Depressionen

Hier finden Sie alle Themen, die in kein anderes Forum passen.
tim
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 80
Registriert: 13. Juni 2003 00:14

Re: Depressionen

Beitrag von tim »

Hey Tami,

so spät noch wach?
Das ist ja eine real-time umarmung!
Ganz liebe Grüsse und schöne Träume wünsch ich dir.
Tim
Benutzeravatar
Hammer
Inventar
Inventar
Beiträge: 2252
Registriert: 10. April 2003 08:11

Re: Depressionen

Beitrag von Hammer »

Hi Tim,

dieses Forum und seine Mitglieder und Moderatoren
geben das was in unserer Gesellschaft immer seltner wird.
Anteil am Schicksal des anderen.
Trost in der Stunde der Hoffnungslosigkeit.
Gemeinsames Lachen in der Sekunde wo wir es geschaft haben
über uns hinaus zu wachsen.

LG
Dani
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Depressionen

Beitrag von Tamara22 »

Hey Tim...
ja realtime...hast du es gespürt?
Ich schon, danke dafür...:)
Dir auch die schönesten Träume.
Tami
Change it, love it or leave it.
Benutzeravatar
Janena
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 31
Registriert: 4. März 2004 15:28

Re: Depressionen

Beitrag von Janena »

Lieber Tim
Jetzt ist es zwar einige Zeit hert, dss du hier ds erte mal über deine gefühle geschrieben hast, aber vielleicht liest du es ja doch noch. deine Gefühle kann ich nur zu gut nachempfinden. ich bewundere deine ausdrucksfähigkeit.
die depression als eine krankheit anzuerkennen fällt uns selbst so schwer, wie sollen es dann erst außenstehende begreifen, was in unseren Köpfen und in unserer Gefühlswelt vor sich geht. es verselbstständigt sich. ich erkenne mich selbst oft nicht ,vor allem diese plötzlichen schwankungen.seit 2 jahren versuche ich mein leben mit viel hilfe in den Griff zu bekommen. Ich hätte mich zweimal fast zu tode gehungert, verletze mich selbst und habe auch schon versucht, dise welt zu verlassen. aber irgendetwas ist es was mich hält und was auch dich hält, denn es wäre leichter abzutreten, als um hilfe zu bitten und für sich zu kämpfen. Ich besuche seit kurzem OA Gruppen, dass sind in meinem Fall selbsthilfegruppen für Leute mit einer Essstörung. diese Gruppen gibt es aber auch für leute mit depressionen, borderline-erkankungen oder vielen anderen Problemen. diese Gruppen arbeiten nach den 12 schritten, einem Programm, dass viele durch die AA Gruppen kennen, die anonymen alkoholiker.
der erste schritt hierbei lautet: wir gaben zu dass wir dem essen gegenüber machtlos sind und unser leben nicht mehr meistern konnten. statt essen kannst du nun einfach die depression einsetzen. ich glaube es ist wichtig, dass witr uns selbst eingestehen, dass wir genauso krank sind, wie jeder körperlich schwerr kranke mensch. diese akzeptanz sollte allerdings nicht dazu führen, sich der eigenen diagnose zu unterwerfen und zu sagen: jetzt bin ich also krank, also ist das halt so. nein, wir müssen eben stärker um unser leben kämpfen. wir müssen mehr anstrengung als andere auf uns nehmen um ein fünkchen glück zu erhaschen. da ist anstrengend und ermüdend und manchmal will man einfach nicht mehr. sich dann wieder auftzurappeln heißt die eigene situation zu akzeptieren und damit mzugehen.
Ich weiß, das kliongt hier alles so geschwollen und so, als hätte ich die wahrheit mit löffeln gefressen. das soll es nicht. ich bin 21, sitze gerade weinen vor dem pc und frage mich, wie ich den nächsten tag schaffen soll- nix mit akzeptanz oder kampfgeist. aber vielleicht ist dies gerade mein weg, mich frei zu sprechen...jedem eben sein weg.
wie dem auch sei, tim und alle anderen, ich verstehe die hoffnungslosigkeit, das verzweifelt sein, diese unbändige angst vor der zukunft und den nnoch größeren hass auf sich selbst.
Ich schicke euch sonnenstrahlen für die seele und hoffe sie refglektieren ein wenig, damit ich auch einen erhasche.
sorry für mein gelaber
eure janena
Verachte niemanden, der einen Rueckschritt macht. Er kønnte nur Anlauf nehmen...
tim
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 80
Registriert: 13. Juni 2003 00:14

Re: Depressionen

Beitrag von tim »

Hi Janena,


lieben Dank für deine Worte die Du als "gelaber" abtutst. In den EA Gruppen heißt es:
"wir gaben zu dass wir unseren Gefühlen gegenüber machtlos sind und unser leben nicht mehr meistern konnten"
Hast recht, die Gruppen tun schon echt gut und dennoch kann es sein, dass man sich am nächsten Tag nicht wiedererkennt.
Voll gut das du so ehrlich bist, das Du schreibst das Du weinst und das die Worte eben Worte sind und dahinter nicht mein Therapeut steht sondern ein Mensch der meine Gefühle teilt.
Dank Dir dafür,
lieben Gruss
Tim
Benutzeravatar
Markus34
Eintagsfliege
Eintagsfliege
Beiträge: 2
Registriert: 20. Januar 2005 21:00
Wohnort: Aschaffenburg

Re: Depressionen

Beitrag von Markus34 »

Hallo zusammen!

Mein Name ist Markus,ich bin 34 und bin geboren in Kaiserslautern, lebe seit 3,5 Jahren in Aschaffenburg. In den letzten beiden Jahren ist mir sehr viel klar geworden.Angst ist eigentlich immer um uns. Meine grösste Schwäche ist wohl die Angst eine Beziehung einzugehen.
Mir ist klar geworden, dass meine vielen Umzüge und meine Ziellosgkeit einfach aus dem resultat der Beziehungsangst herauskommen. In meiner jetzigen Heimat hatte ich mir nun wirklich vorgenommen meiner Einsamkeit ein Ende zu setzten. Durch meinen beruflichen Umgang mit Kunden habe ich doch,wie im nachhinein feststellte, die Kommunikationsangst sehr stark zurückgeschraubt, und erhalte auch sehr oft positives feedback.Ich denke wohl dass mein Leben während der Scheidung meiner Eltern in diese Schiene geraten ist. Das ganze geschah im Alter von 7 Jahren bei mir, und ich lebte mit einem jüngeren Bruder etwa 2 jahre bei unserer Mutter. Sie begann zu trinken ,öfter,heftiger und lies ihren Zorn an den einzigen die da waren aus. Irgendwann riss ich aus, und lief über zu meinem Vater,wohin auch mein Bruder folgte. Dass mein Vater die Scheidung nicht so ganz verdaute liess er niemanden spüren sonder zog uns als Alleinerziehender auf, wobei er Berufstätig war von 6.00 bis 17.00
und uns viele Leute dabei geholfen haben. Aber ich glaube durch diesen Umstand wurde einem als Kind niemals erlaubt zu lernen Gefühle zu entwickeln. Und nun mit 34 jahren sitze ich in einer Pizzeria, und mir laufen die Tränen übers Gesicht, aus Verzweifelung keine Möglichkeit zu finden diesen Weg zu verlassen. Kollegen von mir versuchen mich nun seit geraumer Zeit mit einer jüngeren Kollegin zu verbandeln, was uns aber beide in eine absolut üble Lage gebracht hat, da es sich herausstellte dass sie mit ihren 24 jahren auch wie ich ,noch nie eine feste Beziehung hatte. Ich merke wenn die gefahr droht, das der Schritt über die Freundschaft gehen soll, ich mich sofort zurückziehe. Sie fühlte sich dann vor den Kopf gestossen und danach folgte ein eisiges verhältnis,was sich dann besserte bis zum nächsten "Absturz". Da sich dass nun über fast 1,5 Jahre hinzieht, bin ich inzwischen so mutlos geworden, dass ich mich immer öfters frage ob ich mit dem Alleinleben nicht besser dran wäre.Aber andererseits gibt mir jeder Absturz einen neuen Schub zu sagen, nein "du wirst dass schaffen" , und nicht "dass wird dich" schaffen aber es ist sehr hart und ich habe sehr wenige Freunde inzwischen die mir beistehen. Aber ich habe mir vorgenommen herauszukommen aus diesem Loch. Als ich einen Freund an Krebs verloren hatte,dachte ich mir. Er kann so viele schöne Sachen nicht mehr erleben, du könntest, also versuch es.Aber die schlaflosen Nächte und dieser ständige Klos im Magen erleichtern dass nicht gerade.Ein einziger wunsch soll nur sein morgens aufzuwachen un 1 Minute zu überstehen, und dann zu merken sie ist weg diese Angst,Nun beginnt dein Leben. Aber bisher war nach 30 Sekunden meist Schluss ,und der Alltägliche Klos hielt Einzug.Ich erwäge sogar inzwischen wieder einmal umzuziehen,aber es ist ein stärkerer Wille als früher nicht mehr davonzulaufen. Das Schreiben hier soll mir helfen damit umzugehen und andere die an ähnlichen problemen leiden zu ermutigen.

Wer kämpft kann verlieren,wer nicht kämpft hat verloren.

LG Markus
Tamara22
Moderator
Moderator
Beiträge: 1509
Registriert: 5. Oktober 2004 12:57
Wohnort: Frankfurt

Re: Depressionen

Beitrag von Tamara22 »

Lieber Markus,
ich begrüße dich ganz herzlich hier.
Schön dass du über dich erzählst, ich würde dich bitten, dass du einen extra Thread aufmachst für dein Thema, damit es hier nicht untergeht...das wäre schade. (einfach kopieren;-))
Werde dir gern antworten...
Lieben Gruß Tami
Change it, love it or leave it.
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Depressionen

Beitrag von Volker »

Hallo Tim,

jetzt habe ich deinen beitrag mal wieder gefunden. Depression... etwas "kraftloses, das immer wieder kehrt". Dabei bin ich stutzig geworden.... ich habe erst gedacht...scheisse, wie wahr... dann habe ich gedacht son blödsinn: wie kann etwas, das kraftlos ist, immer wieder kehren?

Und jetzt denke ich, depression hat solche Macht, solche Energie und schwächt gleichzeitig. ich habe am dem WE wo wir uns getroffen haben gearbeitet zu meiner Ausprägung meiner depression. hab ich gar nicht erwartet, dass z.B. meine Denkblockaden bei den Unterrichtsvorbereitungen etwas mit depression zu tun haben. Immer wenn ich am Schreibtisch sitze und "leer" bin, dann "fehlt" mir Liebe. Ich habe immer gedacht durch spirituelle Arbeit könne ich diese Leere füllen... das funktioniert nur leider ohne Gegenüber nicht. Ich habe gelernt, dass meine inneren Bindungsmuster wenige Objekte meiner gleichgeschlechtlichen (und damit aufbauenden) Spezies aufweisen und mit diesen fehlenden inneren Repräsentanzen fehlt dann auch der Kick, es brummt nicht, wird schwer, leer, einsam, furchtbar...

Und deswegen bin ich froh, dass wir uns begegnet sind, uns ein Gegenüber sein können, uns unseren Wert spiegeln können.

LG
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
tim
Mittagspausentipper
Mittagspausentipper
Beiträge: 80
Registriert: 13. Juni 2003 00:14

Re: Depressionen

Beitrag von tim »

Hi Volker,

ist tatsächlich schwer zu glauben das "kraftloses" soviel raum einnimmt, aber bei mir läufts grad ganz gut, hab zumindest im augenblick ein grinsen auf den lippen.
Heut morgen ist mir durch den Anstoss eine Buches (Männer lassen lieben) der Gedanke gekommen das ich mit meinen Depressionen und Erfolgsphobie immer sehr nah an meiner depressiven Mutter bin. Die D. einigte uns, und nach dieser Einigung sehne ich mich im Vollzug unserer Trennung, meines Er-wachsen-werdens.
Es wäre so schön der kleine Junge zu sein der mit Mama zusammen Depressiv ist. Der sich nicht von meiner Mutter weg-entwickelt wie all die Männer vor mir die sie verließen, oder andersrum.
Leiden ist so gut und so vertraut und so viel leichter als loslassen.

Ich würde auch gern durch spirituelle Arbeit, bzw. einfach dadurch das ich mir gutes tue, ein Kissen im Bett umarme, meinen Bauch streiche, meinen Hals streiche andere Menschen "überflüssig" machen, ich brauche niemanden und dieser Glaubenssatz presst sich noch ab und zu dazwischen.
Ich brauche Menschen und jetzt wo es Frühling wird...
... was du sagst, die Menschen vom eigenen Geschlecht und "Wert spiegeln", ja, da gibt es defizite, hab heut morgen noch darüber nachgedacht (arbeite ja grad bei einem ErzieherInnen-Fortbildungsanbieter) ob ich nicht ein Seminar "jungens im Kindergarten" (oder so) anbieten könnte, vielleicht wäre aber vorher etwas mehr Praxis nicht schlecht...
Ich habe Glück, dass ich in meiner Vater einen Mann habe der mir immer wieder hilft für den Mann in mir zu argumentieren.

Ohh, morgen gehts wieder früh raus, ich muss schluss machen, wir hören uns Volker, ganz lieben Gruß Tim
Volker
Inventar
Inventar
Beiträge: 1059
Registriert: 3. Mai 2003 21:55
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Depressionen

Beitrag von Volker »

Hallo Tim,

schön, dass es bei dir geraxde gut läuft. Du hast recht, Depression hin oder her...jetzt ist Frühling :-)

Mit dem Jungen im Kindergarten-Seminar. Da wäre eine Kampagne für Männer im Kindergarten auch nicht schlecht. BEi welchem Träger arbeitest du denn?

LG
Volker

Es ist unglaublich, wieviel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag. (W. v. Humboldt)
Antworten