no title

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NoFuture
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no title

Beitrag von NoFuture »

Versuchst Wege zu finden,
der Realität zu entfliehen.

Spielst
das Spiel mit dem Feuer.

Spielst
das Spiel mit dem Tod.

Wachst irgendwann auf,
erkennst es ist zu spät.

Die Zeit ist abgelaufen.
Hat ihre bitteren Spuren hinterlassen.

Nur weil du Wege gegangen bist,
um dich selbst zu belügen,
um dich selbst zu betrügen,
um vor deinem Leben zu fliehen,
weil du nicht wahrhaben willst, dass es war,
dass es ist wie es ist.

Verlierst Menschen,
die du liebst.

Verlierst dich selbst,
vor lauter Hass.

Deine Augen sind leer geworden,
aber es ist egal.
Du nimmst es wie es ist und änderst nichts.
Du hast den Kampf aufgegeben es würde anders werden.

Dass ist der größte Fehler denn du machen kannst.
Aber es ist niemand da um dich aufmerksam zu machen.
weil wir das alle so sehen.
Weil wir keine Zukunft mehr haben.

Ihr seid die, die mit dem Finger auf mich zeigen.
Zieht eure Kinder weg von mir.

Dabei dürft ihr eins nicht vergessen,
ihr habt aus uns dass gemacht was wir heute sind.

Ihr könnt uns nicht vernichten,
denn wir sind ein Teil von euch.


NoFuture
Visions of you
bring tears to my eyes..
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Gerda
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Re: no title

Beitrag von Gerda »

Liebe Nofuture,

ich bin sehr berührt von Deinem Text. Erst habe ich Dein Post an ctars gelesen. Ich empfand große Dankbarkeit, dass du so viel persönliches von Dir geschrieben hast, mit dem so deutlich wird, was wir Eltern einem Kind antun können, indem wir es nicht verstehen. Ohne es zu wissen.

Der FReund von meiner Tochter hat sich umgebracht mit 17, weil er es nicht ertrug, wie seine Familie zerrüttet war. Meine Tochter wollte irgendwann hinter ihm hergehen, als sie 15einhalb war, weil sie auch so verzweifelt war. Ich bin unglaublich froh, dass sie es nicht getan hat und dass ich es geschafft habe, für sie da zu sein mit all meiner Lebenskraft und rund um die Uhr und sie hat es nicht gemacht. Heute ist sie 21 und hat ein Studium angefangen, hat einen Freund und hat aus diesen schlimmen gEfühlen herausgefunden. Ich habe sie darin unterstützt, habe sie begleitet und sie kriegt ihr Leben jetzt ganz gut hin. Ich habe ganz ganz viel darum gekämpft, zu verstehen, was in ihr los ist und deshalb glaube ich, etwas von dem zu kennen, was du schreibst. Es tut mir sehr leid und auch weh, dass es für dich so anders gelaufen ist. Ich schreibe auch deshalb hier sehr engagiert in diesem Forum, weil ich mir wünsche, einen Beitrag zu leisten, dass es mehr Verstehen unter den Menschen gibt.

Ich finde es richtig sch***e, dass Du offensichtlich niemanden hast. der um dich kämpft. Und es tut mir weh, die Vorstellung, wie es dir gehen mag. Aber was ich ganz ganz toll finde, das ist, dass du uns Eltern hier etwas sagen kannst und das auch tust. Ich hoffe sehr, dass du das auch weiter tust und dass viele Eltern das lesen und wir gemeinsam daraus etwas machen können.

Auf jeden Fall spüre ich, dass du sehr viel sehr schweres erlebt hast, was Dich sehr erwachsen gemacht hat und du kannst nicht mehr unbeschwert sein. Ich hoffe, du findest es nicht völligen Mist, was ich schreibe. Ich fühle mich so mit leeren Händen vor dir und möchte dir doch so gerne etwas geben.

Ich stelle mir vor, dass es dir auch weh tun muss, zu lesen, dass eine Mutter so wenig Verständnis für ihr Kind aufbringt,und ich bin froh, wie ehrlich du darüber geschrieben hast, wie es dir mit solch einem Verhalten Deiner Mutter gegangen ist.

Deine Signatur finde ich sehr stark. Ich möchte auch mit erhobenem Kopf durch die WElt gehen, wenn meine Augen voller Tränen sind und ich hoffe sehr, dass du dasauch tust.

Zu deinem Text möchte ich noch etwas persönliches sagen:

Versuchst Wege zu finden,
der Realität zu entfliehen.

Spielst
das Spiel mit dem Feuer.

Spielst
das Spiel mit dem Tod.

Wachst irgendwann auf,
erkennst es ist zu spät

Meine Partnerin hat, als sie Jugendliche war, auch harte Drogen genommen - ich nehme mal an, das meinst du mit dem Suchtproblem, wovon du kurz geschrieben hast. Wir haben viel darüber gesprochen, warum sie das gemacht hat. Und was sie gesagt hat, war sehr ähnlich wie diese Stelle aus deinem Text. Mit dem Tod zu spielen, um das Leben zu fühlen. Um eine Grenze für sich selbst zu finden. Wie weit bin ich bereit zu gehen, habe ich in mir eine Grenze, bis wo ich gehe, oder ist die Grenze der Tod. Sie hat gefühlt, dass es eine Grenze davor gab. Zum Glück. Denn sonst hätte ich sie nicht kennengelernt. Ich wünsche mir sehr, dass Du so eine Grenze in dir selbst findest, die eindeutig im Leben ist. Denn ich wünsche mir sehr, dass noch viele Menschen von Dir lesen können und all das, was ganz wahrhaftig und ehrlich ist, erleben können und sich davon berühren lassen können, damit sie es mit ihren Kindern anders machen können.

Alles Liebe wünscht dir Gerda
Zuletzt geändert von Gerda am 30. September 2006 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
"Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte, und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern.“

Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
NoFuture
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Registriert: 25. Dezember 2004 09:52

Re: no title

Beitrag von NoFuture »

Gerda postete
Liebe Nofuture,

ich bin sehr berührt von Deinem Text. Erst habe ich Dein Post an ctars gelesen. Ich empfand große Dankbarkeit, dass du so viel persönliches von Dir geschrieben hast, mit dem so deutlich wird, was wir Eltern einem Kind antun können, indem wir es nicht verstehen. Ohne es zu wissen.



Ich finde es richtig sch***e, dass Du offensichtlich niemanden hast. der um dich kämpft. Und es tut mir weh, die Vorstellung, wie es dir gehen mag.


Auf jeden Fall spüre ich, dass du sehr viel sehr schweres erlebt hast, was Dich sehr erwachsen gemacht hat und du kannst nicht mehr unbeschwert sein. Ich hoffe, du findest es nicht völligen Mist, was ich schreibe. Ich fühle mich so mit leeren Händen vor dir und möchte dir doch so gerne etwas geben.

Nein gar nicht, dank dir für deine Zeilen.

Deine Signatur finde ich sehr stark. Ich möchte auch mit erhobenem Kopf durch die WElt gehen, wenn meine Augen voller Tränen sind und ich hoffe sehr, dass du das auch tust.

Zu deinem Text möchte ich noch etwas persönliches sagen:

Versuchst Wege zu finden,
der Realität zu entfliehen.

Spielst
das Spiel mit dem Feuer.

Spielst
das Spiel mit dem Tod.

Wachst irgendwann auf,
erkennst es ist zu spät

Meine Partnerin hat, als sie Jugendliche war, auch harte Drogen genommen - ich nehme mal an, das meinst du mit dem Suchtproblem, wovon du kurz geschrieben hast. Ich wünsche mir sehr, dass Du so eine Grenze in dir selbst findest, die eindeutig im Leben ist.



Alles Liebe wünscht dir Gerda
Dabei geht es mir nicht darum, Eltern schlecht zu machen. Meine Mum bleibt meine Mum, mein Dad mein Dad. Eltern sind wie sie sind und so sollte man sie auch nehmen. Niemand auf der Welt kann fehlerlos sein. Ich hab sie lieb wie sie sind - es sind meine Eltern und egal was war sie werden es bleiben. Ich habe nicht oft Kontakt und doch versuche ich ihn zu halten.. irgendwann bereut man es sonst. Und die Schuldfrage ist eine Scheissfrage. Ich gebe meiner Mutter nicht die Schuld für dass was war. Jeder trägt seinen Teil dazu bei - ich genauso.
Ehrlich kann ich dir sagen, dass ich mir in Phasen wie jetzt die oberen Zeilen wirklich vor Augen halten muss. Ich bin manchmal auch blind und mache Vorwürfe. Ich habe auch meine Fehler.
Was war, das war. Und wenn ich manchmal im Bus sitze. Und zwei 15 jährige naive Mädels machen mich blöd an - dann bin ich froh, dass ich bin wie ich bin. Alles was war, hat mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin.


Doch doch gibt schon paar Leute die an meiner Seite sind. Aber im Grunde ist man alleine, das ist einfach so. Helfen kann man sich nur selbst.

Nein gar nicht, dank dir für deine Zeilen.

Ich geh immer mit erhobenem Kopf an meinen Mitmenschen vorbei, ich bin zu stolz um mich schwach zu zeigen. Das mach ich wenn es dunkel wird und nichts mehr zu sehen ist.

No comment ;) ist der falsche ort...

lg NF
Zuletzt geändert von NoFuture am 30. September 2006 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Gerda
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Re: no title

Beitrag von Gerda »

Liebe Nofuture,

ich finde es wirklich sehr stark, alles was du schreibst. Auch die Haltung deinen Eltern gegenüber bewundere ich. Ich selbst konnte das erst mit 45 beginnen, zu sagen. Auch finde ich stark, dass du spürst und weisst, dass alle einen Anteil haben daran, wie es jetzt ist.

Das Gefühl, zu stolz, um mich schwach zu zeigen, kenne ich auch von mir. Und natürlich von vielen anderen Menschen. Das ist schade, weil dann alle Menschen mit ihren schwachen Seiten alleine bleiben und keine Unterstützung haben. Ich wünsche mir sehr eine Welt, in der die Menschen wirklich für einander da sind, und einander begleiten und Halt geben auch mit den sogenannten schwachen Seiten. Ich schreibe sog., weil Tränen z. B. sind ja sehr stark und sie machen einen nur furchtbar verletzlich, aber das ist ja nicht schwach sondern normal, denn eigentlich sind alle Menschen verletzlich.

LG
Gerda
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Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.
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Hammer
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Re: no title

Beitrag von Hammer »

Liebe No Future,

ja du hast Recht wir sind das was man aus uns
gemacht hat.
Aber jeder neue Tag ist ein Anfang aus uns auch das
zu machen was wir wollen.
Unsere Vergangenheit können wir dabei nicht leugnen aber
wir können den anderen unser wahres ICH zeigen.

Auch ich bin mit dieser Erkenntnis nicht geboren wurden,
sie mußte wachsen und reifen so wie ich.
Und diese Erkenntnis wird auch in dir wachsen und reifen
bis zu dem Tag wo du sie leben kannst.

Alles Liebe
Dani
Kinder sind nicht unser Eigentum,
wir haben "nur" das Glück sie auf
IHREM WEG zu begleiten.
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