Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

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sonnenschein2
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Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal wieder eure Augen zum Lesen und eure Gedanken für meine Tochter und mich. Ich komme nicht mehr weiter und merke, dass ich mich von meinen Emotionen überrennen lasse und Fehler mache. Aber auch ich bin nur ein Mensch und versuche eine liebevolle Mutter zu sein.
Vorab möchte ich mich schon mal für meinen Schreibstil entschuldigen, falls es zu Entgleisungen in der Wortwahl kommt. Ich möchte den Vater unserer Kinder nicht schlecht machen und auch nicht schlecht über ihn sprechen. Ich hoffe es gelingt mir.

Meine Tochter(11) spielt aktiv im Fußball Verein. Sie kämpft gerade jetzt um einen Stammplatz in der Mannschaft. Sie spielt in einer Jungenmannschaft. Einige Spieler fallen verletztungsbedingt aus, sodass sie jetzt zum Zuge kommt und endlich spielen darf. Ich hatte mit ihrem Trainer abgesprochen, dass die letzte Saison zur Vorbereitung für sie sein sollte. Sie hatte technisch einiges nachzuholen...Aber die Maus hat wohl wirklich Talent, spielt jetzt auch in der Schulmannschaft und ist auch für die Kreisauswahl vorgeschlagen. Unser Problem: Papa macht nicht mit. Spiele sind meistens am We, wie in der Bundesliega halt auch. Ich fahre mein Mädel zu jedem Training und natürlich auch zu jedem Spiel. Aber Papa halt nicht. Ihm fällt immer wieder etwas neues ein weshalb sie nicht spielen darf. Mal ist es ein Besuch bei den Großeltern, mal ein Ausflug in die Stadt.
Zu eurer Info, die Spiele dauern ca. 1 Stunde. Danach ist frei. Sicher zwischendurch sind auch mal Turniere, die halt den ganzen Tag dauern können. Aber die lady ist mit Leib und Seele Fußballspielerin. Für sie gibt es nur die Schule und Fußball. Also was mache ich jetzt?

Ich kann mit meinem Exmann nicht sprechen. Habe ihm schon vor langer Zeit gesagt, dass die Belange der Kinder vor gehen. Die Tochter hat auch schon versucht mit ihm zu sprechen. Ich würde auch an seinen We mit ihr zum Spiel fahren. Sie kann von andern Spielereltern auch mitgenommen werden. Es ist alles organisierbar. Ich bin mit meinen Nerven am Ende. Sie weint immer wieder, weil Papa sie nicht fährt, sie nicht spielen kann, damit keinen Platz in der Mannschaft erhalten wird...
Vorhin habe ich Rot gesehen und sie unter Druck gesetzt. Ich zahle ja schließlich auch für das Training und ich hetze mich ab um sie zu allen Terminen zu fahren. Habe hier auch noch zwei Söhne sitzen, die sich nicht für Fussi interessieren...Ich habe ihr gedroht, dass ich sie vom Fussi abmelde.
Sie weinte bitterlich und sagte dann: "Dann habe ich wenigstens keinen Stress mehr mit Papa"...
Aber die Tränen flossen, sie kann und soll nicht aufhören. Wie gesagt Fussi ist ihr ein und alles. Sie hat dort Freundschaften und ist beliebt. Und sie hat wirklich Talent und ist mit Spaß dabei....

Ich haber ihr geraten Druck auf Papa auszuüben. Notfalls damit zu drohen nicht mehr zu ihm zu kommen...Ich weiß, das war Mist. Aber ich weiß nicht mehr weiter....

Verzweifelte Grüße
Sonnenschein2
FairyQueene

Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von FairyQueene »

Liebe Sonnenschein,

Du kannst mit ihm nicht sprechen – aber sprechen scheint mir hier die einzige Möglichkeit zu sein?

Weißt Du oder vermutest Du, warum Dein Mann das nicht möchte? Hat es was mit Dir zu tun? Ums Praktische geht es sicher nicht, das ist ja organisierbar, wie du richtig schreibst. Möchte er vielleicht auch einfach nur mal ein ungestörtes WE mit seiner Tochter haben?

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Kreisauswahl!

Ich kenne das Problem aus der anderen Perspektive. Der Vater meines Sohnes hat die Sportgeschichten bedingungslos unterstützt, wenn nicht initiiert, und wurde in meinen Augen immer mehr zum typischen Sportler-Papa (á la Eislaufmutter). Beim Fußball stand er hinterm Tor, beim Tennis am Rand, und immer redete er ehrgeizig auf seinen Sohn ein. Ehrlich gesagt, hat das dazu beigetragen, daß ich ihn immer weniger mochte. Meine Einwände gegen ein Übermaß an Sport (und ein Übermaß an Papa am Rand) wurden immer abgetan. Als wir uns dann getrennt haben, habe ich an den wenigen Tagen, die ich zunächst mit meinem Sohn hatte, auch protestiert, wenn ich dann noch, statt mit ihm zusammenzusein, ihn den ganzen Tag von fern auf dem Fußballplatz begucken konnte. (Und er selbst hätte auch jederzeit gesagt, daß er das alles unbedingt will. Hat auch geheult, er würde aus der Mannschaft fliegen etc. Inzwischen sagt er auch manchmal was anderes.)

Inzwischen streiten wir weniger um das Thema, weil wir unsere Konflikte weitgehend gelöst haben und nicht mehr auf dem Rücken des Fußballs austragen müssen (und weil ich mein Kind mehr sehe und Sportplätze deswegen auch wieder als Teil des Lebens und nicht als Hindernis betrachten kann). Das Ergebnis des väterlichen Ehrgeizes sind nun allerdings zwei Kreisauswahlen und dreimal Fußball- und zweimal Tennistraining pro Woche plus ungezählte Punktspiele und Trainingslager. Noch dazu Dauerstreß mit jedem Trainer wegen der anderen Sportart, die angeblich zu viel Energien abzieht, Terminkollisionen etc. Viel zu viel nach meiner Ansicht, Sohni wird nun gern mal "krank" vor weniger attraktiven Trainingsterminen, und ich setze darauf, daß er irgendwann mal selbst einen Punkt setzt und herausfindet, was er wirklich möchte, was er verkraften kann und was nicht.

Ich erzähle Dir das nicht, weil ich dich für so eine Mama halte, sondern weil ich denke, hier geht es vielleicht deinem Mann auch darum, zu "bestimmen", was das Kind macht bzw. zumindest mal gehört zu werden.

Tja, außer Reden fällt mir da wirklich nichts ein. Wenn er eure Tochter mag und merkt, wie wichtig ihr das ist, kann man doch vielleicht einen Kompromiß finden? Daß zumindest ein Teil der Termine wahrgenommen wird? Ich habe jedenfalls meistens doch nachgegeben.

Vielleicht kann der Trainer mit ihm reden?

Liebe Grüße
FairyQueene
sonnenschein2
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Fairy,

reden kann ich mit meinem Ex ja nicht. Das ist das Problem.
Ich weiß, dass er mit Fussi nix anfangen kann. Für ihn ist es eine Strafe am Platz zu sein. Nur hat er sich schon mal gefragt wie unsere Tochter sich fühlt, dass Papa in diesem Jahr noch nicht ein Spiel gesehen hat und bei keinem Training dabei war?
Nein, ich bin keine ehrgeizige Fußballmama. Das Kreistraining habe ich abgesagt, weil ich finde, dass es zu viel ist. Der Trainer der Schulmannschaft weiß in Absprache mit mir Bescheid, dass keine Angabe über unsere Tochter gemacht werden, damit sie nicht von Scouts belagert wird. Sie ist in meinen Augen noch zu jung dafür.
Es geht lediglich darum, dass sie 2 mal in der Woche Training hat und an den We ihre Spiele. Es ist ihr Hobby und ihr eben enorm wichtig. Ich kann mir auch was Schöneres vorstellen als auf dem Fußbalplatz zu stehen. Aber wenn ich ihr glückliches Gesicht sehe, wie sie strahlend und verschwitzt vor mir steht...Ist alle Langeweile vergessen und ich freue mich mit ihr...

Ich weiß nicht ob der Coach den Mum hat mit meinem Ex zu sprechen. Ich hatte ihn schon mal darauf angesprochen. Aber Herr Ex kommt ja meistens erst gar nicht.... :dampf:

Viele Grüße
Sonnenschein2
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Ansa
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Sonnenschein,

ich denke mir, das ist ein klassischer Fall für einen Vermittler? Jugendamt oder Mediator? Dort kann Deine Tochter auch mit dem Papa allein reden, wenn sie mag. Manchmal helfen solche Gespräche mit einem Unbeteiligten einfach weiter.

Die Alternative ist, wenn ein Spiel ansteht, bleibt sie zu Hause und geht erst dann zu Papa? Das würde ich auch so sagen, denn natürlich, regelmässige Teilnahme an Spielen und Trainings ist schon eine Pflicht, allein aus Verlässlichkeit der Mannschaft gegenüber.

Sie kann ihm auch einen Brief schreiben, in dem sie ihm mitteilt, WIE wichtig ihr das ist, falls sie es nicht schafft, die Dinge auszusprechen?

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Ansa,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe unserer Tochter auch vorgeschlagen mit Papa nochmal zu sprechen, nochmal zu betonen wie wichtig ihr das Fußballspielen ist. Ich habe Sie auch dahingehend bestärkt zu sagen, dass sie dann halt erst am Samstag nach dem Fußballspiel zu Papa geht. War mir nur halt nicht sicher, ob das rechtlich durchsetzbar ist. Sie ist erst 11 und ich habe ja für den Umgang zu sorgen...

Den Vorschlag mit Jugendamt habe ich auch schon gemacht, aber sie hat Angst davor, weil sie zum Zeitpunkt der Trennung Kontakt mit Jugendamt hatte. Ihr Vater hat sich ziehmlich aufgeregt, dass ich das Jugendamt eingeschaltet hatte. Dabei wollte ich nur, dass uns geholfen wird Regeln im Umgang aufzustellen.
Hat sie denn das REcht zu sagen, dass sie dann später zu Papa geht?

Liebe Grüße
Sonnenschein2
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Ansa
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von Ansa »

Liebe Sonnenschein,

ich denke schon, das Deine Tochter auch erst nach dem Fußball zu Papa gehen darf.... Sport und Zusammengehörigkeitsgefühl ist für Kinder etwas ganz Wichtigs, ich denke, das sehen auch eventuelle Richter und JuA Mitarbeiter ein. Solche Dinge sollten für Trennungskinder nicht verloren gehen dürfen, zumindest dann nicht, wenn beide Eltern raumnah wohnen und es ermöglichen können.

Das kann ja auch eine Alternative für den Papa sein? Möglicherweise hat er unliebsame Erinnerungen an Fußballplätze und kann nicht über seinen eigenen Schatten springen? Vielleicht geht es da eher um ihn, als um seine Tochter?

Vor dem JuA hat meine Tochter damals auch eine Riesenangst gehabt, natürlich ist das mit Ärger verbunden, eher von Papa als vom Amt. Das JuA ist dafür da, Kindern in Not zuhelfen. Es sollte dafür sorgen, das die Belange des Kindes im Mittelpunkt stehen und nicht die Befindlichkeiten der Eltern. Also für so einen Fall wie den Euren eine ideale Hilfe. Grade wenn ihr Eltern nicht miteinander reden könnt.

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von sonnenschein2 »

Liebe Ansa,

ich versuche unser Mädel darin zu stärken gegen Papa aufzubegehren. Bei mir macht sie das sehr gut... :D Mir fallen dazu deine Worte ein, die du schon oft geschrieben hast. Meiner Liebe ist sie sich wohl sicher...Aber wenn Papa dann sagt, "Dann brauchst du gar nicht mehr zu mir zu kommen" und "Hast du mich denn nicht mehr lieb, dass du nicht mit mir zusammen sein willst"...wird mir schlecht. Es ist eine Art Gewaltanwendung mit der ich, auch nach so langer Trennung, immer noch nicht umgehen kann. Denn das habe ich ja lange Zeit mit mir machen lassen.
Liebe Grüße
Sonnenschein2
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Ansa
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von Ansa »

Liebe Sonnenschein,

das kenne ich ja nun zu genüge, der letzte Satz des Papas zu meiner Jüngsten, nach dem Streit um die Fahrt zur Hochzeit ihres Paten, "das war gar nicht meine kleine liebe xxx, die würde so was nämlich nie tun!" Ich hätte k.... können, sorry. Und das sagte er dann auch gleich zweimal hintereinander. Zumindest spürt meine Tochter die Intensität dieser Aussage, sie nimmt sie, auch wenn sie die emotionale Erpessung nicht bewusst wahr nimmt, als nicht stimmig wahr. Sie tut ihr unwohl, sozusagen.

Ich bestärke sie, das sie zum einen nicht für das Wohl des Papas zuständig ist, denn der sollte für sie sorgen und nicht sie für ihn, was er ja oft genug einfordert. "Wenn Du auch nicht mehr zu mir kommst, muss ich weinen und werde immer traurig sein." (Schön, jeder darf weinen, wann immer ihm danach ist) Und ich bestärke sie außerdem, das sie auf sich achtet und für sich sorgt. Mache sie darauf aufmerksam, wie sich die Dinge anfühlen? Schlecht, unwohl, gut oder richtig? Und sie soll für sich entscheiden, so wie es sich für sie gut anfühlt. Es sorgt niemand für sie, sie muss es lernen.

Ihr dürft ja über Forderungen reden, über angemessene Forderungen und unangemessene...... das ist eine wichtige Sache, finde ich. Lieb sein zählt nicht..... weißt Du ja sicher auch von Dir?

Liebe Grüße
Ansa
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von wilsons »

Hallo Sonnenschein,

ich bin mir nicht sicher ob du den Kindesvater in seinen Wochenenden dazu zwingen kannst oder sollst die Tochter zum Fussball zu fahren. Aus meiner Sicht sind diese Wochenenden Papawochenenden und die sollte sie gemeinsam mit ihm gestalten.
Druck auf Papa ausüben, ich habe da kein gutes Gefühl dabei. Er steht vor seiner Tochter jetzt als jemand da, der wenig für sie tut. Ich weiß nicht wie die Beziehung zwischen den Beiden sonst ist, aber ich glaube schon, dass so etwas die Beziehung zwischen den Beiden schädigt.

Ich glaube auch, dass es eine Art Respekt vor dem Vater ist, ihn nicht zu etwas zu zwingen was er nicht möchte. Würdest du dich von ihm zwingen lassen?

liebe Grüße

Sabine
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von sonnenschein2 »

Liebe Sabine,

ich glaube es geht gerade darum die Beziehung zwischen Vater und Tochter überhaupt herzustellen. Denn immer noch, es geht nicht darum, dass sie sich wünscht zum Schwimmen zu gehen. Sie ist ein Talent im Fußball, sie lebt für Fußball und er nimmt keinen Anteil daran, einfach weil ihn Fußball nicht interessiert und ihn langweilt es auf dem Fußballplatz zu sein. Er bemerkt ja nochnicht einmal wie sehr unsere Tochter darunter leidet. Sie ist kurz davor zusammen zu brechen....

Es geht mir nicht um Machtspielchen oder Druck, sondern um das Wohlergehen meiner Tochter. Es geht mir nur darum sie wieder glücklich zu sehen. Ich möchte weder den Kontakt zum Vater beeinflussen noch ihn vor ihr schlecht machen. Aber vielleicht kannst du dir vorstellen wie sehr sie leidet? Sie kann keinen Platz in der Mannschaft erhalten, wenn sie nur alle 14 Tage zu den Spielen gefahren wird. Vielleicht magst du nochmal die Posts lesen um die in meine Tochter zu versetzen...

Viele Grüße
Sonnenschein2
FairyQueene

Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von FairyQueene »

Liebe Sonnenschein,

ich denke, allein kann deine Tochter mit elf Jahren das nicht mit dem Vater ausfechten, zumal wenn er ihr mit Liebesentzug droht. Da bist du schon aufgerufen, sie zu unterstützen. Oder, wenn der Trainer nichts sagen mag, vielleicht Onkel/Tante oder so, wenn du das selbst gar nicht schaffst?

Vielleicht solltest du dir noch mal überlegen, warum du glaubst, mit ihm nicht darüber reden zu könnnen? Ihr redet doch vermutlich auch über andere Kinderbelange miteinander? Wenn es so wichtig ist ...

Liebe Grüße
von FairyQueene, die gestern erst am Tennis- und dann am Fußballplatz gestanden hat :rolleyes:
wilsons
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von wilsons »

Liebe Sonnenschein,

ich habe die Posts gelesen aber habe halt eine andere Meinung. Ich glaube halt nicht das man etwas erreicht, wenn man den Vater unter Druck setzt. Vor allem nicht als Exfrau. Hast du bevor die Tochter zum Fussball angemeldet hast mit ihm darüber gesprochen, dass es auch Fussballspiele an den Papawochenenden gibt? Ich bin nämlich der Meinung man sollte die Dinge die beide Elternteile betreffen im Vorfeld besprechen. In einer normalen Familie würde man doch auch im Vorfeld diese Dinge besprechen. Ich habe nach meiner Scheidung immer gute Erfahrungen damit gemacht meinen Ex im Vorfeld mit einzubeziehen. Denn jetzt ist das Dilemma die Tochter ist im Fussballverein und Papa möchte sich nichts vorsetzen lassen und auch nichts vom Fussball wissen.

Vielleicht besprichst du mit ihm die Besuchsregelung, dass du die Tochter an den Wochenenden zum Fussball bringst und die Tochter dafür später kommt aber etwas länger.

Und vor allem würde ich das Kind aus der Schusslinie nehmen, da es ihr offensichtlich nicht gut und überfordert ist mit der Situation. Du kannst ja dann deiner Tochter sagen, dass du mit dem Vater eine Lösung findest, du weißt zwar noch nicht genau wie diese aussieht, aber ihr werdet gemeinsam etwas finden.

lg
Sabine
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von sonnenschein2 »

Hallo Ihr Lieben,

nein ich berede gar nichts mit meinem Exmann. Ich hatte ja gebeten, die anderen Posts zu lesen. Es gibt keine Kommunikation mehr zwischen uns. Auch das Jugendamt hat früher nicht weiter helfen können. Denn er hat sich an die dort getroffenen Absprachen nicht gehalten. In seinen Augen ist er Mr. Perfect. Er macht nichts falsch und lässt sich weder etwas sagen noch ist ein Gespräch möglich. Wenn ich ihn gefragt hätte bezgl. Fußball spielen hätte er gesagt, dass sie nicht spielen darf. Wir hatten ja sogar die Probleme, dass die Kinder nicht zu Kindergeburtstagen gehen durften, die an seinen We lagen. Er hat mir mal dazu gesagt, dass ICH ja wohl extra dafür gesorgt hätte, dass der Geb. an seinem We statt findet... :dampf:

Und es wäre egal, was sie am We vorhat, ob Reiten, schwimmen oder ähnliches. Alles was nicht nach seinem Kopf geht ist nicht ok. Die Kinder dürfen sich nicht mit Freunden verabreden ect. Aber sie sind jetzt halt in einem Alter wo Freundschaften wichtig werden und sie haben durch die Schule halt nur am We Zeit sich zu treffen.

Ich überlege hin und her was ich tun kann, damit es ihr besser geht. Ich finde aber noch keine Lösung, die ihr weiterhilft. Darauf kommt es an.

Viele Grüße
Sonneschein2
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von Ansa »

Guten Morgen Ihr Lieben,

am Ende ist es natürlich richtig, das jeder Elternteil allein enitscheiden kann und soll und darf, was er an seinem Wochenende mit den Kindern unternimmt. Nur, ich halte das für eine ziemlich blauäugige Entscheidung.

Grade wenn es um so etwas Wichtiges geht, wie Mannschaftssport... bei dem Kinder unendlich viele wichtige Dinge für ihr Leben lernen. Grade wenn es um die Wünsche der Kinder selbst geht. Natürlich muss sich kein Expartner an den Wünschen seines Expartners orientieren, aber er solle sich an den Wünschen seines Kindes orientieren. Ich finde auch, er sollte das nicht nur tun, sondern er muss das tun. Denn der hier vorliegende Wunsch ist ja nicht der Wunsch der Mama, sondern der Herzenswunsch der Tochter.

Jeder Elternteil muss mit solchen Dingen leben. Ich wollte auch nicht auf dem Fußballplatz stehen, ich weiß von meiner Freundin, was das für ein zeitfüllendes Programm werden kann.... aber würde mein Kind spielen, dann würde ich ihm das ermöglichen. Ich finde auch, das Kinder das recht haben, da eigene Wege zu gehen.

Ich denke das so eine Sache immer noch eine klassische Sache für eine Vermittlung ist. Egal ob man ein Gespräch beim JuA erbittet oder bei der Familienberatungsstelle. Wichtig wäre es, den Papa zum zuhören zu bewegen. Das eine 11jährige damit überfordert ist, glaub ich gern, aber da muss man sie bestärken, das sie auch für sich eintritt.... ich weiß von meiner eigenen Kleinen, wie schwer das wirklich ist. Und doch muss sie lernen, für sich einzustehen und für sich zu sorgen, auch gegen die Wünsche der Eltern. Insoweit ist ein Gespräch mit Dritten wichtig. Und natürlich, Alternativen sind wichtig..... Verlängerte Besuchszeiten sind ein Vorschlag, andere Tage auch?

Dazu kommt aber auch, das sich Kinder mit zunehmendem Alter anders orientieren und es der normale Lauf der Zeit ist, das die Wochenenden schwinden..... mein Mittelchen mag, seit sie ihren Freund hat, auch nicht mehr zu Papa gehen. Meine Große verabredet sich auch lieber mit Freunden und selbst meine Jüngste mag von Regelmässigkeit nicht mehr viel wissen. Das liegt bei uns aber zum großen Teil auch daran, das unser Papa die Wünsche seiner Töchter nicht ernst genommen hat. "Mein Wochenende ist mein Wochenende, da sind mir Parties, Freunde und was ihr wollt, nicht wichtig." (Seine Aussage). Nein, gut getan hat das der Beziehung nicht. Je älter Kinder werden, desto mehr lösen sie sich von daheim. So ist es ja auch richtig.

Schön, wenn man es da schafft, mitzuhalten.... immerhin haben meine Kinder die Möglichkeit, den Papa immer zu sehen, wenn sie denn wollten. Aber auch das wollen sie schon länger nicht mehr.

Liebe Grüße
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Re: Tochter spielt Fußball und Vater fährt sie nicht...

Beitrag von wilsons »

Hallo Liebe Sonnenschein,

es gibt die Möglichkeit einer kostenlosen Online Beratung Caritas. Vielleicht kann man dir dort eine gute Hilfestellung geben, wie du am besten damit umgehst.



liebe Grüße

Sabine
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