Scheidungszeitpunkt - wann?

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Tamara22
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Scheidungszeitpunkt - wann?

Beitrag von Tamara22 »

Hallo liebe Forengemeinde,

ich lese grade eine Studie über die Erlebnisse von Kinder, die eine Scheidung durchleben.
Dabei handelt es sich um eine psychoanalytische Untersuchung in der sie sich die Frage gestellt haben, wann der Scheidungszeitpunkt denn nun tatsächlich für das Kind erlebbar geschieht.
Also wann genau erlebt das Kind die Trennung, ist es eine Situation, ist es der Gang zum Gericht, ist es ein Streit, der Auszug eines Elternteils...eine Definition eines Zeitpunktes konnte diese Studie nicht ausformulieren, sie haben aber als Kriterium das Erleben des Kindes von einem Verlust in Betracht gezogen, was dann dazu führte, dass die Frage aufkam ob Trennungen nicht häufiger stattfinden, z.B. wenn ein Elternteil ausserhalb arbeitet. Und wenn das so ist, worin unterscheidet sich dann das Erleben von Scheidung von dem Erleben "alltäglicher" Trennungen?
Naja kurz und gut ich habe nun überlegt, wie das bei mir war und dachte ich eröffne mal eine Thread zu diesem Thema.

Also für mich als Trennungszeitpunkt empfunden habe ich den Moment in dem mein Vater mit abends im Bett gesagt hat "die Mama kommt nicht wieder". Voher war meine Mama einfach nur meine Oma besuchen, bis dieser Satz die ganze Welt verändert hat. Ich kann mich garnicht daran erinnern wie es mir danach ging und ob ich schlafen konnte oder wie der nächste Tag war. Ab da habe ich viele schwarze Löcher, nur wenig Erinnerungen an Alltag oder zeitliche Orientierungspunkte.
Jetzt frage ich mich was genau da in mir passierte...ich muß dem noch etwas nachspüren. Ich weiß nur, dass ich das Gefühl hatte das aufhalten zu wollen, zeitgleich mit em Gefühl nichts mehr tun zu können, was mich in einen innerlichen Konflikt gebracht hat, den ich heute noch oft in leicht veränderter Form aber emotional sehr augeladen von mir kenne.

Stellt sich die Frage ob die Art und Weise wie dieser Trennungszeitpunkt stattfindet etwas damit zu tun hat, wie das Kind den weiteren Verlauf erlebt.
Denn wenn das so ist, dann wäre das vielleicht der Ansatzpunkt für Hilfestellung für alle Beteiligten.


Kennt ihr diese Ohnmacht, des nichts tun könnens? Ob es wohl eine Möglichkeit gibt Kinder soweit mit einzubinden, dass diese Hilflosigkeit, die daraus entstehen muss abgemildert wird? Und wenn das so ist, wie kann das aussehen?

Das mal als meine Gedanken dazu
Tami
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