Wo bist du?

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ScheidungskindNr.1
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Wo bist du?

Beitrag von ScheidungskindNr.1 »

Schau ich zum Himmel,
seh ich blau
wie deine Augen,
die mich früher
anschauten,
anlachten,
anweinten.
Ein Kind bin ich nicht mehr.

Wo bist du nun?
Schau ich nun zum Himmel,
seh ich grau,
wie die Erinnerung-an dich-
die langsam, aber sicher
zu verblassen scheint.

Du bist krank.
Erkennst mich nicht mehr.
Weißt nicht mehr,
dass es mich gibt.
Schuld hast du nicht direkt,
doch ist indirekte Schuld nicht Schuld?

Kann ich dich noch meine Mutter nennen?
Oder soll ich glauben, du bist tot?
Was soll ich anderen sagen?
Dass ich dich nicht kenne?

Du und deine blauen Augen
sind fort.
Werd ich sie jemals wiedersehn?
Die Zweifel packen mich.



Dieses Gedicht, eigens von mir verfasst, soll einfach zum Nachdenken anregen. Nicht jeder kennt seine Mutter noch. An alle, die sie haben: Seid bloß froh darum.

Euer ScheidungskindNr.1
Tamara22
Moderator
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Wohnort: Frankfurt

Re: Wo bist du?

Beitrag von Tamara22 »

Hallo liebes ScheidungskindNr.1,

ich begrüße dich hier im Forum.
Ich finde deine Zeilen sehr aufwühlend und ja sie regen zum Nachdenken an.
Meinst du dass Erinnerungen einen Menschen auf lebendig halten können selbst wenn das im Aussen vielleicht anders aussieht? Ich glaube schon...
Lg Tami
Change it, love it or leave it.
ScheidungskindNr.1
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Beiträge: 8
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Re: Wo bist du?

Beitrag von ScheidungskindNr.1 »

Hey!

Vielen Dank für deine Antwort!

Für mich war das Problem einfach, dass ich meine Mutter irgendwie an meiner Seite im Leben brauche...so wie ich deine Frage verstehe, gebe ich dir recht. Ich denke, dass Erinnerungen schön sein können, dazu muss man einen Menschen nicht jeden Tag sehen...
Aber wenn du weißt, dass deine Mutter irgendwo, aber nicht bei dir ist, dann wünscht man sich, sie bei sich zu haben. Dieser Gedanke macht mich oft traurig. Oft hab ich Angst, sie nie wiederzusehen, was sehr wahrscheinlich ist. Dieser Gedanke ist schrecklich, aber ich denke, damit muss ich irgendwie fertig werden...

Liebe Grüße,
S.K.Nr.1
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