im Nebel

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marina
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im Nebel

Beitrag von marina »

Seltsam im Nebel zu wandern,
Einsam ist jeder Busch und Stein.
kein Baum sieht den andern,
jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben Licht war.
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich keiner ist Weise,
Der nicht das Dunkle kennt.
Das unentrinnbar und Leise,
Von allen ihnTrennt.

Seltsam im Nebel zu Wandern,
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Rechtschreibfehler sind spezialeffeckte meiner Tastatur!

Das Glas ist nicht halb Leer, sondern viel zu groß für das bisschen Wasser.
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Bea1970
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Re: im Nebel

Beitrag von Bea1970 »

Hallo Marina,

das hast du so gut beschrieben. So allein fühl ich mich auch oft, zumindest im realen Leben.
Ich kenn das nur zu gut. Da kann ich grad mit unterschreiben.
Aber der Nebel muss doch irgendwo aufhören, oder? Wir sind nicht allein, es gibt ganz viele von uns, nur vielleicht nicht in direkter Nähe.

Viele Grüße,

Bea
~ Missbrauch ist Mord an Kinderseelen ~
~ http://www.missbraucht.de ~
DesertRose
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Re: im Nebel

Beitrag von DesertRose »

Hier noch ein kleines aber feines Gedicht von Hermann Hesse:

Die Stunde

Hermann Hesse


Es war noch Zeit; ich konnte gehn,
Und alles wäre ungeschehn,
Und alles wäre rein und klar,
Wie es vor jenem Tage war!

Es mußte sein. Die Stunde kam,
Die kurze, schwüle, und sie nahm
Unwandelbar mit jähem Schritt
Den ganzen Glanz der Jugend mit.
Lebe jede Sekunde deines Lebens, denn es kann von heute auf morgen, wie ein Kartenhaus zusammen fallen!
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