hey
tja, wenn man tagelang kein internet hat, dann muss man eben mal viel viel auf einmal lesen und dann auf alles aufeinmal antworten...
ich opfer.
aber ich denke, es sollte auch noch die sicht des kindes hier herein. den rest haben wir ja jetzt.
ich hab, während dem endlosen lesen (naja teilweise hab ich auch nur so in etwa überflogen..), meine gedanken mitgeschrieben, und kopier's jetzt einfach mal kurz hier rein:
das beispiel mit dem samstags im bad spricht für mich was ganz anderes:
Dem kind wurde ein wichtiges samstags-papa-ritual genommen.
Das ist kein positionskampf! Wenn ein kind das so gewöhnt ist, und sich vielleicht immer die ganze woche für diese eine sache am Samstag mit dem papa gefreut hat, dann ist das doch kein positionskampf, sondern einfach ein gemeines wegnehmen eines geliebten papa-einmal-die-woche-für-sich-haben!
Natürlich ist das bei erwachsenen normal! Aber dann vereinbart es doch so, dass samstags conny mit papa im bad ist und du darfst dann sonntags! So was wäre fair! Da würde ich mich als kind auch hintergangen fühlen! Da würde ich dann vielleicht auch das gefühl haben „hey, die nimmt mir den papa weg!“ und das zu recht. Vielleicht gab es dieses ritual ja auch schon, als dein freund noch mit seiner ex total verliebt zusammen war? Seine ex ist auch erwachsen und hat das dann zugelassen!
und wenn dem kind etwas für das kind normale weggenommen wird, dann ist doch klar, dass das kind dich da auf ähnliche ebene stellt, denn du hast dich auf seine ebene gestellt indem du sein ritual ihm wegenommen hast! Das ist doch logisch!
Maxi, was meinst du mit „schlechte eltern“? in welchem zusammenhang???
Ansa, leider schaffen es nicht alle eltern, ihre kinder wie kinder und nicht wie partner zu behandeln. Ich habe mich jahrelang als begelitperson meiner mutter gefühlt, wenn wir irgendwo fremdes zu zweit waren.
Ich musste pur meinen verstand einsetzen, als es mal zu der option kam, dass meine mutter wieder einen partner kriegen könnte. Und nur mein purer verstand konnte mich lenken, nicht die ganze zeit beim vorerst „besuch“ zu bleiben, sondern mich auch mal in mein zimmer zurückzuziehen, damit meine mutter ihren „besuch“ auch mal für sich hat. Ohne meinen verstand hätte ich wahrscheinlich nicht einmal zugelassen, dass sie überhaupt mal wieder auf partnersuche geht.
Ansa schreibt:
„Und mit der Vielfalt der Menschen ist es dann auch hin und wieder schwer. Ich kenne Familien in denen der neue Partner den Kindern nichts zu sagen hat oder in denen er nur mit ihnen lebt, weil er den Partner anders nicht bekommen kann. Im einfachsten Fall steht er den Kindern gleichgültig gegenüber, im schlimmsten Fall sieht er sie als Störfaktor. Aber immer ist gewiss, ohne Kinder geht`s nicht. Und im optimalsten Fall liebt er alle.... wenn ich hier von Partner spreche meine ich immer beide möglichen Seiten.“
Ich habe mich oft gefragt (frage mich dies immer noch), ob – wenn meine mutter wieder einen partner hat – ich diesen als vaterfigur möchte, der mich liebt, als sei ich sein eigenes kind, der mit mir was macht und der mir, erzieherisch gesehen, was zu sagen hat, oder ob es mir lieber wäre, wenn er in meinem leben und meinen angelgenheiten nichts zu sagen hat, mich einfach größtenteils in ruhe lässt, eben einfach im haus wohnt und mit mama eben zusammen ist.
Früher wollte ich auf jedenfall version 2. „ein stiefvater ist ja nicht mein richtiger vater, also hat er mir auch nix zu sagen!“ unter dem motto, so etwa.
Meine mutter fragte mich vor ihrer ersten beziehung nach der scheidung mal genau, wie ich es denn am liebsten hätte, wenn sie einen freund hätte und ob ich es überhaupt akzeptieren würde. „natürlich wäre das ok! Es ist ja dein leben und du sollst glücklich sein! Aber ich möchte nicht, dass er sich zu schnell bei uns einnistet. Ich möchte nicht, dass er andauernd da ist. Ich möchte, dass er erst mal den status als besucher hat. Was dann kommt, das sehen wir dann.“ Ich habe mich quasi in allem außen vor gelassen. Unter dem motto „ist doch ihr freund, nicht meine sache.“ Doch damit hatte ich etwas unrecht. Wenn ich mich meiner mutter gegenüber so zugehörig fühle, dass der neue freund besucherstatus haben soll, dann gehört alles weitere aus meiner sicht als eindringen nicht nur in das leben meiner mutter, sonder auch in das meinige.
Ich würde es trotzdem niemals akzepiteren, dass mir ein partner meiner eltern irgendwas vorschreibt. Ich würde ihm den vogel zeigen („du kannst mich mal.“ Natürlich nicht toternst, sondern so toternst, dass danach ein lachen kommt und alles ironie ist, aber doch aussagt, dass das, was der grad zu mir gesagt hat, höchstens ein witz hat sein können. Nicht böse gemeint.), außer es wäre eine alltägliche situation („deckst du mal den tisch? Das essen ist gleich fertig“ mehr beispiele kann ich kaum bringen, da ich sogar kaum auf meine mutter höre, wenn es um mehr geht ^^)
Allerdings gefällt mir die vorstellung, dass da noch jemand anderes neben meiner mutter sein könnte, der aufpasst, dass hier daheim nicht alles aus dem ruder läuft (in jeglicher hinsicht.)
Und der vielleicht auch für mich mal da sein könnte, der vielleicht mir doch das geben kann, was mein vater nicht kann, vielleicht etwas vaterfigur sein, aber bitte nur die positiven seiten.
Erst dachte ich, ich könne jeden als neuen freund meiner mutter akzeptieren, da ich mit eigentlich allen menschen gut auskomme. und dieser neue ja dann sowieso nichts mit mir zu tun hat. Doch ich wurde eines anderen belehrt. Und daran muss sollte man als „elter“ auf der suche nach einem neuen partner auch denken. Es muss nicht nur der neue partner das kind akzeptieren, sonder das kind muss genauso auch den neuen partner akzeptieren! Sonst gibt’s sabotage auf höchstem niveau oder unglücklich sein. Allerdings muss man bei sabotage immer unterscheiden: entweder ist das kind einfach dagegen, dass da überhaupt jemand ist, auch wenn man diesen eigentlich mag, aber… er/sie stört halt alles! Es gibt so viele veränderungen! Ich will mama/papa wieder für mich allein haben! Und so sehr mag ich den neuen/die neue jetzt auch wieder nicht, dass ich dafür die samstäglichen fahrradtouren mit papa aufgebe!
Oder das kind mag einfach strikt den neuen partner als person nicht. Er/sie ist dem kind einfach unsympathisch oder das kind kommt mit einer verhaltensweise des neuen nicht klar, vielleicht auch, weil dieser sich einbildet, dem kind etwas vorschreiben zu können! So was muss man einfach grundlegend klären.
Version 1 kann vielleicht irgendwann das alles besser begreifen und man kann es ihm auch begreiflich machen.
Version 2 ist wesentlich kritischer. Über verhaltensweisen dem kind gegenüber kann man noch reden. Der rest ist wohl meist hoffnungslos.
Oder ein annehmen des neuen ist gar nicht notwendig.
Wenn man positionskampf und liebe nicht weiß, wie in einen topf zu werfen, dann nehme man ein kind, das sieht: diese position habe ich verloren. Diese position habe ich mit liebe verknüpft. Jetzt ist die position weg und damit auch die in tat umgesetzte liebe. Oder man nehme einen neuen partner: „hey! Mein neuer freund macht mit seinem kind was, was er mit mir tun sollte, was andere mit ihrem partner tun! Vielleicht liebt er mich nicht so sehr, als dass er das mit mir tun möchte. Aber wenn ich diese position bekomme, dann liebt er mich doch so!“
Ach und, maxi: das kind hat nur ein leben: das seine.
Ein erwachsener kann sein leben mal aufgespalten sehen, aber ein kind sieht sein leben als eines. was es auch ist und was so sein soll und muss.
wie gesagt: das ist nur das, was ich nebenbei so mitgeschrieben habe...
ich glaube mir würde noch einiges anderes einfallen, aber ich hab mich für heute genug damit beschäftigt und wir gehen gleich essen
unter der bedingung, dass ich salat und/oder gemüse bestelle ^^
absurd, wenn man bedenkt, dass sich meine ma zu 80% nur von schokolade und schokoladehaltigem oder kakaohaltigem ernährt ^^
grüßle von einer girl-soccer, die hunger hat.