Namensänderung des Kindes - Einbenennung

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Ratlos2015
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Beiträge: 1
Registriert: 10. August 2015 12:45

Namensänderung des Kindes - Einbenennung

Beitrag von Ratlos2015 »

Hallo,
nachdem ich hier schon einiges als Gast gelesen habe und vom gelesenen sehr angetan bin, habe ich mich entschlossen selbst einmal eine Frage / mein Problem in den Raum zu stellen in der Hoffnung, ein paar Tips / einen Rat zu bekommen.

Zu meiner Person: ich bin 46 Jahre, ein paar Jahre schon geschieden und Vater einer 16 jährigen Tochter, die bei Ihrer Mutter lebt. Die Scheidung lief so lala, schmutzige Wäsche wurde gewaschen und es ging meiner Ex angeblich immer nur um das Wohl des Kindes. Der anfänglich noch sehr regelm. Kontakt und das gute Verhältniss zu meiner Tochter sind leider im Laufe der Jahre eingeschlafen bzw. wurden von seiten meiner Tochter beendet - sie wünscht keinen Kontakt mehr zu Ihrem Vater. Letzendlich hat meine geschd. Frau es dann doch geschafft uns auseinander zu bringen, denn das gute Verhältniss war ihr schon immer ein Dorn im Auge.
Ich habe im Hinblick auf das Sorgerecht in soweit zurückgesteckt, dass ich meiner geschied. Frau eine Vollmacht gegeben habe auch in meinem Namen zu handel. Ich habe es im Interesse meiner Kleine getan, da ich endlich Ruhe für sie erreichen wollte. Solange es ihrer Mutter nämlich nicht gut geht, geht es ihr auch nicht gut...

Im letzten Monat habe ich jetzt wieder einmal eine Mail von meiner Tochter bekommen - völlig unerwartet meinerseits, da ich noch nicht davon ausgegangen bin, dass sie sich schon so weit von ihrer Mutter gelöst hat um wieder Kontakt zu mir aufzunehmen.
Aber in der Mail geht es nicht wirklich um eine erneute Kontaktaufnahme, sondern vielmehr um eine weitere "Entfremdung". Meine Ex möchte Ihren jetzigen Partner, mit dem meine Tochter wohl gut auskommt, heiraten und meine Tochter möchte den gleichen Namen tragen wie ihre Mutter. Als deutliches Zeichen der Zugehörigkeit und des sich nicht erklären müssen an diversen Stellen, wenn Sie weiterhin Ihren Geburtsnamen trägt.
Die Sache mit dem sich erklären müssen verstehe ich nicht bei einer selbsbewußten 16 jährigen nicht, zumal mir die Formulierung sehr nach den Worten meiner Ex klingt.

Jetzt die Frage aller Fragen: wie soll ich reagieren?

So oder so denke ich ist meine Reaktion falsch. Stimme ich nicht zu habe ich den schwarzen Peter, dass ich ihrem Glück/Seelenheil im Wege stehe, stimme ich zu, dann habe ich kein Interesse mehr an ihr.

Über Antworten würde ich mich sehr freunen.


Viele Grüße, Jens
Bolz
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Beiträge: 166
Registriert: 11. September 2009 08:02

Re: Namensänderung des Kindes - Einbenennung

Beitrag von Bolz »

Hallo Jens,

es tut mir leid, dass Dir das alles passiert ist und Deine Geschichte lässt vermuten, dass Du genau richtig liegst. Egal was Du machst, sie werden einen Grund finden, dass Du der A... bist.
In solchen Situationen halte ich es immer so: Wenn ich es niemandem Recht machen kann, dann mache ich das, was sich für MICH richtig anfühlt. Dann mache ich es wenigstens MIR recht.

Ich wünsche Dir viel Kraft für Deine Entscheidung.

LG
Bolz
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Schnatterinchen
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Registriert: 4. September 2014 14:03

Re: Namensänderung des Kindes - Einbenennung

Beitrag von Schnatterinchen »

Hallo Jens,


also zum einen stimme ich Bolz voll und ganz zu.
Meine erste Frage wäre nämlich auch gewesen: Was ist es denn was DU denkst und was DU willst? Das steht ja in deinem Post gar nicht drin.
Da steht nur drin, was du glaubst was andere von dir denken könnten.

Was das angeht - ich kenne ja deine Situation nicht - aber ich dachte ehrlich gesagt, die Vermutung, dass es dir so ausgelegt wird, dass du kein Interesse mehr an ihr hast, ist etwas weit her geholt. Ich kenne die Beteiligten nicht, aber ich persönlich dachte mir: Wie kommt er denn darauf? Was hat ein Name mit Interesse zu tun? Interesse kann man auch anders zeigen als wenn man den gleichen Namen trägt oder nicht. Denk mal an all die Frauen, die heiraten und den Namen ihres Mannes nicht annehmen. Das heißt doch auch nicht gleich, dass sie kein Interesse an dem Mann haben. Ich weiß, das ist ein ganz anderes Beispiel. Ich will wirklich nur sagen: Interesse kann man nicht am gleichen Namen festmachen.

Eine Sache würde ich vielleicht an deiner Stelle noch machen:
Wenn du dir das mit dem sich erklären müssen, selbst nicht erklären kannst, dann schreib vielleicht deiner Tochter eine Mail und frag sie, wie sie das meint. Vielleicht kann sie es dir tatsächlich erklären, vielleicht verstrickt sie sich und du merkst, dass es ihr tatsächlich eingeredet wird von der Mutter. Wobei ich mich auch frage: Wenn sie so eine selbstbewusste 16jährige ist, wie viel kann die Mutter ihr da wirklich einreden?

Generel lese ich viele Annahmen. Du nimmst an, dass dir unterstellt wird, dass du kein Interesse mehr hast. Du nimmst an, dass die Mutter der Tochter Worte in den Mund gelegt hat.
Bei Annahmen empfiehlt sich nachzufragen, damit man weiß wie es wirklich ist. Sprechenden kann geholfen werden.


Viele Grüße
Lass dich nicht so von deinen Annahmen stressen
Schnatterinchen
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Ansa
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Re: Namensänderung des Kindes - Einbenennung

Beitrag von Ansa »

Moin,

schwierige Situation und meine Vorschreiberinnen haben schon viel Gutes dazu geschrieben.

Ich möchte nur anfügen, mach das, was DIR wichtig ist. Es ist Deine Tochter, Du musst sie nicht gefühlsmässig "abgeben". Du musst ihr nicht alle Unbill ersparen oder allem nachgeben, damit die andere Seite Frieden hat. Mit 16 ist sie kein kleines Kind mehr - solche Entscheidungen fällt man real life, nicht in Mails oder Briefen. Darauf würde ich zumindest bestehen.

Nebenbei, auch meine Kinder äußerten den Wunsch nach meiner Heirat den Namen meines Liebsten anzunehmen. Wir haben das nicht gewollt und nicht unterstützt, ich hab ihnen erklärt, das es unfair ist, Papa gegenüber (und wir hatten keinen einfachen Papa) und vor alleam auch der Familie gegenüber, zu der sie gehören, Großeltern, Tanten etc. Dabei blieb es dann auch.

An die lustigen Verwechselungen (meist wurde ich mit dem Namen der Kinder angesprochen) oder auch das Schulcomputer nicht zwei Nachnamen speichern können - haben wir uns alle gewöhnt.

Bleib bei Dir, ich glaub, es ist allerhöchste Zeit.
Ansa
Sei zärtlich mit den Kindern, mitfühlend mit den Alten, nimm Anteil an denen, die sich anstrengen, sei sanftmütig mit den Schwachen und geduldig mit den Starken; denn eines Tages wirst Du dies alles gewesen sein. (nach C.W. Carver)
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