich mit der und weiß daher was gut für Dich ist; dann sind Kinder und Jugendliche überfordert" Sie quakte dann noch ein wenig, aber ich bin fest geblieben und hat das Gesräch daraufhin beendet.

Jedenfalls meinte sie, dann zurück beim Thema, das müssten die Mädchen ja für sich regeln, und als ich meinte, das können sie nicht, weil sie es nie gelernt haben, sagte sie "dann lernen sie es jetzt." Ja, hab ich gesagt, das sehe ich genau so, aber das geht nicht von null auf hundert, das braucht Zeit. Wenn da eine Angst hat, mit der Mutter zu reden und das nicht will, kann ich sie nicht unter den Arm nehmen und zwingen, sie ist eben keine fünf mehr. Boah..... voll überflüssig.

Dann solle ich doch meine Freundin anrufen und den Umzug mit ihr besprechen..... ööööh ich? Bin ich dafür zuständig? Ich fürchte nicht, das ist eine Sache der Tochter und die hat sich für den Brief entschieden, aus gutem Grund. Aber das hab ich schon nicht mehr gesagt, derweil mir das erst hinterher aufgefallen ist. Na ja....

Morgen fahren wir zum Amtsgericht und lassen uns eine einstweilige Verfügung ausstellen, denn mit der, sagt die Polizei, dürfen wir handeln bzw. können sie handeln. Aber vielleicht geht ja auch alles gut, ich halte es durchaus für möglich, das die Sachen der Tochter Samstagmorgen vor der Haustür stehen......

Mir tut nur das arme Kind unendlich leid, so ausziehen zu müssen ist doch der Supergau.....

müde Grüße
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
Yvaine
Moderator
Moderator
Beiträge: 424
Registriert: 16. November 2007 22:21
Kontaktdaten:

Re: Sorgen anderer Art

Beitrag von Yvaine »

Liebe Ansa,

mir fehlen die Worte, so sehr ärgere ich mich über deine Ex-Freundin und die JuA- Tussi.

Deswegen, wenn du magst: :umarmen:

Sei lieb gegrüßt,
Yvaine

PS:
Die Hoffnung hat zwei schöne Töchter.
Sie heißen Wut und Mut.
Wut darüber, dass die Dinge so sind, wie wir sie sehen.
Mut, um sie so umzugestalten, wie sie sein sollten.

von Augustinus

Für Samstag euch viel MUT - ich werde an euch denken und die Daumen drücken, dass es für das arme Mädel kurz und so schmerzlos wie möglich (Schmerz war ja schon genug involviert) über die Bühne geht.
Antworten