my poetry

Hier ist Platz für Gedichte und Gedanken.
Faith
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my poetry

Beitrag von Faith »

gefangen


ich bin gefangen
im eigenen panzer,
den ich mir selber angelegt habe,
der mir angelegt worden ist
ach, es war wohl eine mischung aus beidem

ich will nicht mehr gefangen sein,
ich will die fesseln sprengen,
ich will leben … endlich

sie binden mich,
sie halten mich fest,
sie sperren mich ein,
sie lähmen mich
und ich erfriere hinter dem panzer … bei lebendigem leibe…

ich will den panzer ausziehen,
ich will die hohen mauern sprechen,
die ich errichtet habe,
ich will das sicherhetsnetz durchtrennen,
ich will freiheit,
ich will leben,
ich will lebendigkeit,
ich will unbeschwertheit, leichtigkeit, sorglosigkeit,
ich will leichtsinn,
ich will spontaneität,
ich will freude -
… ich will leben, pures, echtes, wahres leben, 100%
ich will so unendlich viel
und kann nicht…
noch nicht?

die bande der vergangenheit,
sie binden mich
ich will mich nicht mehr binden lassen
ich will die feigheit überwinden
und die ängste, die so unendlich tief gehen

die frage nach dem "warum?",
die unnötige, unnütze frage,
wird sie einen jemals loslassen?
und das selbstmitleid,
die angst vor verantwortung,
die paradoxe angst vor dem leben,
ist leben doch genau das, was ich mir unendlich wünsche.
die angst vor neuen verletzungen,
der bloße gedanke, verletzt werden zu können,
dass mir jemand weh tun könnte,
macht mich wahnsinnig und lähmt.
die angst zu scheitern schwebt über mir,
sie verfolgt mich und lähmt mich ebenfalls,
sie macht meine nächte schlaflos und stört meine ruhe,
sie ist fast mein größter feind…
und all die anderen ängsten,
die manchmal so übermächtig erscheinen.
es tut so weh, vieles tut so weh
warum hat man mir das angetan?
warum passiert kleinen unschuldigen mädchen das?
warum dürfen sie erfahren, wie es ist einen "papa" zu haben?
warum verlässt er sie viel zu früh, warum war er so, wie er war?
warum hab ich nichts besseres verdient?
war ich nicht gut genug – war ich wirklich so schlecht?
du hast mich durch die hölle geschickt,
durch eine unsichtbare, die niemand sah,
ich litt fast immer still – niemand sah das wahre leid, den schmerz, die wut, die trauer, die angst – den verdammten, elenden schmerz.
und dann hast du mich noch einmal verlassen … für immer
hast mir jede chance geraubt
verdammt, du hast mich allein gelassen!

war das deine rache?
wenn ja, so ist sie eine der bittersten.
doch eigentlich glaube ich das nicht.
du warst ja selber so schwach,
so schwach, das ich beinahe mitleid mit dir habe.

ich will toben und schreien, etwas kaputtschlagen und scherben hinterlassen,
damit man endlich die scherben sind, die in mir hinterlassen worden sind
ich will toben und schreien,
um den schmerz hinauszuschreiben –
doch ich kann nicht
ich tue es nicht.
ich bleibe still
ich verharre
ich erstarre
und werde es auf ewig bereuen

ich will dieses spiel nicht mehr mitmachen,
ich will endlich mein leben haben,
verdammt, ich will es haben!
gebt es mir zurück,
nein, ihr hattet es ja nie, ich hatte es auch nie
deswegen will ich jetzt anfangen, mir ein eigenen leben zu gestalten
werde ich stark genug sein?
kann ich es denn?

vielleicht wäre es leichter, das alles als chance anzusehen…?
als herausforderung,
als möglichkeit
der sieg meines lebens,
wenn ich das schaffe, schaffe ich alles…
werde ich denn siegen?
es darf keine andere möglichkeit geben,
ich würde zerbrechen.
natürlich werde ich siegen… meine stärke, meine kraft, mein vertrauen, meine hoffnung sindan meiner seite,
kommt zu mir, verlasst mich nicht.
haltet mich fest, umschließt mich, umfängt mich, tragt mich
rettet mich
nein, ich muss, ich will mich selber retten
niemand sonst könnte es tun.

ich will es lernen…
lernen zu leben
ich will fliegen lernen…
mit meinen eigenen flügeln

ich würde meinem leben so gerne flügel verleihen,
ich werde es tun … und dem himmel entgegenschweben,
auf die freiheit zutreiben…
es wird herrlich sein, unglaublich, berauschend.
ich werde all das haben,
und noch so viel mehr.
This Is Just To Say
I have eaten the plums that were in the icebox
and which you were probably saving for breakfast.
Forgive me they were delicious so sweet and so cold.
- William Carlos Williams (1883-1963)
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

der funke

in mir erwacht der wille zum leben
steigt auf in mir
von tief drinnen
von ganz tief drinnen
es steigt auf, erhebt sich, reißt mich nicht sich
was für ein herrliches,
ein berauschendes gefühl

ich hoffe so sehr,
ich kann es mitnehmen,
ich kann es mir bewahren
auf dass ich es nie mehr vergesse,
auf dass es mich nie mehr loslässt
es soll mich durch das leben tragen, begleiten, mich inspirieren

der anfang ist das schwerste
kann ich denn endlich anfangen?
nichts wünsche ich mir mehr…
This Is Just To Say
I have eaten the plums that were in the icebox
and which you were probably saving for breakfast.
Forgive me they were delicious so sweet and so cold.
- William Carlos Williams (1883-1963)
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

ich will mich befreien,
mir selbst die fesseln abnehmen.

ich will lachen und tanzen und schreien,
ich will lieben und leben
ich will toben und wüten
ich will laufen und rennen und springen

ich will den wind der freiheit spüren,
wie er mir die haare aus dem gesicht fegt,
und sein wildes spiel mit ihnen treibt.

ich will den nassen sand unter meinen füßen spüren,
ich will die erde fühlen,
ich will die warmen wellen an meinem körper spüren
ich will weggespült werden, mitgerissen und zurückgetragen,
angeschwemmt am ufer, neugeboren und schaumgeküsst
ich will deine hände auf mir spüren,
ich will leidenschaft und nähe und tiefe
ich will leben.

ich will buntheit und farbenfrohheit,
ich will die blätter im herbst unter meinen füßen rascheln hören

wind, umfange mich, nimm mich mit dir,
treib mich fort, bring mich zurück – geheilt.


ich will frei werden,
mit jedem wort will ich es hinter mir lassen,
jedes dieser worte hat mich viel gekostet,
bitterer schmerz,
unendlich viele täler der traurigkeit,
die kein ende zu nehmen scheinen,
hart errungene erkenntnisse, tiefe wahrheiten,
schmerzvolle einsichten
und noch lange bin ich nicht am ziel.


ich hab nie um dich geweint,
verzeihst du mir das?
aber nein, eigentlich will ich dich das nicht fragen,
denn es steht dir nicht zu, von mir verzeihen einzufordern.

und dabei fühle ich mich schäbig,
weil ich dir vielleicht keine gute tochter war,
aber verdammt, du warst mir auch kein guter vater,
ich war doch noch so klein, es wäre doch an dir gelegen.
darf ich das fordern… oder bin ich am ende doch die schuldige???
das ewige "wenn", enger bruder des "warums" quält mich und lässt mir keine ruhe,
was wenn ich anders gewesen wär, anders gehandelt hätte, jemand anders gewesen wär
hättest du mich dann geliebt?
hast du mich denn je geliebt?
weißt du überhaupt, was das ist?
kannst du lieben?
ich bin ungerecht,
jeder mensch kann lieben.

wohin mit meinem zorn,
meiner wut,
meiner trauer, die ich mir nicht eingestehen will und auch noch nicht kann,
wohin mit dem schmerz,
wohin mit dem gedankenkarusell,
wohin mit der angst,
wohin mit den verletzungen?
aber nein, letztere sind ja schon da…
This Is Just To Say
I have eaten the plums that were in the icebox
and which you were probably saving for breakfast.
Forgive me they were delicious so sweet and so cold.
- William Carlos Williams (1883-1963)
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

ich bin leer,
ich fühl mich leer,

da ist noch so viel arbeit, die auf mich zukommt.

wer fängt mich auf, wenn ich stolpere,
wenn ich strauchle?
wer hält meine hand,
wer nimmt mich in die arme
und hält mich fest?

wem kann ich meine tränen zeigen?
wann bin ich stark genug, um schwach zu sein?

wann bin ich mutig genug, um zu leben???

nehmt die ketten von mir,
löst mir die fesseln,
lässt mich aufsteigen in den höchsten himmel,
wie ein ballon –
nein, ich will es selbst tun
es gibt ja nur diese eine möglichkeit,
befrei dich selbst, sonst tut es keiner und du wirst auf immer gefangen sein.


nachtwind, trag mich fort mit dir,
heut' nacht,
erfülle meine träume,
berausche mich
mit dem gefühl der freiheit
mach mich trunken,
mach mich frei

ich leg den kopf in den nacken,
breite die arme aus,
dreh mich im kreis,
immer schneller, immer wilder

mir ist schwindlig,
ich fühl mich leer, hohl und gleichzeitig überfüllt, bis zu platzen gefüllt
This Is Just To Say
I have eaten the plums that were in the icebox
and which you were probably saving for breakfast.
Forgive me they were delicious so sweet and so cold.
- William Carlos Williams (1883-1963)
Löwenzahn
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Re: my poetry

Beitrag von Löwenzahn »

mein liebes Vertrauen,

mir fehlen die Worte
aber brauche ich sie denn?

In tiefer Verbundenheit
Pusteblume
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

Farewell

Willst du sie schau'n, die Königin im himmelblauen Kleid?
Sieh hin, sieh sie dir an!
Sie schreitet auf den Weg hinab, ihr Ziel ist der Meereshafen.
Sie schreitet aufrecht, sicheren Schrittes,
aufrecht und hoch erhoben.
Wunderschön ist sie, die Königin im himmelblauen Kleid,
ein unermessliches Strahlen geht von ihr aus, es blendet jedoch nicht,
es umhüllt sie und die weißen Strahlen erleuchten die Umgebung.
Die lange Haare fallen ihr gelöst und in wogenden Wellen auf das Kleid herab,
offen und gelöst, da sie keinen Halt mehr benötigt
Sie ist anmutig und edel,
wie ein junger Baum, der seine Wurzeln tief in das Erdenreich hinabstreckt,
seine Baumrkrone, voller schöner Blätter, wird dem Himmel entgegenwachen.
Sie ist stark und ruhig, sicher und sich ihrer selbst bewusst.

Die Passagiere warten die auf das Schiff, das sie fortbringen wird,
sie können den Blick ncht von ihr wenden,
noch nie haben sie so ein Geschöpf erblickt.
Doch ihre Schritte haben nur ein Ziel,
nur für einen Passagier interessiert sie sich.
Ihre Schritte halten geradewegs auf ihn zu und
Erkenntnis spiegelt sich in deinem Gesicht als du sie erkennst.
Was wird sie in deinem Gesicht erblicken, die Königin?
Entsetzen? Ich wünsche es dir nicht.
Erstaunen, das wär' schon wünschenswerter.
Nichts Böses will sie dir,
aber dieser Begegnung musst du nun standhalten,
deiner letzten Schuldigkeit kannst auch du nicht entgehen.

Schau sie dir an, sieh hin, erblicke die Königin im himmelblauen Kleid,
die du nie zu deiner Prinzessin machen wolltest.
Jetzt ist sie zur Königin gewoden,
doch die deine wird sie niemals sein.
Sie ist Königin über ihr eigenes Reich,
über das du keine Macht hast.

Sieh sie dir an, erblicke ihre Kraft, ihre Stärke, ihre Schönheit, ihre Anmut, ihre Wahrhaftigkeit, ihre Lebendigkeit und noch so viel mehr…
Sieh hin, was du getan hast – was du dir auch selbst angetan hast.
Ob es das ist, was du wolltest? Wohl kaum.
Aber auch du bist "Schuld" an ihrer Größe, sieh sie dir nur an – und erkenne!
Das ist das einzige Mal, das du sie schauen darfst.
Erkenne, was du dir selbst genommen hast
und sieh, zu was sie geworden ist.
Erkenne deinen Verlust.

Blicke in die Augen der Königin im himmelblauen Kleid,
deine letzte Pflicht vor der langen Reise.
Doch was du in ihren Augen vorfinden wirst,
ist nicht das, was du erwartest.
Blicke hinein und sieh' die Güte darin.
Ich sehe die Überraschung in deinem Gesicht.
Kannst du die Güte ertragen?
Denn das ist es, was von ihr ausgeht, von der Königin,
sie will keine Rache. Niemals.
Und vielleicht erblickst du in ihren wundervollen Augen auch noch Verständnis und Vergebung. Verzeihen. Vielleicht. Wahrscheinlich.

Nun ist es Zeit für dich, das Horn ruft, der Weg über das neblige Meer liegt vor dir.
Du gehst auf den Steg, du musst, du darfst nicht mehr hierbleiben.
Du drehst dich um, nach der Königin, die hochaufgereichtet dasteht,
groß, schlank, umgeben vom weißen Licht,
der Wind spielt sanft mit ihren Haaren.
Doch du musst gehen, hast deine Macht schon lange verloren.
Du wirst auf das Schiff steigen, das dich über das Meer hinfortträgt,
keine Rückkehr gibt es für dich.
Du stehst an der Reeling, das Schiff legt ab –
Und da siehst du die Königin, wie sie die Hand zum Gruß erhebt.
This Is Just To Say
I have eaten the plums that were in the icebox
and which you were probably saving for breakfast.
Forgive me they were delicious so sweet and so cold.
- William Carlos Williams (1883-1963)
Löwenzahn
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Re: my poetry

Beitrag von Löwenzahn »

Noch nie klang mir ein Gedicht lieblicher im Ohr
noch nie sah ich ein blaues Kleid jener Schönheit zuvor
ein Tränenkleid in meinen Augen lassen mich spiegeld das Wasser spüren
der Duft schmeckt nach Abschied
tut scheiden nur weh?
Mein Blick sagt mir nur was er sah
am Hafen
dort draussen
wo unfähige Trauernde sich füllend berauschen
unter allen die dort waren
sahen mein Augen nur
ihre reine Schönheit
pur, sanft, kostbar und lieblich
in ihrem Gang schwingt sie ihren Körper anmutig
und der Wind in ihren Haaren scheint ein Liedlein zu singen
er raschelt zum Takte sanft die Palmenbäume
ihren Märchen beigewoht
lohnt sich ein Blick auf ihre Güte
die Güte dieser Königin
sieh hin
sieh hin
dort schreitet sie
behutsam und sanft
sie ist die Liebe in eigner Statur
zu ihrer Blüte gewachsen
ich staune nur
offenen Mundes
und lausche ihrem Abschiedskonzert
dankbar diesem Wunder teil zu werden
diesem Wunder zu begegnen
ein Gruss von einem aus der Menge,
meine schöne Königin
Dein Kleid strahlt schöner als zuvor
Bei Deinem Grüsse an den lieben Papa
wird meinem Ohr die Melodie gewahr
ein Wunder ist geschehen
ein Wunder ich habe es gesehen!
Ich wünsche meinem Königskinde
nur das Beste
und wenn ich mal ein Feste feire
so sei Dir bitte doch gewiss
Du wirst gelanden sein
zu tanzen dort
wie hier
wie an jedem Ort!
Ich will das schöne Bild betrachten
und Deine Schönheit für immer achten!
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 9. Juni 2006 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
Löwenzahn
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Re: my poetry

Beitrag von Löwenzahn »

Das schönste himmelblaue Kleid

Noch nie klang mir ein Gedicht lieblicher im Ohr
noch nie sah ich ein blaues Kleid jener Schönheit zuvor
ein Tränenkleid in meinen Augen lässt mich spiegeld das Wasser berühren
der Duft schmeckt nach Abschied
tut scheiden nur weh?
Mein Blick sagt mir nur was er sah
am Hafen
dort draussen
wo unfähige Trauernde sich füllend berauschen
unter allen die dort waren
sahen mein Augen nur
ihre reine Schönheit
pur, sanft, kostbar und lieblich
in ihrem Gang schwingt sie ihren Körper anmutig
und der Wind in ihren Haaren scheint einen Engelschor anzustimmen
er raschelt im Takte sanft die Palmenspitzen
deren Märchen beigewoht
lohnt sich ein Blick auf ihre Güte
die Güte dieser Königin
sieh hin
sieh hin
dort schreitet sie
behutsam und sanft
sie ist die Liebe in eigner Statur
zu ihrer Blüte gewachsen
ich staune nur
offenen Mundes
und lausche ihrem Abschiedskonzert
dankbar diesem Wunder teil zu werden
diesem Wunder zu begegnen
ein Gruss von einem aus der Menge,
meine schöne Königin
Dein Kleid strahlt schöner als zuvor
Bei Deinem Grus an den lieben Papa
wird meinem Ohr die Melodie gewahr
ein Wunder ist geschehen
ein Wunder ich habe es gesehen!
Ich wünsche meinem Königskinde
nur das Beste
und wenn ich mal ein Feste feire
so sei Dir bitte doch gewiss
Du wirst gelanden sein
zu tanzen dort
wie hier
wie an jedem Ort!
Ich will das schöne Bild betrachten
und Deine Schönheit für immer achten!

auf immer
Deine Pusteblume
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

einsamkeit

ich fühle mich so einsam, so allein,
ganz allein auf dieser großen kalten welt,
bin frustriert,
manchmal ist das leben eben doch scheiße

ich fühl mich so allein, so unendlich einsam
diese einsamkeit
und die verzweiflung
und die hilflosigkeit,
die ohnmacht
sie übermannen mich,
schwappen über mir zusammen wie eine sich brechende welle

der schmerz,
er reißt mich mit sich
und doch bin ich es selbst
die immer wieder die klinge umdreht in ihrem herzen

ich hasse dieses gefühl des ausgeliefertseins,
der hilflosigkeit,
verdammt, ich fühl mich so unendlich ausgeliefert,
ich will mich nicht mehr als opfer fühlen.

die tränen,
ich kann und will sie nicht weinen

wer hält mich fest,
heute, in der dunklen nacht?
wer nimmt mir die einsamkeit, die verzweiflung?

leere worte,
sie gefallen mir selber nicht,
und doch will ich sie loswerden,
ich will mich der vielen gefühle, die in mir toben,
die mich mit sich reißen,
denen ich ausgeliefert bin,
entledigen,
will sie irgendwie los werden,
verdammt, ich ertrage sie nicht mehr.
warum muss das alles so sein?
warum muss mir das passieren?
die ewig sinnlose frage
quält mich

wohin mit all den gefühlen?
der alles verschlingenden verzweiflung,
der zerstörerischen wut,
der trauer,
der unsagbaren schuld,
den unbeschreiblichen ängsten,
der großen traurigkeit,
dem zorn,
der bitterkeit,
der schwäche,
der unendlichen machtlosigkeit?

ich will schreien und etwas zerschlagen, etwas kaputtschlagen,
und schaffe es noch nicht mal, das kissen gegen das bett zu schleudern,
habe nicht die kraft zum schreien
und zerbreche an meinen eigenen träumen.

wie kann ich mich von der last befreien,
mir endlich den gewaltigen druck nehmen?

ich will fallen und schwach sein dürfen,
will aufgefangen werden
von starken armen,
die mich halten, mich umfangen,
mir zuflucht gewähren für eine kleine weile.

ich suche augen,
so warm und verständnisvoll,
geprägt von einer ersten weichheit,
dass sie mich zum weinen bringen
und mich erlösen,
da ich beides selbst nicht kann
und in ungeweinten tränen ertrinke.

ich suche halt,
weil ich mir selbst keinen mehr geben kann.
ich suche zuflucht,
heut', in dieser nacht.

warum ist niemand da,
warum bleibt mir das verwehrt?
und weiß zugleich wie dumm und kindisch meine frage ist.

fühl' mich ungeliebt und hässlich

ich will die worte loswerden
will mich von den vielen lasten befreien,
könnt ich sie nicht fortschicken?
mit dem nachtwind,
auf dass er sie fortträgt,
und sie nie wieder zu mir zurückkehren?
This Is Just To Say
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Forgive me they were delicious so sweet and so cold.
- William Carlos Williams (1883-1963)
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

the confusion in my head

verdammt, ich kann nicht mehr,
halte das hier alles nicht mehr aus,
du erdrückst mich,
ich ersticke hier,
lass mir doch endlich mal luft,
ich weiß, ich bin so unglaublich ungerecht,
aber ich halte das hier einfach nicht mehr aus,
ich muss es mal sagen, loswerden,
hier bleibt es ja anonym.

ich fühle, dass ich falle – mal wieder
doch kann man eigentlich noch fallen, wenn man in tausend stücke zerbrochen ist?
ich will nicht mehr fallen,
ich kann nicht mehr.
immer das gleiche,
das gedankenkarusell im kopf will einfach nicht stehen bleiben
und der teufelskreis reist mich mit sich.

ich bin so unglaublich wütend
und behalte es doch für mich,
bis ich innerlich explodiere.
ich ersticke an meinen gefühlen
und fühle mich so kraftlos,
so unglaublich kraflos.

ein familiendrama im fernsehen,
und meine mutter sagt beim abendessen,
ich bin froh, dass uns das nicht passiert ist.

was soll das?
ich kann das nicht ertragen
obwohl ich es nie für möglich gehalten hätte, dass ich das mal sagen würde,
er ist doch mein vater.
mein vater mag vielleicht vieles gewesen sein,
aber er war nicht gewalttätig.
für manche dinge braucht es keine körperliche gewalt,
das muss ich doch wohl selbst am besten wissen,
noch heute habe ich diese unglaubliche, alles an vorstellungskraft überwindende angst vor ihm
ihr satz – gedankenlos und beiläufig
(nein, ich will ihr ihre ängste natürlich nicht absprechen)
wirft mich aus der bahn,
wie so vieles andere.

meine familie hat nie ein gutes haar an meinem vater gelassen
(nicht dass er es verdient hätte – himmel, bin ich heute ungerecht,
aber heute will ich mal egoistisch sein und behaupten, dass würde mir jetzt mal zustehen),
obwohl meine mutter immer versucht,
nicht schlecht über ihn zu reden.
dennoch hat sie es getan, unbewusst
alle haben es getan
nun, auch wenn ich es verdammt lange geleugnet hab,
ich bestehe aus zwei hälften,
sonst gäbe es mich nicht.
die zweite, die verleugnete, werd ich wohl meinem vater zusprechen müssen
und so kann der einzig mögliche schluss sein,
diese zweite hälfte ist genauso schlecht wie mein vater es war.
scheiße. tolles leben.
ich kann ihn mir kaum aus der seele schneiden…
auch wenn ich es versucht habe
wie soll ich damit leben?
leben können?

dadurch hab ich alles, was ihn betrifft, verleugnet,
mir niemals zugestanden, dass ich mögen könnte – egal, ob das möglich wäre oder nicht, aber schon allein die freie entscheidung, ob ich ihn mag oder nicht, hab ich mir verweigert,
ich wollte unbedingt eine gute tochter, enkelin, … sein,
also hab ich nicht gemocht,
das getan, was ich dachte, das andere von mir erwarten.
verdammt, warum überleg ich mir das alles,
ich hatte doch sowieso immer diese entsetzliche angst vor ihm
und wäre wahrscheinlich eher innerlich gestorben,
als bei ihm zu sein.
er hat mir angst gemacht,
ich hab mich vor ihm gefürchtet.
kleine mädchen sollten keine angst vor ihrem vater haben,
große auch nicht


die angst,
zu sein wie er,
ist immer bei mir.

und ebenso die schuld.
die schuld an unendlich vielen dingen,
ist ebenfalls mein ständiger begleiter.


ich hab geträumt
die letzten beiden nächte
männer haben mich erschossen,
eigentlich müsst ich tot sein,
aber zu meiner eigenen verwunderung
waren die schüsse lautlos,
und ich hab keinen schmerz gefühlt.
sie haben einfach auf mich geschossen,
haben wirklich abgedrückt.

ich hab angst vor diesen träumen,
angst vor der angst, die ich in den träumen fühle.


warum schreib ich das alles auf?
ich weiß es nicht,
es muss raus,
ich kann nicht mehr damit leben,
will nicht daran ersticken.
die worte fließen einfach so aus mir heraus.
Zuletzt geändert von Faith am 16. August 2006 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Gerda
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Re: my poetry

Beitrag von Gerda »

Liebe Faith,

ja, ich finde auch, das kleine oder grosse Mädchen oder auch erwachsene Frauen keine Angst vor ihrem Vater haben sollten. Und dass der Vater so muss, dass man keine Angst vor ihm haben muss.
Es klingt so, als habe Dich nie jemand aus der Familie gefragt " wie ist das alles den für Dich, wie kommst Du denn damit zu recht" sondern dass Du wie einverleibt wurdest in ein Urteil über ihn.
Es stimmt, du bist zur einen hälfte aus den genen deines Vaters, ganz und gar. Ich selber hatte einen sehr gewalttätigen Vater und kenne die Gedanken darüber, dass ich ja dann all dieses Schlechte zu Hälfte in mir trage. In meiner Therapie wurde ich mir dessen bewusst, was ich tatsächlich von ihm habe - die Liebe zur Musik, tiefe Verbindung zu Spiritualität - und ich glaube heute, das alles, was so schlecht an ihm war, zu erklären ist, dass es menschlich ist, so zu versagen, auch wenn es als Kind unerträglich war, ihn so zu erleben.

Als Mutter von 3 Kindern wäre ich sehr froh, meine Kinder würden mir - wenn sie so empfinden, wie du - davon erzählen. Ich möchte dich ermutigen, deiner Mutter zu sagen, wie schwer es für dich ist und war, dass du in die Entwertungen deinem Vater gegenüber einverleibt wirst und ihr die Illusion zu nehmen, dass Eure Familiensituation dir nicht Gewalt angetan hat.

Liebe Grüsse schickt Dir Gerda
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

hallo gerda,

danke für deine liebe antwort und dein verständnis. das hat sehr gut getan. ich musste das alles einfach mal aufschreiben, es los werden. es musste einfach raus, ich dachte, ich ersticke sonst.
du hast geschrieben, du kennst diese gedanken. ich bin froh, dass ich nicht alleine bin (nicht falsch verstehen, wenn es möglich wäre, würde ich uns allen wünschen, dass niemand solche erfahrungenmachen muss).

ich schicke dir auch liebe grüße,
faith
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Faith
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Re: my poetry

Beitrag von Faith »

Die allerbesten Wünsche

Die strahlende Königin im himmelblauen Kleid,
aufrecht
und mit wiegendem Gang,
die Haare fallen ihr in gelösten Wellten über den Rücken,
das offene Gesicht ist der Sonne zugewandt,
und sie hat alles hinter sich gelassen.

Frei und unbelastet schreitet sie ihrer Zukunft entgegen,
einer Zukunft, die voller Glück, Freude und Freiheit sein wird.
Das Leben wird sie umfangen,
und umgeben von sicherem Geleit und dennoch frei,
wird sie Erfüllung finden.

Die holde Königin muss nun los,
heit'ren Gemüts
eilt sie zum Tanz.

Happy Birthday, mo cridhe.
Zuletzt geändert von Faith am 20. August 2006 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: my poetry

Beitrag von Löwenzahn »

ein kleines Licht - vergiss mein nicht

auch ich erkenne Deine / meine Einsamkeit
lass uns beim Mondesschein gemeinsam sein
ich habe gestern auch gewacht
hat Einsamkeit sich in mir breit gemacht
mich eingenommen
durch mich durch geklungen
mein liebe teure Freundin
ich denke an Dich
an unsere gemeinsamen Zeiten
unsere Lichtungen
unsere Kraft
sie lacht tief in meinem Herzen
und ich entzünde am Wochenende für uns beide eine hell strahlende Kerze

für immer Deine Freundin

Löwenzahn
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Re: my poetry

Beitrag von Löwenzahn »

Happy Birthday to you
Happy Birthday to you
Happy Birthday, dear Faith
Happy Birthday to you

Für Dich solls weisse Rosen regnen
Dir sollten sämtliche Wunder begegnen
die Welt sollte sich neu gestalten
und ihre Sorgen für sich behalten

Für Dich solls weisse Rosen regnen
Dir sollten sämtliche Wunder begegnen
die Welt sollte sich neu gestalten
und ihre Schönheit aufs Neue entfalten!!!!!

Wie gut, dass ich heute zufällig (gibt es denn den Zufall??)
hier gelandet bin!

Danke, dass es es Dich gibt
und schön, dass ich Dich kennengelernt habe.

Wir sehen uns unterm Mondesschein

die Löwenzahn
Zuletzt geändert von Löwenzahn am 21. August 2006 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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