Umzug - wie vorgehen?

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Gaja
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Registriert: 9. April 2015 10:37

Umzug - wie vorgehen?

Beitrag von Gaja »

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und dies ist mein erster Beitrag, allerdings lese in regelmäßigen Abständen mit und hoffe, dass ihr mir nun wie vielen anderen ein wenig weiterhelfen könnt. Ich versuche nun mal die reinen Fakten ohne das ganze emotionale Drumherum zusammenzufassen.

Unsere Situation ist diese, dass mein Sohn (9) bei mir lebt, die Trennung vom Vater war 2008, wir haben gemeinsames Sorgerecht. Mein Partner pendelt momentan von mir auf ca. 200km zu seiner Arbeit, daher möchten wir zusammenziehen an einem Wohnort, von dem beide aus annehmbare Anfahrtswege haben. Ich pendel momentan 40km, vom neuen Wohnort aus dann ca. 50km. Mein Partner würde dann "nur" noch ca 120km pendeln. Der neue Wohnort ist vom jetzigen ca 70 km weit weg.
Der Vater ist nach der Trennung in eine Stadt 100km weg gezogen und kam für den Umgang immer her. Er hatte angekündigt, wenn seine Partnerin fertig studiert hat, dann wieder in diese Stadt zu ziehen, dies hätte sich dann mit unserem Umzug überschnitten und wir hätten rechtzeitig angekündigt, dass wir wegziehen und sie nicht wegen dem Kind herziehen müssen. Leider hat sich da mal wieder alles überschlagen und sie sind sehr kurzfristig vor etwa einem Jahr in meine Heimatstadt gezogen.
Nungut, unser Umzug steht fest, da es so eine Zumutung ist mit den Pendelwegen. Wir haben Anfang des Jahres des Vater und seine Frau über den geplanten Umzug im Sommer informiert und sie haben es beide so hingenommen, waren natürlich nicht begeistert, aber es kam kein Veto.
Nun konnten wir glücklicherweise bereits einen Mietvertrag unterschreiben (vorgestern) und können schon im Mai in die neue Wohnung (super, da dies ein relativ stressfreier Umzug wird so). Der tatsächliche Umzug findet dann im August statt wegen der Schule des Kleinen.
Im Sommer steht eh ein Schulwechsel an, da der Kleine aufs Gymnasium wechselt. Die Schuleinschreibung ist Anfang Mai.

Wie gehen wir nun vor? Den Vater werde ich demnächst informieren. Soll ich mir eine schriftliche Einverständniserklärung für den Umzug holen? Ich habe nun im Internet gelesen, dass ich mich sonst strafbar machen könnte? Für die Schuleinschreibung brauche ich eh seine Unterschrift, klar. Eine geeignete Schule müssten wir auch gemeinsam suchen. Aber was habe ich noch zu beachten und wo kann ich Probleme bekommen? Vor allem: kann der Vater nun noch beim Familiengericht das Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen und wie wären seine Chancen, dies zu kriegen?

Ich wäre echt dankbar, wenn mir jemand Empfehlungen für das weitere Vorgehen und Erfahrungsberichte weitergeben kann.

Danke und liebe Grüße
Gaja
Gaja
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Beiträge: 2
Registriert: 9. April 2015 10:37

Re: Umzug - wie vorgehen?

Beitrag von Gaja »

Weiß wirklich niemand einen Rat? :/: Mir würden ja schon wirklich Erfahrungsberichte oder einfach nur persönliche Meinungen dazu helfen.
nedsay
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Beiträge: 1
Registriert: 22. April 2015 21:30

Re: Umzug - wie vorgehen?

Beitrag von nedsay »

Hallo Gaja,

bin etwas erstaunt, daß Dir noch niemand auf Dein Problem geantwortet hat.
Also - ich kann Dir zu Deiner Frage folgendes berichten, ob es Dir letztlich hilft mußt Du wissen.
Du schreibst, daß Dein Exmann mit dem Umstand, daß Du mit Eurem Sohn wegziehen wirst, eigentlich ganz gut zurecht kommt.

Ich habe in meiner nächsten familiären Umgebung genau das gleiche Problem. Nun ja - eigentlich ist es kein Problem, sondern eben der gleiche Umstand. Mein Sohn und meine Schwiegertochter haben sich vor einem Jahr getrennt, beide haben das Sorgerecht und meine Schwiegertochter wird in wenigen Wochen mit meinen beiden Enkeln 500 km weit wegziehen. Natürlich hat keiner "hurra" gerufen, weder ich, noch meine Frau und schon gar nicht mein Sohn. Aber die Entscheidung war gut begründet und so haben wir das letztlich akzeptiert und freuen uns jetzt schon auf die paar Ferientage, die die beiden Kinder jedes Jahr bei Ihrem Vater und uns verbringen werden.

Was ich damit sagen will, ist folgendes.
Wenn Dein Exmann sich nicht hingestellt und verbal kundgetan hat, daß er das nicht möchte, liegt quasi eine Zustimmung vor.
Jeder Familienrichter würde das im Zweifel so sehen, da bin ich mir recht sicher. Eine gesonderte schriftliche Vereinbarung zwischen Dir und Deinem Exmann ist bei einem solchen Vorgang, so er den nicht strittig ist, nicht üblich und strafbar machst Du Dich meines Erachtens damit schon gar nicht.

Aber - der hier geschilderte Ablauf aus meiner Familie ist sicher nicht für alle und jedermann zutreffend. Und bei einem strittigen Vorgehen, wäre wohl der juristische Rat eines Fachanwalts die beste Lösung.

Liebe Grüße
Hajo
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