Der Weg des Vertrauens

Hier finden Sie alle Themen, die in kein anderes Forum passen.
Ruheloser
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 679
Registriert: 2. November 2003 19:01
Wohnort: nahe Würzburg

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Den Menschen, den wir lieben und der uns liebt, können wir oft auch am meisten verletzten. Wenn wir in einer Partnerschaft leben, wissen wir voneinander meist sehr viel und entsprechend kennen wir auch die verletzlichen Stellen des anderen. Nutze das niemals aus, so sollte es wohl geschrieben stehen!

Hallo Ihr Vertrauensleute,

@ Volker: Du schreibst: >>>...und, muss nicht, derjenige, der ständig Enttäuschung erfahren hat, Vertrauen erst mal zerstören, bevor er wieder Mut fassen kann?????<<<

Demnach muß derjenige Vertrauen für sich neu definieren, auf Null setzen? Die eigene Vertrautheit über Bord werfen? Oder wie meinst Du das?

@ Tami: Das Verliebtsein gehört für die meisten Menschen in die Anfangsphase einer Partnerschaft. Es ist die Zeit der Schmetterlinge im Bauch, die Zeit der vorsichtigen Leidenschaft und der nicht enden wollenden Sehnsucht. Was aber, wenn man länger zusammen ist und diese Zeit ihr Ende findet? Dann verlieben Sie sich eben einfach immer wieder neu in Ihren Partner oder Ihre Partnerin. Schauen Dir doch einmal mit einem etwas anderen Blick den Menschen an, mit dem Du Dein Leben teilst und Du wirst vielleicht etwas ganz Überraschendes finden. Stell Dir vor, dass Du ihn zum ersten Mal siehst. Mit ein bißchen guten Willen kann man sich tatsächlich immer wieder neu verlieben. Du weißt, der Friseur ist mir persönlich sehr wichtig.

Ich sag's Dir: Ich liebe Dich und Du? (Ich vertraue jetzt auf eine Antwort die da lautet: Ja)
Ist ne leichte Übung, gelle? ;)
Liebe zu sein, dies auch wirklich -zu sein- und nicht -zu tun- als ob. (Letzteres dürfte auf Dauer nicht möglich sein.)
Der Ursprung des Vertrauens - liegt er in der Liebe? Stellt sich da nicht die Frage :
Ich kann ja auch meinen Fernseher lieben? Darauf vertrauen das eh nur Mist kommt, ich ihn trotz allem liebe, weil er das gewisse etwas hat. Wer weiß das schon. *lach* Der sieht halt gut aus. Guten Ton hat er auch. Spaß bei Seite. Die Vielfalt von Vertrauen, sie gibt uns die Möglichkeit sich immer neu zu erfreuen, zu lieben. Selbst an Dingen. Siehe Fernseher.

Schöne Tage Euch

Knut
Ein Traum ist unerläßlich, wenn man die Zukunft gestalten will
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Hi,
das Verliebtsein ist der Gedanke an etwas, das noch nicht ist...
Es ist als würde man verrückt, weil man ständig "vor" etwas ist, das man noch nicht greifen kann.
IN dem "etwas" angekommen scheint die Verliebtheit zu verschwinden, dabei hat man nur übersehen, dass man endlich angekommen ist...
Liebe zu sein hat viele Facetten, ich mag es normalerweise nicht sich hinter Blubberblasen zu verstecken, damit meine ich Worte, die nicht greifbar sind, wie z.B. Liebe...
Doch in diesem Fall kann sie greifbar und spürbar werden.
Es müßte wohl so lauten:
Wenn du bereit bist Gefühl zu sein, mit jeder Faser von dir, jeder Zelle, jedem Gedanken, ja sogar dein Atem fliesst als Gefühl aus dir heraus und wieder in dich hinein, dann bist du angekommen....
Ich spüre mich....das ist Liebe.
Liebe findet nicht im Aussen statt...
Vertrauen in diesem Zusammenhang ist vielleicht so etwas wie Zuversicht in die eigene Existenz.
Vielleicht ist Zuversicht der Weg zu sich selbst...
Umso mehr passt der Titel dieses Thread :)
Tami

PS: wiederum könnte man Liebe durch Vertrauen ersetzen...mit ein bischen Mut;-)
Change it, love it or leave it.
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Hallo Knut,

ja, ich meine damit, dass sobald ich mit einem Menschen in Beziehung trete und er/sie mich enttäuscht um zu sehen, wie ich reagiere er/sie nur wissen will, ob ich wirklich vertrauenswürdig bin. Ob ich hinter einer Person stehe oder ob ich sie fallenlasse, weil ich ja nun entäuscht bin. Ich denke da in erster Linie an Erfahrungen im Umgang mit Kindern. Aber auch für Partnerschaften kann das ein nützlicher Blick sein, glaube ich... Und für mich im Umgang mit anderen wird das auch stimmen!

Derjenige, der enttäuscht, setzt sein Vertrauen aus dieser Sicht nicht auf Null, sondern alles auf eine Karte. Weil eigentlich gar kein bewußtes Interesse an einer tragfähigen Beziehung mehr existiert, "inszeniert" das Unterbewußtsein, etwas kriminelles, illegalles, verwerfliches, törichtes, dummes oder auch "strafbares".
Je nachdem, wie das Gegenüber reagiert, wird nicht die gesamte Vertrautheit über Bord geworfen, sondern vielmehr die beisherige Enttäuschungserfahrung gefestigt.

Mit dem "Gefühl sein", wie du, Tami das sehr schön beschreibst, ja, das sehe ich ähnlich. Wie schwer ist es allerdings diese Qualität für unangenehme, schmerzliche und ungeliebte Gefühle zu erreichen?????
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Hi ihr beiden,
Grenzen austesten ist nichts anderes als die verzweifelte Suche nach Geliebtwerden.
Das Verhalten, das "wie" ich diese Grenzen austeste kann alles sein, das Pendel schwingt hier in alle Richtungen...
Starte ich mit der Annahme, dass mich keine Liebe erwartet, ...unter Umständen stößt so ein Mensch einen anderen von sich, obwohl er das Gegenteil erhofft, aber nicht annimmt, dass es möglich ist...
Bei Kinder z.B. gibt es sogar eine Therapie, die gegen alles Wegstoßen weiter hält, um irgendwann dem Kind eine Urerfahrung zu ermöglichen von Geborgenheit, gehalten werden und Liebe, wider aller Verhaltensweisen...
Könnte das nicht jeder Erwachsene auch "brauchen", gehalten werden bis Gefühl IST...

In diesem Gefühl-sein lösen sich die Grenzen auf zwischen "guten" und "unguten" Gefühlen, Schmerz kann hier Liebe in reinster Form sein, Angst wird Lebendigkeit pur, Wut die stärkste Energie...
Nicht Gefühle schaffen die Bewertung von etwas....deshalb gibt es diesen wertfreien Raum in jedem Menschen, der Gefühl wird, davon bin ich fest überzeugt....

Tami
Change it, love it or leave it.
Ruheloser
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 679
Registriert: 2. November 2003 19:01
Wohnort: nahe Würzburg

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Wie schwer ist es allerdings diese Qualität für unangenehme, schmerzliche und ungeliebte Gefühle zu erreichen?????

Eine Frage die sich für mich nicht stellt, oder doch. Im Übriegen steht die Antwort direkt unter Deinem Namen. ;)

Hallo ihr Zwei beide,

Weiß nicht: Enttäuschungserfahrung zu festigen, gefestigt zu haben. Bisher dachte ich darüber nie nach. Vielleicht hat mein Bauchgefühl dies entschieden. Mein Arbeitsspeicher im Kopf, er greift da auf die Festplatte zurück. Diese Festplatte ist, wie Tami sich mal schön ausdrückte, ein "Behalter" Ich selbst kann nichts löschen, dennoch kann ich etwas überschreiben, genau dabei bin ich in diesen Moment, in dieser Sekunde. Jetzt und hier. Das ist mein Ernst. Das Wort: Enttäuschungserfahrung, löste einige, genau dieser, aus. Mein Gegenüber weiß nichts davon, es triggert. Woher auch. So lerne ich ruhvoll damit umzugehen. Vertraue ich, dann bin ich für mich, meine Umwelt,... landläufig - ganz normal. Ich genieße diese, noch immer wenigen Momente mehr und mehr, im Zusammenhang des Vertrauens auf sich selbst=Selbstwert. Mein Selbstvertrauen ist okay. Ein Wiederspruch? Nein. Die Gesamtvertrautheit über Bord werfen, würde doch bedeuten, dass die Eigene mit ins Wasser qulatscht. Bleibt dann nur einer übrig zum rausfischen? Ich? Oder ist es so, dass es immer eine Reserve gibt, die sich da Selbsterhaltungstrieb nennt? Ich, muß demnach aufstehen. Aufstehen zum Angeln, nach dem, was da über Bord ging. Und das, mit einem Strohalm von Vertrauen.
Ist es diese Qualität die Du meinst????? Die höchste Stufe? Die Erste? Und mein Lieber, Du wirst wissen, dass die Zweite nicht minder hoch ist. Gibt's dann niemanden, der mit seiner Liebe, mit seinem da sein hilft, dann Gutenachtmarie.

Liebe,...:
Meine Gefühle sind mir wichtig, deine Gefühle sind mir wichtig. Mein Wohlergehen ist mir wichtig, dein Wohlergehen ist mir wichtig. Meine Lust ist mir wichtig, deine Lust ist mir wichtig. Ich möchte zufrieden sein und ich möchte, daß du zufrieden bist. Ich möchte Selbstvertrauen haben und ich möchte, daß du Selbstvertrauen hast. Ich möchte das Leben genießen und ich möchte, daß du das Leben genießt. Ich möchte früh aufwachen und mich auf den Tag freuen können und ich möchte, daß du, wenn du früh aufwachst, dich auf den Tag freuen kannst. Ich möchte, daß du an meinem Leben Anteil nimmst und ich möchte an deinem Leben Anteil nehmen. Ich möchte, daß du meine Wünsche und Interessen berücksichtigst und ich möchte deine Wünsche und Interessen berücksichtigen. Ich möchte mich auf dich verlassen können und du sollst dich auf mich verlassen können. Ich will für dich da sein, wenn du mich brauchst und ich möchte, daß du für mich da bist, wenn ich dich brauche. Ich möchte für mich sein können, wenn ich das möchte und du sollst für dich sein können, wenn du das möchtest. Ich will nicht bedingungslos alles für dich tun und ich will es von dir nicht verlangen. Wir werden nicht immer einer Meinung sein. Wir wollen das auch gar nicht voneinander verlangen. Unsere Wünsche und Interessen werden öfter nicht übereinstimmen und wir akzeptieren das. Wir werden uns auch hin und wieder weh tun und enttäuschen. Auch das wollen wir annehmen und nicht als Beweis werten, daß wir uns nicht lieben.

(1) Wir werden von unserem Elternhaus, dem Milieu in dem wir uns bewegen und der Kultur, in die wir hineingeboren wurden, sehr beeinflußt. Was habe ich erlebt, erfahren, gesehen? Wie ist mir Ehe, Zusammenleben, Monogamie vorgelebt worden?

(2) Ich finde heraus, was mir wirklich wichtig ist, indem ich mich frage, wofür bringe ich "MAZOKA" ( Mühe, Anstrengung, Zeit, Opfer, Kosten und Ausdauer) auf?

(3) Und ganz wichtig ist es natürlich Erfahrungen zu machen, Information zu sammeln, zu lesen, darüber zu sprechen, sich auszutauschen mit anderen usw. so wie hier und jetzt

Wow. ;)

Schönes Wochenende!!!



Knut
Zuletzt geändert von Ruheloser am 7. Januar 2005 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Traum ist unerläßlich, wenn man die Zukunft gestalten will
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Danke Knut,

die Transformation startet jede Sekunde, bzw. könnte es... Was du über Liebe schreibst ist einfach nur kostbar.

Dir auch ein schönes WE
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Ich habe mich eben so erinnert gefühlt...dass war der einzige Satz, der kam...
"Ich möchte dich im Auge behalten und ich möchte, dass du mich im Auge behälst."

Ja der Satz sollte heißen, ich möchte mich im Auge behalten und ich möchte, dass du dich im Auge behälst....aber ich finde es unerträglich schmerzlich, nicht mehr gesehen zu werden...der Abgrund und die Dunkelheit ist beängstigend und ich brauche Augen, die auf mich aufpassen...bitte.

Ich habe keine Ahnung was diese Gefühle ausgelöst hat, aber ich habe mich beim Lesen deiner Zeilen einfach unglaublich einsam gefühlt...und das ist ok, denn auch das gibt es als Teil der Liebe...
EIN-sam-sein...

Tami

PS: ein Wochenende, ein schönes...
Change it, love it or leave it.
Ruheloser
Forumsexperte
Forumsexperte
Beiträge: 679
Registriert: 2. November 2003 19:01
Wohnort: nahe Würzburg

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Ruheloser »

Liebe Tami,

sicher ist es von Vorteil eine Liebeaufdenerstenblick zu bekommen. Ein Geschenk, dessen Wert unermeßlich ist.
Ein-sam-sein: Ein Teil der Liebe. Tami, ich werde das nicht weiter beschreiben. Passen muß was wirklich wichtig ist!

Den Idealzustand zu ereichen, also perfekt zu geben und bekommen. Ist das nicht vermessen zu sagen; ich bin Perfekt? Wir sind Perfekt?
Der Mensch lernt aus seinen eigenen Fehlern, und doch muß man sich selber fragen: Wann? Spätestens dann, wenn die erste Enttäuschung da ist, wenn man merkt, eben nicht Perfekt zu sein? Die Mühe, aus dem Vorgelebten besseres zu machen, ist dass nicht der Anfang dies Vorgelebte in Frage zu stellen? Vielleicht war es ja Perfekt was vor und erlebt wurde.
Der Perfekte Mensch: Ich habe gehört ihn gibt es schon, wird "Produziert", das, bevor die Definition -Perfekt, fertig ist.

Eine Frage Tami: In Bezug auf Partnerschaft, ist Liebe meist eine hinreichende Bedingung für dauerhaftes Gelingen einer Partnerschaft?

Vertrauen, wie auch die Liebe, diese beiden Emotionen in einen Rahmen zu bringen, Standart sozusagen. Leute, ich glaub da reicht die Zeit die wir noch Leben werden bei weitem nicht. Interessant ist es alle mal. Das steht außer Frage. In Verbindung mit der Liebe, gibt das Vertrauen noch so einiges her an Möglichkeiten. Und mal ganz in Vertrauen gesagt: Müssen wir alles genau ergründen, nehmen wir uns so nicht die Möglichkeit der Ü-Eier? Überraschung ist Vertrauenssache. Junge oder Mädchen, diese Überraschung hat man uns genommen. Dank Ultraschall. Wir können also darauf vertrauen, daß irgendsoeineschwester fragt: Na, haben sie schon einen Namen für für den Kleinen?

Ein Augenblick der unser Herz berührt geht nie verloren... So ist es meine Liebe, genau so,

und ich, ich behalte Dich im Auge. Auch am Wochenende. *knuff* :winken: :cool: :umarmen:

Knut
Ein Traum ist unerläßlich, wenn man die Zukunft gestalten will
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Hi Knut,
perfekt ist das, was ich als solches ansehe. Wenn ich meinen Partner mit Augen anschaue, die ihn wirklich wahrnehmen, die sehen was er für ein Mensch ist, dann ist er es, er muß es sein. "Perfekt"
nicht im Sinn von unfehlbar, sondern im Sinn von vollkommen:)

Deine Frage....Liebe ist keine Bedingung. Liebe fliesst aus mir heraus, wenn ich es zulasse und Liebe kann ich empfangen, wenn ich mich dafür öffne. Ich stelle eine Partnerschaft nicht in Frage, sondern wohl eher meine Bereitschaft Liebe zuzulassen...
Ich glaube es gibt nichts Schöneres, als sich in Liebe zu begegnen.
Den merkwürdigsten Satz eines Paares ..."uns ist die Liebe abhanden gekommen...", da frage ich mich, wo bitte ist sie hin????

Ich vertraue darauf, dass ich dazu in der Lage bin Liebe zu sein...
Mehr Vertrauen braucht es nicht;-)
Ü-eier...die gibt es überall, lass dich einfach überraschen...

Liebe Gruß Tami
Change it, love it or leave it.
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Hallo Ihr,

@Tami, der Schmerz der Einsamkeit ist glaube ich der am wenigsten zu ertragende in unserem Leben. Du bist nicht alleine, ganz sicher sind da Augen, die dich im Blick haben werden, und da gibt es auch noch himmlische Wesen...

@Knut, Tami
Unser Paradies der Perfektion liegt im Imperfekten. Was perfekt ist, steht still. Nur was fehlbar ist, trägt die Möglichkeit der Entwicklung in sich. Wären wir "perfekt" im Sinne von "Fertig", dann wäre das Ende der Evolution erreicht, es gäbe nichts mehr zu "erschaffen", es gäbe kein Anlass mehr zu KReativität und schöpferischer Tat. Weil wir aber mit unseren BEgrenzungen ausgestattet sind, können wir Grenzen überschreiten, oder auch nicht... wir können "maß" halten, wir können angemessen handeln. Gäbe es die Grenzenlosigkeit ohne ihr Gegenteil, wir wären alle gleich... All Ding existiert in Opposition. Erst die Polarität gibt uns unsere Wahlfreiheit erst dadurch können wir uns entscheiden.


LG
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Hi Ihr,
Vollkommenheit beinhaltet die Möglichkeit zur Entwicklung, zu schöpferischer Kraft, zu Veränderung.
Ist nicht statisch in sich, sondern "statisch" in der Bereitstellung der dafür notwendigen Ressourcen, die jeder in sich hat, der Spaß daran hat, darauf zurückzugreifen...

@Volker:
Ich würde das Wort "fehlbar" ersetzen durch etwas in Richtung "noch nicht abgeschlossen" oder "im Entstehen"...das schafft Platz für Entwicklung...wie verstehst du fehlbar?

Die Grenzen um die eigene Existenz machen sie erst zu eben solcher...

Grüßlein
Tami

PS: Himmlische Wesen sind manchmal sehr lebendig;-)
Zuletzt geändert von Tamara22 am 8. Januar 2005 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
Change it, love it or leave it.
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Liebe Tami,

unter fehlbar verstehe ich vor allem das Gegenteil von perfekt. Aber klar, im Wort fehlbar steckt das ungeliebte Wort Fehler und das erinnert uns eher an "falsch". "fehlbar" macht aber Platz.. es räumt etwas ein, es darf etwas fehlen, es ermöglicht Raum zu schaffen... Für etwas das (noch) nicht ist. Was wäre die Tasse ohne das "Nichts" das Platz schafft für den eigentlichen Zweck, was wäre eine Tastatur ohne das leere Blatt? Erst das was nicht ist, das was quasi fehlt, das erst macht das was ist sinnvoll.
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Lieber Volker,

...es darf etwas fehlen, das empfinde ich als sehr öffnend.

Ich versuche immer noch meinen Gedanken, zu dem was ich als "vollkommen" empfinde, dort unterzubringen. Ich habe die Idee, dass ein Wesen so vollkommen ist, dass eben nichts fehlt. Sondern, dass es vielleicht darum geht, mit all dem, mit dem es ausgestattet ist, etwas Wundervolles zu erschaffen, eben das was noch fehlt....und das kann und darf alles sein.
Hier haben Träume, Wünsche, Sehnsüchte, Visionen ihren Platz...
Ein Mensch ist so ein Wunder, dass er in seiner Erscheinung, so fehlbar sie ist, vollkommen ist...

Eben einfach vollkommen unvollkommen....
Mensch.

Tami
Change it, love it or leave it.
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Volker »

Eben, wir sind schon "fertig", brauchen nicht erst fertig werden um großartig zu sein. Wir sind so vollkommen, dass wir ständig etwas tun um uns mangelhaft zu erfahren. Wir wollen nicht wahrhaben, was wir tatsächlich sind... deshalb vergessen wir uns oft... leider...

Aber Kreation beginnt jederzeit... :-)
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Der Weg des Vertrauens

Beitrag von Tamara22 »

Das Wunder liegt im Anfang...
Der Reiz im Augenblick...
Verzaubern wird der Wandel...
Erinnern der Blick zurück...
Verlocken das Gefühl...

Und wenn wir irgendwo ankommen, dann mit einem Lachen in den Augen und Liebe im Herzen...

Tami ;-)
Change it, love it or leave it.
Antworten